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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Brennstoffe.
und oben in eine, für gewöhnlich geschlossene, Oeffnung endigt, durch
welche das Brennmaterial, beispielsweise Steinkohle, eingefüllt und
nachgetragen wird. An diesen Generator schliessen sich, durch Wände
aus feuerfesten Steinen geschieden und durch Kanäle mit dem Generator
wie unter sich verbunden, mehrere gleich hohe Vertikalkammern, so-
genannte Regeneratoren an, welche mit Ziegeln gitterförmig aus-
gesetzt sind, und von denen sich einer an der linken, zwei an der
rechten Seite des Generators befinden. Die mit Ventilen versehenen
Ausgänge der beiden an den Enden befindlichen Regeneratoren ge-
statten, die durch Einblasen von Luft, beziehentlich Wasserdampf,
erzeugten gasförmigen Körper je nach ihrer Beschaffenheit entweder in
eine Esse oder als Heizgas in die zur Fortleitung desselben bestimmte
Leitung eintreten zu lassen.

Es sei nun die Steinkohlenfüllung des Generators in Brand gesetzt
und ein unter dem Roste desselben mündendes Gebläse angelassen.
Es erfolgt dann lebhafte Verbrennung, und man richtet hierbei die
Ventilstellung so ein, dass sämmtliche Gase nach den beiden rechts-
seitig gelegenen Regeneratoren abziehen können, derartig, dass sie den
ersten Regenerator von oben nach unten, den zweiten von unten nach
oben durchstreichen, worauf sie in den Schornstein eintreten. Zur Ver-
brennung des in dem Gase noch enthaltenen Kohlenoxydes, Theer-
dampfes u. s. w. lässt man bei dem Eintritte in den ersten Regenerator
einen zweiten Windstrahl zutreten. Die entwickelte Wärme aber wird
nun beim Hindurchziehen der Gase durch die mit Ziegeln ausgesetzten
Regeneratoren an diese abgegeben, gewissermaassen in denselben auf-
gespeichert, bis diese sowohl als auch die im Generator befindlichen
Kohlen in hohe Temperatur gebracht worden sind. Nun wird das Ge-
bläse abgestellt, der Schornstein geschlossen und umgesteuert, während
man am Ausgangsende des letzten rechtsseitigen Generators einen
Dampfstrahl einbläst. Derselbe nimmt den entgegengesetzten Weg als
vorhin die Verbrennungsgase, erhitzt sich innerhalb der Regeneratoren
durch Aufnahme eines Theiles der dort aufgespeicherten Wärme und
durchzieht nun in diesem stark überhitzten Zustande die glühende
Kohlensäule von oben nach unten, dabei in Wassergas sich umwandelnd,
welches schliesslich in den linksseitigen Regenerator übertritt, dort seine
Hitze abgiebt und als fertiges Gas der Verbrauchsstelle zugeleitet wird.

Ist nun durch das Sinken der Temperatur der Gaserzeugung eine
Grenze gesetzt, so ist eine neue Luftzuführung zur abermaligen Ent-
wickelung von Wärme nothwendig. Man bläst nunmehr die Luft in
umgekehrter Richtung als vorher, also von oben nach unten durch den
Generator und führt, sobald die zur Wassergaserzeugung erforderliche
Temperatur wieder erreicht ist, auch den Wasserdampf in umgekehrter
Richtung, also durch den inzwischen erhitzten linksseitigen Regenerator
zu. Das gebildete Wassergas wird dann auf der rechten Seite abgeführt,
nachdem es seine Wärme an die hier gelegenen Regeneratoren ab-
gegeben hat. Indem man also bei der Behandlung der im Generator
befindlichen Kohle abwechselnd mit Luft und mit Wasserdampf einmal
nach rechts und einmal nach links arbeitet, erzielt man unter Wieder-
gewinnung eines grossen Theiles der von den Gasen entführten Wärme
eine intermittirende Wassergaserzeugung, die sich durch Anwendung

Die Brennstoffe.
und oben in eine, für gewöhnlich geschlossene, Oeffnung endigt, durch
welche das Brennmaterial, beispielsweise Steinkohle, eingefüllt und
nachgetragen wird. An diesen Generator schliessen sich, durch Wände
aus feuerfesten Steinen geschieden und durch Kanäle mit dem Generator
wie unter sich verbunden, mehrere gleich hohe Vertikalkammern, so-
genannte Regeneratoren an, welche mit Ziegeln gitterförmig aus-
gesetzt sind, und von denen sich einer an der linken, zwei an der
rechten Seite des Generators befinden. Die mit Ventilen versehenen
Ausgänge der beiden an den Enden befindlichen Regeneratoren ge-
statten, die durch Einblasen von Luft, beziehentlich Wasserdampf,
erzeugten gasförmigen Körper je nach ihrer Beschaffenheit entweder in
eine Esse oder als Heizgas in die zur Fortleitung desselben bestimmte
Leitung eintreten zu lassen.

Es sei nun die Steinkohlenfüllung des Generators in Brand gesetzt
und ein unter dem Roste desselben mündendes Gebläse angelassen.
Es erfolgt dann lebhafte Verbrennung, und man richtet hierbei die
Ventilstellung so ein, dass sämmtliche Gase nach den beiden rechts-
seitig gelegenen Regeneratoren abziehen können, derartig, dass sie den
ersten Regenerator von oben nach unten, den zweiten von unten nach
oben durchstreichen, worauf sie in den Schornstein eintreten. Zur Ver-
brennung des in dem Gase noch enthaltenen Kohlenoxydes, Theer-
dampfes u. s. w. lässt man bei dem Eintritte in den ersten Regenerator
einen zweiten Windstrahl zutreten. Die entwickelte Wärme aber wird
nun beim Hindurchziehen der Gase durch die mit Ziegeln ausgesetzten
Regeneratoren an diese abgegeben, gewissermaassen in denselben auf-
gespeichert, bis diese sowohl als auch die im Generator befindlichen
Kohlen in hohe Temperatur gebracht worden sind. Nun wird das Ge-
bläse abgestellt, der Schornstein geschlossen und umgesteuert, während
man am Ausgangsende des letzten rechtsseitigen Generators einen
Dampfstrahl einbläst. Derselbe nimmt den entgegengesetzten Weg als
vorhin die Verbrennungsgase, erhitzt sich innerhalb der Regeneratoren
durch Aufnahme eines Theiles der dort aufgespeicherten Wärme und
durchzieht nun in diesem stark überhitzten Zustande die glühende
Kohlensäule von oben nach unten, dabei in Wassergas sich umwandelnd,
welches schliesslich in den linksseitigen Regenerator übertritt, dort seine
Hitze abgiebt und als fertiges Gas der Verbrauchsstelle zugeleitet wird.

Ist nun durch das Sinken der Temperatur der Gaserzeugung eine
Grenze gesetzt, so ist eine neue Luftzuführung zur abermaligen Ent-
wickelung von Wärme nothwendig. Man bläst nunmehr die Luft in
umgekehrter Richtung als vorher, also von oben nach unten durch den
Generator und führt, sobald die zur Wassergaserzeugung erforderliche
Temperatur wieder erreicht ist, auch den Wasserdampf in umgekehrter
Richtung, also durch den inzwischen erhitzten linksseitigen Regenerator
zu. Das gebildete Wassergas wird dann auf der rechten Seite abgeführt,
nachdem es seine Wärme an die hier gelegenen Regeneratoren ab-
gegeben hat. Indem man also bei der Behandlung der im Generator
befindlichen Kohle abwechselnd mit Luft und mit Wasserdampf einmal
nach rechts und einmal nach links arbeitet, erzielt man unter Wieder-
gewinnung eines grossen Theiles der von den Gasen entführten Wärme
eine intermittirende Wassergaserzeugung, die sich durch Anwendung

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[98/0130] Die Brennstoffe. und oben in eine, für gewöhnlich geschlossene, Oeffnung endigt, durch welche das Brennmaterial, beispielsweise Steinkohle, eingefüllt und nachgetragen wird. An diesen Generator schliessen sich, durch Wände aus feuerfesten Steinen geschieden und durch Kanäle mit dem Generator wie unter sich verbunden, mehrere gleich hohe Vertikalkammern, so- genannte Regeneratoren an, welche mit Ziegeln gitterförmig aus- gesetzt sind, und von denen sich einer an der linken, zwei an der rechten Seite des Generators befinden. Die mit Ventilen versehenen Ausgänge der beiden an den Enden befindlichen Regeneratoren ge- statten, die durch Einblasen von Luft, beziehentlich Wasserdampf, erzeugten gasförmigen Körper je nach ihrer Beschaffenheit entweder in eine Esse oder als Heizgas in die zur Fortleitung desselben bestimmte Leitung eintreten zu lassen. Es sei nun die Steinkohlenfüllung des Generators in Brand gesetzt und ein unter dem Roste desselben mündendes Gebläse angelassen. Es erfolgt dann lebhafte Verbrennung, und man richtet hierbei die Ventilstellung so ein, dass sämmtliche Gase nach den beiden rechts- seitig gelegenen Regeneratoren abziehen können, derartig, dass sie den ersten Regenerator von oben nach unten, den zweiten von unten nach oben durchstreichen, worauf sie in den Schornstein eintreten. Zur Ver- brennung des in dem Gase noch enthaltenen Kohlenoxydes, Theer- dampfes u. s. w. lässt man bei dem Eintritte in den ersten Regenerator einen zweiten Windstrahl zutreten. Die entwickelte Wärme aber wird nun beim Hindurchziehen der Gase durch die mit Ziegeln ausgesetzten Regeneratoren an diese abgegeben, gewissermaassen in denselben auf- gespeichert, bis diese sowohl als auch die im Generator befindlichen Kohlen in hohe Temperatur gebracht worden sind. Nun wird das Ge- bläse abgestellt, der Schornstein geschlossen und umgesteuert, während man am Ausgangsende des letzten rechtsseitigen Generators einen Dampfstrahl einbläst. Derselbe nimmt den entgegengesetzten Weg als vorhin die Verbrennungsgase, erhitzt sich innerhalb der Regeneratoren durch Aufnahme eines Theiles der dort aufgespeicherten Wärme und durchzieht nun in diesem stark überhitzten Zustande die glühende Kohlensäule von oben nach unten, dabei in Wassergas sich umwandelnd, welches schliesslich in den linksseitigen Regenerator übertritt, dort seine Hitze abgiebt und als fertiges Gas der Verbrauchsstelle zugeleitet wird. Ist nun durch das Sinken der Temperatur der Gaserzeugung eine Grenze gesetzt, so ist eine neue Luftzuführung zur abermaligen Ent- wickelung von Wärme nothwendig. Man bläst nunmehr die Luft in umgekehrter Richtung als vorher, also von oben nach unten durch den Generator und führt, sobald die zur Wassergaserzeugung erforderliche Temperatur wieder erreicht ist, auch den Wasserdampf in umgekehrter Richtung, also durch den inzwischen erhitzten linksseitigen Regenerator zu. Das gebildete Wassergas wird dann auf der rechten Seite abgeführt, nachdem es seine Wärme an die hier gelegenen Regeneratoren ab- gegeben hat. Indem man also bei der Behandlung der im Generator befindlichen Kohle abwechselnd mit Luft und mit Wasserdampf einmal nach rechts und einmal nach links arbeitet, erzielt man unter Wieder- gewinnung eines grossen Theiles der von den Gasen entführten Wärme eine intermittirende Wassergaserzeugung, die sich durch Anwendung

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/130>, abgerufen am 21.11.2024.