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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Himmelfahrt Jesu.
&q;nen! Alle Dinge werden dem, der an mich glaubt,
&q;möglich seyn. Wer Trieb und Beruf hat, mein Evan-
&q;gelium auszubreiten, dem wird es nicht an Kraft und
&q;Geist fehlen, der Wahrheit Zeugniß zu geben, daß
&q;jeder Freund der Wahrheit, sich an sie zu ergeben, genö-
&q;thigt seyn wird! Gott selbst wird zu seiten seiner, der
&q;Menschheit so tröstlichen Wahrheit stehen. Sie soll,
&q;sie wird triumphiren! Lüge und Wahn, Sünde und
&q;Krankheit, Elend und Tod werden ihr weichen müs-
&q;sen!" --

Welch ein Abschied, sag' ich, des Lehrers und
Königs der Menschen von den Lehrern -- und den
künftigen Regenten der Menschen! Läßt sich etwas Wür-
digeres, etwas Erhabneres gedenken? Welcher Sterb-
liche hat je so gesprochen? So zu sprechen das Recht
gehabt? O Laßt uns frohlocken und Muth fassen, nie-
derfallen und anbethen!

31.
Himmelfahrt Jesu.

Und der Herr, nachdem Er mit ihnen gere-Mark.
XVI. 19.

det hatte, ward Er aufgehaben gen Himmel
und hat sich gesetzt zur rechten Hand Gottes.
Die Parallelstelle bey Lukas sagt: Er führete sie
Luc. XXIV.
50. 51.

hinaus bis gen Bethania, und hub die Hände

auf

Himmelfahrt Jeſu.
&q;nen! Alle Dinge werden dem, der an mich glaubt,
&q;möglich ſeyn. Wer Trieb und Beruf hat, mein Evan-
&q;gelium auszubreiten, dem wird es nicht an Kraft und
&q;Geiſt fehlen, der Wahrheit Zeugniß zu geben, daß
&q;jeder Freund der Wahrheit, ſich an ſie zu ergeben, genö-
&q;thigt ſeyn wird! Gott ſelbſt wird zu ſeiten ſeiner, der
&q;Menſchheit ſo tröſtlichen Wahrheit ſtehen. Sie ſoll,
&q;ſie wird triumphiren! Lüge und Wahn, Sünde und
&q;Krankheit, Elend und Tod werden ihr weichen müſ-
&q;ſen!„ —

Welch ein Abſchied, ſag’ ich, des Lehrers und
Königs der Menſchen von den Lehrern — und den
künftigen Regenten der Menſchen! Läßt ſich etwas Wür-
digeres, etwas Erhabneres gedenken? Welcher Sterb-
liche hat je ſo geſprochen? So zu ſprechen das Recht
gehabt? O Laßt uns frohlocken und Muth faſſen, nie-
derfallen und anbethen!

31.
Himmelfahrt Jeſu.

Und der Herr, nachdem Er mit ihnen gere-Mark.
XVI. 19.

det hatte, ward Er aufgehaben gen Himmel
und hat ſich geſetzt zur rechten Hand Gottes.
Die Parallelſtelle bey Lukas ſagt: Er führete ſie
Luc. XXIV.
50. 51.

hinaus bis gen Bethania, und hub die Hände

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[591[611]/0619] Himmelfahrt Jeſu. &q;nen! Alle Dinge werden dem, der an mich glaubt, &q;möglich ſeyn. Wer Trieb und Beruf hat, mein Evan- &q;gelium auszubreiten, dem wird es nicht an Kraft und &q;Geiſt fehlen, der Wahrheit Zeugniß zu geben, daß &q;jeder Freund der Wahrheit, ſich an ſie zu ergeben, genö- &q;thigt ſeyn wird! Gott ſelbſt wird zu ſeiten ſeiner, der &q;Menſchheit ſo tröſtlichen Wahrheit ſtehen. Sie ſoll, &q;ſie wird triumphiren! Lüge und Wahn, Sünde und &q;Krankheit, Elend und Tod werden ihr weichen müſ- &q;ſen!„ — Welch ein Abſchied, ſag’ ich, des Lehrers und Königs der Menſchen von den Lehrern — und den künftigen Regenten der Menſchen! Läßt ſich etwas Wür- digeres, etwas Erhabneres gedenken? Welcher Sterb- liche hat je ſo geſprochen? So zu ſprechen das Recht gehabt? O Laßt uns frohlocken und Muth faſſen, nie- derfallen und anbethen! 31. Himmelfahrt Jeſu. Und der Herr, nachdem Er mit ihnen gere- det hatte, ward Er aufgehaben gen Himmel und hat ſich geſetzt zur rechten Hand Gottes. Die Parallelſtelle bey Lukas ſagt: Er führete ſie hinaus bis gen Bethania, und hub die Hände auf Mark. XVI. 19. Luc. XXIV. 50. 51.

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 591[611]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/619>, abgerufen am 28.07.2024.