Man pflegt Schwarzbleche, Kesselbleche und Panzerplatten zu unter- scheiden. Ein hohes Maass von Zähigkeit wird von sämmtlichen Blech- arten verlangt; nur phosphor- und schlackenarmes Eisen ist deshalb für ihre Herstellung brauchbar.
Schwarzbleche sind die feinsten Blechsorten mit einer Stärke- abmessung bis zu etwa 5 mm. Häufig verwendet man dieselben zur Anfertigung von Gegenständen, welche durch Drücken, Prägen oder ähnliche Arbeiten im kalten Zustande hergestellt werden; nur ein sehr dehnbares Material ist hierfür geeignet.
Man benutzt gewöhnlich für die Herstellung des Schwarzbleches Flachstäbe, welche entweder aus einem Packete oder auch, wo noch Frischfeuerbetrieb für diesen Zweck unterhalten wird (vergl. die Erörte- rungen auf S. 758), aus der Luppe des Frischfeuers gewalzt beziehent- lich geschmiedet werden. Die Stäbe zertheilt man in Stücke von solcher Länge, dass jedes derselben eine Blechtafel giebt. Diese Stücke, ge- wöhnlich Stürze genannt, werden im Schweissofen erhitzt, dann im Blechwalzwerke (S. 710 ff.) zunächst in der Längenrichtung gestreckt, bis ihre Länge gleich der Breite des herzustellenden Bleches ist, hierauf in entgegengesetzter Richtung (quer) unter öfters wiederholtem Erhitzen bis zur hellen Rothgluth (nicht Schweisstemperatur) zu der vorgeschriebe- nen Stärke ausgewalzt. Um die Arbeit zu beschleunigen, legt man eine grössere Zahl Tafeln auf einander, sobald ihre Querschnittsverdün- nung ein gewisses Maass erreicht hat, und führt sie gemeinschaftlich zwischen den Walzen hindurch.
Man benutzt gewöhnlich Duowalzwerke mit einem oder auch mit zwei Walzgerüsten und bewirkt die Querschnittsverdünnung durch An- ziehen der Stellschraube nach jedem Durchgange. Auch das Lauth'sche Triowalzwerk (S. 713) hat sich für diesen Zweck als recht geeignet erwiesen.
Schliesslich ist ein Ausglühen der beim Walzen hart gewordenen Bleche erforderlich. Man benutzt dazu Flammöfen mit hoher Feuer- brücke, stark schmauchender (reducirender) Flamme und horizontalem Herde; sehr feine Bleche werden auch wohl in besonderen Gefässen geglüht. Bei diesem Ausglühen nehmen die Bleche jene schwarze Farbe an, der sie ihren Namen verdanken.
Kesselbleche pflegen eine Stärke von 5--20 mm zu besitzen. Man stellt sie aus Packeten dar, welche aus kreuzweise über einander gelegten Schienen gebildet werden. Bis vor wenigen Jahren pflegte man allgemein diese Packete, wenn sie schweisswarm geworden waren, unter einem schweren Dampfhammer (10 t Hammer) zusammenzu- schweissen und zu einem flachen, vierseitig prismatischen Blocke -- einer sogenannten Bramme -- auszuschmieden, welcher abermals auf Schweisshitze erwärmt und dann ausgewalzt wurde. Bei sorgfältiger Auswahl des Eisens und zweckentsprechender Packetirung hat man in neuerer Zeit das Schmieden der Packete entbehrlich gefunden. Man versieht die Packete oben und unten mit Deckplatten aus schon ge- schweisstem Eisen und schweisst sie zwischen den Blechwalzen selbst zusammen, bringt sie abermals in den Ofen und walzt sie weiter aus.
Die Weiterverarbeitung des schmiedbaren Eisens.
Blech.
Man pflegt Schwarzbleche, Kesselbleche und Panzerplatten zu unter- scheiden. Ein hohes Maass von Zähigkeit wird von sämmtlichen Blech- arten verlangt; nur phosphor- und schlackenarmes Eisen ist deshalb für ihre Herstellung brauchbar.
Schwarzbleche sind die feinsten Blechsorten mit einer Stärke- abmessung bis zu etwa 5 mm. Häufig verwendet man dieselben zur Anfertigung von Gegenständen, welche durch Drücken, Prägen oder ähnliche Arbeiten im kalten Zustande hergestellt werden; nur ein sehr dehnbares Material ist hierfür geeignet.
Man benutzt gewöhnlich für die Herstellung des Schwarzbleches Flachstäbe, welche entweder aus einem Packete oder auch, wo noch Frischfeuerbetrieb für diesen Zweck unterhalten wird (vergl. die Erörte- rungen auf S. 758), aus der Luppe des Frischfeuers gewalzt beziehent- lich geschmiedet werden. Die Stäbe zertheilt man in Stücke von solcher Länge, dass jedes derselben eine Blechtafel giebt. Diese Stücke, ge- wöhnlich Stürze genannt, werden im Schweissofen erhitzt, dann im Blechwalzwerke (S. 710 ff.) zunächst in der Längenrichtung gestreckt, bis ihre Länge gleich der Breite des herzustellenden Bleches ist, hierauf in entgegengesetzter Richtung (quer) unter öfters wiederholtem Erhitzen bis zur hellen Rothgluth (nicht Schweisstemperatur) zu der vorgeschriebe- nen Stärke ausgewalzt. Um die Arbeit zu beschleunigen, legt man eine grössere Zahl Tafeln auf einander, sobald ihre Querschnittsverdün- nung ein gewisses Maass erreicht hat, und führt sie gemeinschaftlich zwischen den Walzen hindurch.
Man benutzt gewöhnlich Duowalzwerke mit einem oder auch mit zwei Walzgerüsten und bewirkt die Querschnittsverdünnung durch An- ziehen der Stellschraube nach jedem Durchgange. Auch das Lauth’sche Triowalzwerk (S. 713) hat sich für diesen Zweck als recht geeignet erwiesen.
Schliesslich ist ein Ausglühen der beim Walzen hart gewordenen Bleche erforderlich. Man benutzt dazu Flammöfen mit hoher Feuer- brücke, stark schmauchender (reducirender) Flamme und horizontalem Herde; sehr feine Bleche werden auch wohl in besonderen Gefässen geglüht. Bei diesem Ausglühen nehmen die Bleche jene schwarze Farbe an, der sie ihren Namen verdanken.
Kesselbleche pflegen eine Stärke von 5—20 mm zu besitzen. Man stellt sie aus Packeten dar, welche aus kreuzweise über einander gelegten Schienen gebildet werden. Bis vor wenigen Jahren pflegte man allgemein diese Packete, wenn sie schweisswarm geworden waren, unter einem schweren Dampfhammer (10 t Hammer) zusammenzu- schweissen und zu einem flachen, vierseitig prismatischen Blocke — einer sogenannten Bramme — auszuschmieden, welcher abermals auf Schweisshitze erwärmt und dann ausgewalzt wurde. Bei sorgfältiger Auswahl des Eisens und zweckentsprechender Packetirung hat man in neuerer Zeit das Schmieden der Packete entbehrlich gefunden. Man versieht die Packete oben und unten mit Deckplatten aus schon ge- schweisstem Eisen und schweisst sie zwischen den Blechwalzen selbst zusammen, bringt sie abermals in den Ofen und walzt sie weiter aus.
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Die Weiterverarbeitung des schmiedbaren Eisens.
Blech.
Man pflegt Schwarzbleche, Kesselbleche und Panzerplatten zu unter-
scheiden. Ein hohes Maass von Zähigkeit wird von sämmtlichen Blech-
arten verlangt; nur phosphor- und schlackenarmes Eisen ist deshalb
für ihre Herstellung brauchbar.
Schwarzbleche sind die feinsten Blechsorten mit einer Stärke-
abmessung bis zu etwa 5 mm. Häufig verwendet man dieselben zur
Anfertigung von Gegenständen, welche durch Drücken, Prägen oder
ähnliche Arbeiten im kalten Zustande hergestellt werden; nur ein sehr
dehnbares Material ist hierfür geeignet.
Man benutzt gewöhnlich für die Herstellung des Schwarzbleches
Flachstäbe, welche entweder aus einem Packete oder auch, wo noch
Frischfeuerbetrieb für diesen Zweck unterhalten wird (vergl. die Erörte-
rungen auf S. 758), aus der Luppe des Frischfeuers gewalzt beziehent-
lich geschmiedet werden. Die Stäbe zertheilt man in Stücke von solcher
Länge, dass jedes derselben eine Blechtafel giebt. Diese Stücke, ge-
wöhnlich Stürze genannt, werden im Schweissofen erhitzt, dann im
Blechwalzwerke (S. 710 ff.) zunächst in der Längenrichtung gestreckt,
bis ihre Länge gleich der Breite des herzustellenden Bleches ist, hierauf
in entgegengesetzter Richtung (quer) unter öfters wiederholtem Erhitzen
bis zur hellen Rothgluth (nicht Schweisstemperatur) zu der vorgeschriebe-
nen Stärke ausgewalzt. Um die Arbeit zu beschleunigen, legt man
eine grössere Zahl Tafeln auf einander, sobald ihre Querschnittsverdün-
nung ein gewisses Maass erreicht hat, und führt sie gemeinschaftlich
zwischen den Walzen hindurch.
Man benutzt gewöhnlich Duowalzwerke mit einem oder auch mit
zwei Walzgerüsten und bewirkt die Querschnittsverdünnung durch An-
ziehen der Stellschraube nach jedem Durchgange. Auch das Lauth’sche
Triowalzwerk (S. 713) hat sich für diesen Zweck als recht geeignet
erwiesen.
Schliesslich ist ein Ausglühen der beim Walzen hart gewordenen
Bleche erforderlich. Man benutzt dazu Flammöfen mit hoher Feuer-
brücke, stark schmauchender (reducirender) Flamme und horizontalem
Herde; sehr feine Bleche werden auch wohl in besonderen Gefässen
geglüht. Bei diesem Ausglühen nehmen die Bleche jene schwarze Farbe
an, der sie ihren Namen verdanken.
Kesselbleche pflegen eine Stärke von 5—20 mm zu besitzen.
Man stellt sie aus Packeten dar, welche aus kreuzweise über einander
gelegten Schienen gebildet werden. Bis vor wenigen Jahren pflegte
man allgemein diese Packete, wenn sie schweisswarm geworden waren,
unter einem schweren Dampfhammer (10 t Hammer) zusammenzu-
schweissen und zu einem flachen, vierseitig prismatischen Blocke —
einer sogenannten Bramme — auszuschmieden, welcher abermals auf
Schweisshitze erwärmt und dann ausgewalzt wurde. Bei sorgfältiger
Auswahl des Eisens und zweckentsprechender Packetirung hat man in
neuerer Zeit das Schmieden der Packete entbehrlich gefunden. Man
versieht die Packete oben und unten mit Deckplatten aus schon ge-
schweisstem Eisen und schweisst sie zwischen den Blechwalzen selbst
zusammen, bringt sie abermals in den Ofen und walzt sie weiter aus.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 974. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1062>, abgerufen am 23.11.2024.
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