Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Hans Conrad: Kriegs-Büchlein: Das ist/ Grundtliche Anleitung Zum Kriegswesen. Zürich, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorred.
re Christenliche Religion verthädiget/ vnd das Vat-
terland sampt desselbigen Freyheiten; Weib/ Kinde-
ren/ Ehr/ Leben vnd Güteren beschützet vnd erhalten
werden. Vnd eben daher lehren ermeldte Politischen
ferrners gar weyßlich vnd wesenlich: Dem Friden
seye nimmermehr so wol zu vertrawen/ daß man sich
bey dessen Währung vnd Niessung/ nicht auch zum
Krieg gefaßt halten solle
. Angeschen/ da ein Poten-
tat oder freyer Stand/ sich auch bey der Fridens-blust
mit aller zum Krieg nohtwendigen Bereitschafft/ vnd
sonderlich mit Kriegs-erfahrnen Leuthen/ staffiert
finden laßt; selbiger so leichtlich nicht angetastet wer-
den möge/ alß aber da solche Nohtwendigkeiten vnd
Erforderungen verabsaumbt/ vnd auß der Achte ge-
lassen werden.

Wann nun meiner Wenigkeit gar wol bewußt
ist/ daß E. G. vmb eben gedachter vrsachen willen;
nach vnserer loblichen Nation zu den Waaffen vnd
Kriegsthaaten erblicher neigung; der Kriegs-kunst
nicht vngeneigt: sondern derselbigen Erfahrne (in de-
ren zahl auch Jch für den geringsten gezellt zu wer-
den begere) jederzeit von E. G. in großgönstiger vnd
gnädiger obachtung vnd gewogenheit gehalten wor-
den/ vnd noch werden: Alß hab ich mir/ bey anlaß/
des von E. G. hochruhmlich fürgenommnen/ vnd bereits
zu werck gesetzten Fortification- vnd Defensiv-wesens/
vorgesetzet/ ein Compendium bellicum oder Kriegsbüch-
lein zustellen/ vnd auff das Papyr zu werffen; in wel-

chem

Vorꝛed.
re Chriſtenliche Religion verthaͤdiget/ vnd das Vat-
terland ſampt deſſelbigen Freyheiten; Weib/ Kinde-
ren/ Ehr/ Leben vnd Guͤteren beſchützet vnd erhalten
werden. Vnd eben daher lehren ermeldte Politiſchen
ferꝛners gar weyßlich vnd weſenlich: Dem Friden
ſeye nimmermehr ſo wol zu vertrawen/ daß man ſich
bey deſſen Waͤhrung vnd Nieſſung/ nicht auch zum
Krieg gefaßt halten ſolle
. Angeſchen/ da ein Poten-
tat oder freyer Stand/ ſich auch bey der Fridens-blůſt
mit aller zum Krieg nohtwendigen Bereitſchafft/ vnd
ſonderlich mit Kriegs-erfahrnen Leuthen/ ſtaffiert
finden laßt; ſelbiger ſo leichtlich nicht angetaſtet wer-
den moͤge/ alß aber da ſolche Nohtwendigkeiten vnd
Erforderungen verabſaumbt/ vnd auß der Achte ge-
laſſen werden.

Wann nun meiner Wenigkeit gar wol bewußt
iſt/ daß E. G. vmb eben gedachter vrſachen willen;
nach vnſerer loblichen Nation zu den Waaffen vnd
Kriegsthaaten erblicher neigung; der Kriegs-kunſt
nicht vngeneigt: ſondern derſelbigen Erfahrne (in de-
ren zahl auch Jch für den geringſten gezellt zu wer-
den begere) jederzeit von E. G. in großgoͤnſtiger vnd
gnaͤdiger obachtung vnd gewogenheit gehalten wor-
den/ vnd noch werden: Alß hab ich mir/ bey anlaß/
des von E. G. hochruhmlich fürgenom̃nen/ vnd bereits
zu werck geſetzten Fortification- vnd Defenſiv-weſens/
vorgeſetzet/ ein Compendium bellicum oder Kriegsbuͤch-
lein zuſtellen/ vnd auff das Papyr zu werffen; in wel-

chem
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div type="dedication">
          <p><pb facs="#f0006"/><fw place="top" type="header">Vor&#xA75B;ed.</fw><lb/>
re Chri&#x017F;tenliche Religion vertha&#x0364;diget/ vnd das Vat-<lb/>
terland &#x017F;ampt de&#x017F;&#x017F;elbigen Freyheiten; Weib/ Kinde-<lb/>
ren/ Ehr/ Leben vnd Gu&#x0364;teren be&#x017F;chützet vnd erhalten<lb/>
werden. Vnd eben daher lehren ermeldte Politi&#x017F;chen<lb/>
fer&#xA75B;ners gar weyßlich vnd we&#x017F;enlich: <hi rendition="#fr">Dem Friden<lb/>
&#x017F;eye nimmermehr &#x017F;o wol zu vertrawen/ daß man &#x017F;ich<lb/>
bey de&#x017F;&#x017F;en Wa&#x0364;hrung vnd Nie&#x017F;&#x017F;ung/ nicht auch zum<lb/>
Krieg gefaßt halten &#x017F;olle</hi>. Ange&#x017F;chen/ da ein Poten-<lb/>
tat oder freyer Stand/ &#x017F;ich auch bey der Fridens-bl&#x016F;&#x017F;t<lb/>
mit aller zum Krieg nohtwendigen Bereit&#x017F;chafft/ vnd<lb/>
&#x017F;onderlich mit Kriegs-erfahrnen Leuthen/ &#x017F;taffiert<lb/>
finden laßt; &#x017F;elbiger &#x017F;o leichtlich nicht angeta&#x017F;tet wer-<lb/>
den mo&#x0364;ge/ alß aber da &#x017F;olche Nohtwendigkeiten vnd<lb/>
Erforderungen verab&#x017F;aumbt/ vnd auß der Achte ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en werden.</p><lb/>
          <p>Wann nun meiner Wenigkeit gar wol bewußt<lb/>
i&#x017F;t/ daß E. G. vmb eben gedachter vr&#x017F;achen willen;<lb/>
nach vn&#x017F;erer loblichen Nation zu den Waaffen vnd<lb/>
Kriegsthaaten erblicher neigung; der Kriegs-kun&#x017F;t<lb/>
nicht vngeneigt: &#x017F;ondern der&#x017F;elbigen Erfahrne (in de-<lb/>
ren zahl auch Jch für den gering&#x017F;ten gezellt zu wer-<lb/>
den begere) jederzeit von E. G. in großgo&#x0364;n&#x017F;tiger vnd<lb/>
gna&#x0364;diger obachtung vnd gewogenheit gehalten wor-<lb/>
den/ vnd noch werden: Alß hab ich mir/ bey anlaß/<lb/>
des von E. G. hochruhmlich fürgenom&#x0303;nen/ vnd bereits<lb/>
zu werck ge&#x017F;etzten Fortification- vnd Defen&#x017F;iv-we&#x017F;ens/<lb/>
vorge&#x017F;etzet/ ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Compendium bellicum</hi></hi> oder Kriegsbu&#x0364;ch-<lb/>
lein zu&#x017F;tellen/ vnd auff das Papyr zu werffen; in wel-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0006] Vorꝛed. re Chriſtenliche Religion verthaͤdiget/ vnd das Vat- terland ſampt deſſelbigen Freyheiten; Weib/ Kinde- ren/ Ehr/ Leben vnd Guͤteren beſchützet vnd erhalten werden. Vnd eben daher lehren ermeldte Politiſchen ferꝛners gar weyßlich vnd weſenlich: Dem Friden ſeye nimmermehr ſo wol zu vertrawen/ daß man ſich bey deſſen Waͤhrung vnd Nieſſung/ nicht auch zum Krieg gefaßt halten ſolle. Angeſchen/ da ein Poten- tat oder freyer Stand/ ſich auch bey der Fridens-blůſt mit aller zum Krieg nohtwendigen Bereitſchafft/ vnd ſonderlich mit Kriegs-erfahrnen Leuthen/ ſtaffiert finden laßt; ſelbiger ſo leichtlich nicht angetaſtet wer- den moͤge/ alß aber da ſolche Nohtwendigkeiten vnd Erforderungen verabſaumbt/ vnd auß der Achte ge- laſſen werden. Wann nun meiner Wenigkeit gar wol bewußt iſt/ daß E. G. vmb eben gedachter vrſachen willen; nach vnſerer loblichen Nation zu den Waaffen vnd Kriegsthaaten erblicher neigung; der Kriegs-kunſt nicht vngeneigt: ſondern derſelbigen Erfahrne (in de- ren zahl auch Jch für den geringſten gezellt zu wer- den begere) jederzeit von E. G. in großgoͤnſtiger vnd gnaͤdiger obachtung vnd gewogenheit gehalten wor- den/ vnd noch werden: Alß hab ich mir/ bey anlaß/ des von E. G. hochruhmlich fürgenom̃nen/ vnd bereits zu werck geſetzten Fortification- vnd Defenſiv-weſens/ vorgeſetzet/ ein Compendium bellicum oder Kriegsbuͤch- lein zuſtellen/ vnd auff das Papyr zu werffen; in wel- chem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei dieser Ausgabe handelt es sich vermutlich um … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_kriegsbuechlein_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_kriegsbuechlein_1659/6
Zitationshilfe: Lavater, Hans Conrad: Kriegs-Büchlein: Das ist/ Grundtliche Anleitung Zum Kriegswesen. Zürich, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_kriegsbuechlein_1659/6>, abgerufen am 05.10.2024.