Gerechte um der Ungerechten willen -- So wie das Opferthier für den Israeliten starb, der es dem Herrn durch den Priester darbrachte, und seine Hand auf sein Haupt legte. Doch davon werden wir in den Betrach- tungen über das Evangelium Johannes noch mehr zu reden Gelegenheit haben. Wer die Bibel ehrt, und red- lich und truglos annimmt, der glaubt und freut sich des Glaubens -- Jesus Christus hat sein Leben für das Leben der Welt dahingegeben -- Er ist das Versöhnopfer für unsere und der ganzen Welt Sünden -- und wer das glaubt, stimmt täg- lich ein in den ewigen Lobgesang des Himmels -- Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig zu em- pfahen, Preis und Ehre und Anbethung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
239. Erdbeben. Vorhang.
Matth. XXVII. 51-53.
Und siehe da der Vorhang im Tempel zer- riß in zwey Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber thaten sich auf, und stunden auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen. Und giengen aus den Gräbern nach seiner Auf- erstehung, und kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.
Der Tod Jesu ist aller Welt Leben. Das Lebens- reich erhebt sich von dem Momente seines Todes an. Alles Zergängliche fühlt seine Zergänglichkeit -- und, was zur Unsterblichkeit geschaffen ist, beginnt sein Haupt
zu
Matthäus XXVII.
Gerechte um der Ungerechten willen — So wie das Opferthier für den Iſraeliten ſtarb, der es dem Herrn durch den Prieſter darbrachte, und ſeine Hand auf ſein Haupt legte. Doch davon werden wir in den Betrach- tungen über das Evangelium Johannes noch mehr zu reden Gelegenheit haben. Wer die Bibel ehrt, und red- lich und truglos annimmt, der glaubt und freut ſich des Glaubens — Jeſus Chriſtus hat ſein Leben für das Leben der Welt dahingegeben — Er iſt das Verſöhnopfer für unſere und der ganzen Welt Sünden — und wer das glaubt, ſtimmt täg- lich ein in den ewigen Lobgeſang des Himmels — Das Lamm, das geſchlachtet iſt, iſt würdig zu em- pfahen, Preis und Ehre und Anbethung von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
239. Erdbeben. Vorhang.
Matth. XXVII. 51-53.
Und ſiehe da der Vorhang im Tempel zer- riß in zwey Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die Felſen zerriſſen, und die Gräber thaten ſich auf, und ſtunden auf viele Leiber der Heiligen, die da ſchliefen. Und giengen aus den Gräbern nach ſeiner Auf- erſtehung, und kamen in die heilige Stadt, und erſchienen vielen.
Der Tod Jeſu iſt aller Welt Leben. Das Lebens- reich erhebt ſich von dem Momente ſeines Todes an. Alles Zergängliche fühlt ſeine Zergänglichkeit — und, was zur Unſterblichkeit geſchaffen iſt, beginnt ſein Haupt
zu
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0556"n="528[548]"/><fwplace="top"type="header">Matthäus <hirendition="#aq">XXVII.</hi></fw><lb/>
Gerechte um der Ungerechten willen — So wie das<lb/>
Opferthier für den Iſraeliten ſtarb, der es dem Herrn<lb/>
durch den Prieſter darbrachte, und ſeine Hand auf ſein<lb/>
Haupt legte. Doch davon werden wir in den Betrach-<lb/>
tungen über das Evangelium Johannes noch mehr zu<lb/>
reden Gelegenheit haben. Wer die Bibel ehrt, und red-<lb/>
lich und truglos annimmt, der glaubt und freut ſich<lb/>
des Glaubens —<hirendition="#fr">Jeſus Chriſtus hat ſein Leben<lb/>
für das Leben der Welt dahingegeben — Er iſt<lb/>
das Verſöhnopfer für unſere und der ganzen<lb/>
Welt Sünden</hi>— und wer das glaubt, ſtimmt täg-<lb/>
lich ein in den ewigen Lobgeſang des Himmels —<hirendition="#fr">Das<lb/>
Lamm, das geſchlachtet iſt, iſt würdig zu em-<lb/>
pfahen, Preis und Ehre und Anbethung von<lb/>
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>239.<lb/>
Erdbeben. Vorhang.</head><lb/><noteplace="left">Matth.<lb/><hirendition="#aq">XXVII.</hi><lb/>
51-53.</note><p><hirendition="#fr">Und ſiehe da der Vorhang im Tempel zer-<lb/>
riß in zwey Stücke, von oben an bis unten aus.<lb/>
Und die Erde erbebete, und die Felſen zerriſſen,<lb/>
und die Gräber thaten ſich auf, und ſtunden<lb/>
auf viele Leiber der Heiligen, die da ſchliefen.<lb/>
Und giengen aus den Gräbern nach ſeiner Auf-<lb/>
erſtehung, und kamen in die heilige Stadt, und<lb/>
erſchienen vielen.</hi></p><lb/><p>Der Tod Jeſu iſt aller Welt Leben. Das Lebens-<lb/>
reich erhebt ſich von dem Momente ſeines Todes an.<lb/>
Alles Zergängliche fühlt ſeine Zergänglichkeit — und,<lb/>
was zur Unſterblichkeit geſchaffen iſt, beginnt ſein Haupt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zu</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[528[548]/0556]
Matthäus XXVII.
Gerechte um der Ungerechten willen — So wie das
Opferthier für den Iſraeliten ſtarb, der es dem Herrn
durch den Prieſter darbrachte, und ſeine Hand auf ſein
Haupt legte. Doch davon werden wir in den Betrach-
tungen über das Evangelium Johannes noch mehr zu
reden Gelegenheit haben. Wer die Bibel ehrt, und red-
lich und truglos annimmt, der glaubt und freut ſich
des Glaubens — Jeſus Chriſtus hat ſein Leben
für das Leben der Welt dahingegeben — Er iſt
das Verſöhnopfer für unſere und der ganzen
Welt Sünden — und wer das glaubt, ſtimmt täg-
lich ein in den ewigen Lobgeſang des Himmels — Das
Lamm, das geſchlachtet iſt, iſt würdig zu em-
pfahen, Preis und Ehre und Anbethung von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
239.
Erdbeben. Vorhang.
Und ſiehe da der Vorhang im Tempel zer-
riß in zwey Stücke, von oben an bis unten aus.
Und die Erde erbebete, und die Felſen zerriſſen,
und die Gräber thaten ſich auf, und ſtunden
auf viele Leiber der Heiligen, die da ſchliefen.
Und giengen aus den Gräbern nach ſeiner Auf-
erſtehung, und kamen in die heilige Stadt, und
erſchienen vielen.
Der Tod Jeſu iſt aller Welt Leben. Das Lebens-
reich erhebt ſich von dem Momente ſeines Todes an.
Alles Zergängliche fühlt ſeine Zergänglichkeit — und,
was zur Unſterblichkeit geſchaffen iſt, beginnt ſein Haupt
zu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 528[548]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/556>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.