Es ist leicht ersichtlich, dass die Haupteigenthümlichkeiten des Carvesofens, die Gasentziehung in der beschriebenen Weise, sich leicht mit jeder andern Zugführung verbinden lässt.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Bewegung der Gase in den Rohr- leitungen regelmässiger vor sich geht, überhaupt der Betrieb günstiger verläuft, wenn man in die Rohrleitung einen Exhaustor einschaltet, wie es auch in Gasfabriken üblich ist, als wenn man sich auf den Essenzug allein verlässt.
Die Oefen sind 0.6--0.75 m breit und 1.70--2 m hoch. Eine grössere Breite hat sich nicht bewährt. Die Verkokungszeit bei 0.75 m breiten Oefen beträgt 60--72 Stunden. Das Ausbringen ist günstig (bis 75 Proc.),
[Abbildung]
Fig. 11.
die Koks besitzen angestellten Festigkeitsversuchen zufolge eine aus- reichende, sogar theilweise beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Zer- drücken und werden mit gutem Erfolge beim Eisenhochofenbetriebe be- nutzt. Auf den Besseges-Werken betrug im Jahre 1879 die Menge der in 96 solcher Oefen gewonnenen Koks 33092 Tonnen, die Menge des gewonnenen Theers 1099 Tonnen, des Ammoniakwassers 4399 Tonnen. Der Verbrauch an Koksabfällen auf dem Roste betrug per Tonne dar- gestellter Koks 15.9 kg.
Lürmann's Verkokungsofen mit mechanischer Beschickung und ununterbrochenem Betriebe. Bei den gewöhnlichen, bisher
Die Brennstoffe.
Es ist leicht ersichtlich, dass die Haupteigenthümlichkeiten des Carvèsofens, die Gasentziehung in der beschriebenen Weise, sich leicht mit jeder andern Zugführung verbinden lässt.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Bewegung der Gase in den Rohr- leitungen regelmässiger vor sich geht, überhaupt der Betrieb günstiger verläuft, wenn man in die Rohrleitung einen Exhaustor einschaltet, wie es auch in Gasfabriken üblich ist, als wenn man sich auf den Essenzug allein verlässt.
Die Oefen sind 0.6—0.75 m breit und 1.70—2 m hoch. Eine grössere Breite hat sich nicht bewährt. Die Verkokungszeit bei 0.75 m breiten Oefen beträgt 60—72 Stunden. Das Ausbringen ist günstig (bis 75 Proc.),
[Abbildung]
Fig. 11.
die Koks besitzen angestellten Festigkeitsversuchen zufolge eine aus- reichende, sogar theilweise beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Zer- drücken und werden mit gutem Erfolge beim Eisenhochofenbetriebe be- nutzt. Auf den Bessèges-Werken betrug im Jahre 1879 die Menge der in 96 solcher Oefen gewonnenen Koks 33092 Tonnen, die Menge des gewonnenen Theers 1099 Tonnen, des Ammoniakwassers 4399 Tonnen. Der Verbrauch an Koksabfällen auf dem Roste betrug per Tonne dar- gestellter Koks 15.9 kg.
Lürmann’s Verkokungsofen mit mechanischer Beschickung und ununterbrochenem Betriebe. Bei den gewöhnlichen, bisher
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0106"n="78"/><fwplace="top"type="header">Die Brennstoffe.</fw><lb/><p>Es ist leicht ersichtlich, dass die Haupteigenthümlichkeiten des<lb/><hirendition="#g">Carvèso</hi>fens, die Gasentziehung in der beschriebenen Weise, sich leicht<lb/>
mit jeder andern Zugführung verbinden lässt.</p><lb/><p>Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Bewegung der Gase in den Rohr-<lb/>
leitungen regelmässiger vor sich geht, überhaupt der Betrieb günstiger<lb/>
verläuft, wenn man in die Rohrleitung einen Exhaustor einschaltet,<lb/>
wie es auch in Gasfabriken üblich ist, als wenn man sich auf den<lb/>
Essenzug allein verlässt.</p><lb/><p>Die Oefen sind 0.<hirendition="#sub">6</hi>—0.<hirendition="#sub">75</hi> m breit und 1.<hirendition="#sub">70</hi>—2 m hoch. Eine grössere<lb/>
Breite hat sich nicht bewährt. Die Verkokungszeit bei 0.<hirendition="#sub">75</hi> m breiten Oefen<lb/>
beträgt 60—72 Stunden. Das Ausbringen ist günstig (bis 75 Proc.),<lb/><figure><head>Fig. 11.</head></figure><lb/>
die Koks besitzen angestellten Festigkeitsversuchen zufolge eine aus-<lb/>
reichende, sogar theilweise beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Zer-<lb/>
drücken und werden mit gutem Erfolge beim Eisenhochofenbetriebe be-<lb/>
nutzt. Auf den Bessèges-Werken betrug im Jahre 1879 die Menge der<lb/>
in 96 solcher Oefen gewonnenen Koks 33092 Tonnen, die Menge des<lb/>
gewonnenen Theers 1099 Tonnen, des Ammoniakwassers 4399 Tonnen.<lb/>
Der Verbrauch an Koksabfällen auf dem Roste betrug per Tonne dar-<lb/>
gestellter Koks 15.<hirendition="#sub">9</hi> kg.</p><lb/><p><hirendition="#b"><hirendition="#g">Lürmann’s</hi> Verkokungsofen mit mechanischer Beschickung<lb/>
und ununterbrochenem Betriebe.</hi> Bei den gewöhnlichen, bisher<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[78/0106]
Die Brennstoffe.
Es ist leicht ersichtlich, dass die Haupteigenthümlichkeiten des
Carvèsofens, die Gasentziehung in der beschriebenen Weise, sich leicht
mit jeder andern Zugführung verbinden lässt.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Bewegung der Gase in den Rohr-
leitungen regelmässiger vor sich geht, überhaupt der Betrieb günstiger
verläuft, wenn man in die Rohrleitung einen Exhaustor einschaltet,
wie es auch in Gasfabriken üblich ist, als wenn man sich auf den
Essenzug allein verlässt.
Die Oefen sind 0.6—0.75 m breit und 1.70—2 m hoch. Eine grössere
Breite hat sich nicht bewährt. Die Verkokungszeit bei 0.75 m breiten Oefen
beträgt 60—72 Stunden. Das Ausbringen ist günstig (bis 75 Proc.),
[Abbildung Fig. 11.]
die Koks besitzen angestellten Festigkeitsversuchen zufolge eine aus-
reichende, sogar theilweise beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Zer-
drücken und werden mit gutem Erfolge beim Eisenhochofenbetriebe be-
nutzt. Auf den Bessèges-Werken betrug im Jahre 1879 die Menge der
in 96 solcher Oefen gewonnenen Koks 33092 Tonnen, die Menge des
gewonnenen Theers 1099 Tonnen, des Ammoniakwassers 4399 Tonnen.
Der Verbrauch an Koksabfällen auf dem Roste betrug per Tonne dar-
gestellter Koks 15.9 kg.
Lürmann’s Verkokungsofen mit mechanischer Beschickung
und ununterbrochenem Betriebe. Bei den gewöhnlichen, bisher
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/106>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.