mehr davon sprecht. Nicht, daß nicht Umstände, Schicksale, mit einem Worte, die Fürsehung -- und durch die Fürsehung, Gott ihn weich und mürbe machen könne.
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Aber dieses Gesicht seiner eigenen Entwickelung überlassen wird immer kälter, härter, unerbittlicher werden. Jch glaube, daß die meisten meiner Leser dieß und noch vieles andre aus die- sem Gesichte, ohne irgend einen Grund angeben zu können, herauslesen, wenigstens, wenn man es ihnen sagt, als zu erwartende Phänomena dieses Gesichtes anerkennen werden.
Das physiognomische Genie wird im Knaben -- den künftigen Tugend- oder Lasterhelden, den Taugenicht, oder den Minister, den Hasenfuß und den Philister ahnden; das heißt, ahnden, was er werden kann, was er unter gewissen günstigen oder ungünstigen Umständen werden wird. Es wird mit schnellem Blicke hundert Situationen durchfliegen, in die er taugt oder nicht taugt. Nicht -- das muß er werden, sondern das kann er werden -- wird der weise Physiognomist sagen.
Nicht der geübte Physiognomist allein -- auch das physiognomische Genie -- und in gerin- germ Maaße jeder Mensch wird sich immer etwas von dem künftigen Charakter und der Handelnsart eines Menschen vorstellen können.
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Phyſiognomiſcher Sinn, Genie, Ahndung.
mehr davon ſprecht. Nicht, daß nicht Umſtaͤnde, Schickſale, mit einem Worte, die Fuͤrſehung — und durch die Fuͤrſehung, Gott ihn weich und muͤrbe machen koͤnne.
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Aber dieſes Geſicht ſeiner eigenen Entwickelung uͤberlaſſen wird immer kaͤlter, haͤrter, unerbittlicher werden. Jch glaube, daß die meiſten meiner Leſer dieß und noch vieles andre aus die- ſem Geſichte, ohne irgend einen Grund angeben zu koͤnnen, herausleſen, wenigſtens, wenn man es ihnen ſagt, als zu erwartende Phaͤnomena dieſes Geſichtes anerkennen werden.
Das phyſiognomiſche Genie wird im Knaben — den kuͤnftigen Tugend- oder Laſterhelden, den Taugenicht, oder den Miniſter, den Haſenfuß und den Philiſter ahnden; das heißt, ahnden, was er werden kann, was er unter gewiſſen guͤnſtigen oder unguͤnſtigen Umſtaͤnden werden wird. Es wird mit ſchnellem Blicke hundert Situationen durchfliegen, in die er taugt oder nicht taugt. Nicht — das muß er werden, ſondern das kann er werden — wird der weiſe Phyſiognomiſt ſagen.
Nicht der geuͤbte Phyſiognomiſt allein — auch das phyſiognomiſche Genie — und in gerin- germ Maaße jeder Menſch wird ſich immer etwas von dem kuͤnftigen Charakter und der Handelnsart eines Menſchen vorſtellen koͤnnen.
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Phyſiognomiſcher Sinn, Genie, Ahndung.
mehr davon ſprecht. Nicht, daß nicht Umſtaͤnde, Schickſale, mit einem Worte, die Fuͤrſehung —
und durch die Fuͤrſehung, Gott ihn weich und muͤrbe machen koͤnne.
[Abbildung]
Aber dieſes Geſicht ſeiner eigenen Entwickelung uͤberlaſſen wird immer kaͤlter, haͤrter,
unerbittlicher werden. Jch glaube, daß die meiſten meiner Leſer dieß und noch vieles andre aus die-
ſem Geſichte, ohne irgend einen Grund angeben zu koͤnnen, herausleſen, wenigſtens, wenn man es
ihnen ſagt, als zu erwartende Phaͤnomena dieſes Geſichtes anerkennen werden.
Das phyſiognomiſche Genie wird im Knaben — den kuͤnftigen Tugend- oder Laſterhelden,
den Taugenicht, oder den Miniſter, den Haſenfuß und den Philiſter ahnden; das heißt, ahnden,
was er werden kann, was er unter gewiſſen guͤnſtigen oder unguͤnſtigen Umſtaͤnden werden wird.
Es wird mit ſchnellem Blicke hundert Situationen durchfliegen, in die er taugt oder nicht taugt.
Nicht — das muß er werden, ſondern das kann er werden — wird der weiſe Phyſiognomiſt ſagen.
Nicht der geuͤbte Phyſiognomiſt allein — auch das phyſiognomiſche Genie — und in gerin-
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/161>, abgerufen am 22.11.2024.
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