Jesus heissest du, Gottes Sohn wirst du genennet vom Geiste der unbetrüglich ist, und die Tiefe der Gottheit durchforschet. Ein König bist du ewiglich, und dein Königreich hat kein Ende! O, was können wir hoffen von dir, von deiner Macht und Gnade, Herr unser Heiland, wir die wir um der Sünde willen, in Furcht des Todes gleich bos- haften und zur bittersten Strafe bestimmten Knech- ten, uns immerfort ängstigen müßten? Ja, Herr, Hülfe und Freyheit können wir gewiß von dir erwar- ten; denn du bist ein Heiland, der sein Volk selig macht, von allen Sünden. Darum hast du dich erniedriget, darum hast du des schwachen Men- schen Fleisch und Blut an dich genommen, daß sie an dir einen Bruder hätten, der sie von der tödten- den Gewalt ihrer Feinde, der Sünde, des Todes und der Hölle erretten könnte. Jesu! Gottes und Mariä Sohn, erbarme dich unser, auch bey dir ist kein Ding unmöglich, rette uns durch deine würksame Kraft von unserm Verderben, mache aus Menschen, deren Tichten und Trachten von Natur nur böse ist, fromme Menschen, die die Tu- gend ehren, und sie mit redlichem Herzen ausüben; die die Sünde hassen und immer vor ihr als dem schrecklichsten Gifte fliehen. Dein Reich, du mächtiger König, komme doch auch zu uns, mit allen seinen kostbaren Segnungen. Vergebung der Sünde erfreue unser Gewissen! göttliche Gnade, das tröstende Recht, den Herrn aller Welt zu nen- nen: Abba, lieber Vater, erquicke unsere Seelen! die seligste Hoffnung, da wir durch dich versöhnte Kinder Gottes sind, auch deine Miterben, Erben
des
Am Tage der Verkündigung Mariä.
Jeſus heiſſeſt du, Gottes Sohn wirſt du genennet vom Geiſte der unbetrüglich iſt, und die Tiefe der Gottheit durchforſchet. Ein König biſt du ewiglich, und dein Königreich hat kein Ende! O, was können wir hoffen von dir, von deiner Macht und Gnade, Herr unſer Heiland, wir die wir um der Sünde willen, in Furcht des Todes gleich bos- haften und zur bitterſten Strafe beſtimmten Knech- ten, uns immerfort ängſtigen müßten? Ja, Herr, Hülfe und Freyheit können wir gewiß von dir erwar- ten; denn du biſt ein Heiland, der ſein Volk ſelig macht, von allen Sünden. Darum haſt du dich erniedriget, darum haſt du des ſchwachen Men- ſchen Fleiſch und Blut an dich genommen, daß ſie an dir einen Bruder hätten, der ſie von der tödten- den Gewalt ihrer Feinde, der Sünde, des Todes und der Hölle erretten könnte. Jeſu! Gottes und Mariä Sohn, erbarme dich unſer, auch bey dir iſt kein Ding unmöglich, rette uns durch deine würkſame Kraft von unſerm Verderben, mache aus Menſchen, deren Tichten und Trachten von Natur nur böſe iſt, fromme Menſchen, die die Tu- gend ehren, und ſie mit redlichem Herzen ausüben; die die Sünde haſſen und immer vor ihr als dem ſchrecklichſten Gifte fliehen. Dein Reich, du mächtiger König, komme doch auch zu uns, mit allen ſeinen koſtbaren Segnungen. Vergebung der Sünde erfreue unſer Gewiſſen! göttliche Gnade, das tröſtende Recht, den Herrn aller Welt zu nen- nen: Abba, lieber Vater, erquicke unſere Seelen! die ſeligſte Hoffnung, da wir durch dich verſöhnte Kinder Gottes ſind, auch deine Miterben, Erben
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Am Tage der Verkündigung
Mariä.
Jeſus heiſſeſt du, Gottes Sohn wirſt du genennet
vom Geiſte der unbetrüglich iſt, und die Tiefe
der Gottheit durchforſchet. Ein König biſt du
ewiglich, und dein Königreich hat kein Ende! O,
was können wir hoffen von dir, von deiner Macht
und Gnade, Herr unſer Heiland, wir die wir um
der Sünde willen, in Furcht des Todes gleich bos-
haften und zur bitterſten Strafe beſtimmten Knech-
ten, uns immerfort ängſtigen müßten? Ja, Herr,
Hülfe und Freyheit können wir gewiß von dir erwar-
ten; denn du biſt ein Heiland, der ſein Volk
ſelig macht, von allen Sünden. Darum haſt du
dich erniedriget, darum haſt du des ſchwachen Men-
ſchen Fleiſch und Blut an dich genommen, daß ſie
an dir einen Bruder hätten, der ſie von der tödten-
den Gewalt ihrer Feinde, der Sünde, des Todes
und der Hölle erretten könnte. Jeſu! Gottes und
Mariä Sohn, erbarme dich unſer, auch bey dir
iſt kein Ding unmöglich, rette uns durch deine
würkſame Kraft von unſerm Verderben, mache
aus Menſchen, deren Tichten und Trachten von
Natur nur böſe iſt, fromme Menſchen, die die Tu-
gend ehren, und ſie mit redlichem Herzen ausüben;
die die Sünde haſſen und immer vor ihr als dem
ſchrecklichſten Gifte fliehen. Dein Reich, du
mächtiger König, komme doch auch zu uns, mit
allen ſeinen koſtbaren Segnungen. Vergebung der
Sünde erfreue unſer Gewiſſen! göttliche Gnade,
das tröſtende Recht, den Herrn aller Welt zu nen-
nen: Abba, lieber Vater, erquicke unſere Seelen!
die ſeligſte Hoffnung, da wir durch dich verſöhnte
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Lavater, Johann Caspar: Sammlung einiger Gebete auf die wichtigsten Angelegenheiten des menschlichen Lebens. Leipzig, 1778, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_sammlung_1778/100>, abgerufen am 29.06.2024.
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