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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Schweissöfen.
bildende Schlacke abfliessen könne, giebt man dem Herde eine Neigung
abwärts, sowohl in der Richtung des Gasstromes als nach der Rück-
seite des Ofens zu. Durch den steil abfallenden Fuchs gelangt alsdann
die Schlacke in eine Vertiefung, aus welcher sie durch eine in der
Seitenwand des Fuchskanales angebrachte Oeffnung ununterbrochen in
[Abbildung] Fig. 281.
einen ausserhalb befindlichen Sumpf (a in Fig. 280 und 281) abfliesst,
wo sie erstarrt.

Die Grösse der Thüröffnung muss dem Durchmesser der einzu-
setzenden Packete und Eisenstücke entsprechend bemessen sein. Die
Thür besteht, wie die anderer
Flammöfen, aus einem Gusseisen-
rahmen mit eingesetzten feuer-
festen Steinen und wird durch
Hebel und Kette zwischen Füh-
rungsleisten emporgezogen.

Nach einer vom technischen
Vereine für Eisenhüttenwesen im
Jahre 1872 gefertigten Zusam-
menstellung 1) sind die üblichsten
Abmessungen der Schweissöfen
mit directer Steinkohlenfeuerung
folgende:

Uebliche Grösse der

[Abbildung] Fig. 282.
Einsätze für Feineisen und Walzdraht 600--850 kg, für mittel-
starke Eisensorten 600--1250 kg, für grobe 1400--2500 kg.

Je grösser die eingesetzten Stücke oder Packete sind, desto längerer
Zeit bedürfen sie, um schweisswarm zu werden; daher beträgt

die Anzahl der Einsätze in 24 Stunden 9--24, gewöhn-
lich jedoch 16--20; und

die Gesammtmenge des in 24 Stunden eingesetzten
Eisens
8--22 t, gewöhnlich 12--14 t.

Grösse der Rostfläche bei den kleinsten Oefen 0.8 qm, bei
den mittelgrossen etwa 1 qm, bei den grössten bis 1.3 qm.

1) Vergl. Literatur.

Die Schweissöfen.
bildende Schlacke abfliessen könne, giebt man dem Herde eine Neigung
abwärts, sowohl in der Richtung des Gasstromes als nach der Rück-
seite des Ofens zu. Durch den steil abfallenden Fuchs gelangt alsdann
die Schlacke in eine Vertiefung, aus welcher sie durch eine in der
Seitenwand des Fuchskanales angebrachte Oeffnung ununterbrochen in
[Abbildung] Fig. 281.
einen ausserhalb befindlichen Sumpf (a in Fig. 280 und 281) abfliesst,
wo sie erstarrt.

Die Grösse der Thüröffnung muss dem Durchmesser der einzu-
setzenden Packete und Eisenstücke entsprechend bemessen sein. Die
Thür besteht, wie die anderer
Flammöfen, aus einem Gusseisen-
rahmen mit eingesetzten feuer-
festen Steinen und wird durch
Hebel und Kette zwischen Füh-
rungsleisten emporgezogen.

Nach einer vom technischen
Vereine für Eisenhüttenwesen im
Jahre 1872 gefertigten Zusam-
menstellung 1) sind die üblichsten
Abmessungen der Schweissöfen
mit directer Steinkohlenfeuerung
folgende:

Uebliche Grösse der

[Abbildung] Fig. 282.
Einsätze für Feineisen und Walzdraht 600—850 kg, für mittel-
starke Eisensorten 600—1250 kg, für grobe 1400—2500 kg.

Je grösser die eingesetzten Stücke oder Packete sind, desto längerer
Zeit bedürfen sie, um schweisswarm zu werden; daher beträgt

die Anzahl der Einsätze in 24 Stunden 9—24, gewöhn-
lich jedoch 16—20; und

die Gesammtmenge des in 24 Stunden eingesetzten
Eisens
8—22 t, gewöhnlich 12—14 t.

Grösse der Rostfläche bei den kleinsten Oefen 0.8 qm, bei
den mittelgrossen etwa 1 qm, bei den grössten bis 1.3 qm.

1) Vergl. Literatur.
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[963/1051] Die Schweissöfen. bildende Schlacke abfliessen könne, giebt man dem Herde eine Neigung abwärts, sowohl in der Richtung des Gasstromes als nach der Rück- seite des Ofens zu. Durch den steil abfallenden Fuchs gelangt alsdann die Schlacke in eine Vertiefung, aus welcher sie durch eine in der Seitenwand des Fuchskanales angebrachte Oeffnung ununterbrochen in [Abbildung Fig. 281.] einen ausserhalb befindlichen Sumpf (a in Fig. 280 und 281) abfliesst, wo sie erstarrt. Die Grösse der Thüröffnung muss dem Durchmesser der einzu- setzenden Packete und Eisenstücke entsprechend bemessen sein. Die Thür besteht, wie die anderer Flammöfen, aus einem Gusseisen- rahmen mit eingesetzten feuer- festen Steinen und wird durch Hebel und Kette zwischen Füh- rungsleisten emporgezogen. Nach einer vom technischen Vereine für Eisenhüttenwesen im Jahre 1872 gefertigten Zusam- menstellung 1) sind die üblichsten Abmessungen der Schweissöfen mit directer Steinkohlenfeuerung folgende: Uebliche Grösse der [Abbildung Fig. 282.] Einsätze für Feineisen und Walzdraht 600—850 kg, für mittel- starke Eisensorten 600—1250 kg, für grobe 1400—2500 kg. Je grösser die eingesetzten Stücke oder Packete sind, desto längerer Zeit bedürfen sie, um schweisswarm zu werden; daher beträgt die Anzahl der Einsätze in 24 Stunden 9—24, gewöhn- lich jedoch 16—20; und die Gesammtmenge des in 24 Stunden eingesetzten Eisens 8—22 t, gewöhnlich 12—14 t. Grösse der Rostfläche bei den kleinsten Oefen 0.8 qm, bei den mittelgrossen etwa 1 qm, bei den grössten bis 1.3 qm. 1) Vergl. Literatur.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 963. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1051>, abgerufen am 18.05.2024.