chen Menschen verhängt hat. -- Die Ungerechtigkeit wird auf ein Wort hin entlassen, als wäre sie die Unschuld -- Die Gerechtigkeit auf ein Wort hin, wie das Ver- brechen selbst mißhandelt -- Solche Worte, wie soll- ten sie gewogen werden!
231. Mißhandlung Jesus vor Pilatus.
Matth. XXVII. 27-31.
Da nahmen die Kriegsknechte des Land- pflegers Jesum zu sich in's Richthaus, und sammelten über Ihn die ganze Schaar, und zo- gen Ihn aus, und legten Ihm einen Purpur- mantel an, und flochten eine dornene Crone, und satzten sie auf sein Haupt, und gaben Ihm ein Rohr in seine rechte Hand. Und beugeten die Knie vor Ihm, und spotteten Ihn, und spra- chen: Gegrüsset seyst du, der Juden König. Und speyeten Ihn an, und nahmen das Rohr, und schlugen damit sein Haupt. Und da sie Ihn ver- spottet hatten, zogen sie Ihm den Mantel aus, und zogen Ihm seine Kleider an, und führeten Ihn hin, daß sie Ihn kreuzigten.
Die königliche Würde des Nazareners ist also der unmittelbare Gegenstand der gefühllosesten Verhöhnung und der unmenschlichsten Mißhandlung. Die Rotte der Niederträchtigen wirft sich, wie eine Schaar Wölfe über das göttliche Lamm her, dem keine Mißhandlung der menschlichen Natur fremde bleiben soll. Sie beklei-
den
Matthäus XXVII.
chen Menſchen verhängt hat. — Die Ungerechtigkeit wird auf ein Wort hin entlaſſen, als wäre ſie die Unſchuld — Die Gerechtigkeit auf ein Wort hin, wie das Ver- brechen ſelbſt mißhandelt — Solche Worte, wie ſoll- ten ſie gewogen werden!
231. Mißhandlung Jeſus vor Pilatus.
Matth. XXVII. 27-31.
Da nahmen die Kriegsknechte des Land- pflegers Jeſum zu ſich in’s Richthaus, und ſammelten über Ihn die ganze Schaar, und zo- gen Ihn aus, und legten Ihm einen Purpur- mantel an, und flochten eine dornene Crone, und ſatzten ſie auf ſein Haupt, und gaben Ihm ein Rohr in ſeine rechte Hand. Und beugeten die Knie vor Ihm, und ſpotteten Ihn, und ſpra- chen: Gegrüſſet ſeyſt du, der Juden König. Und ſpeyeten Ihn an, und nahmen das Rohr, und ſchlugen damit ſein Haupt. Und da ſie Ihn ver- ſpottet hatten, zogen ſie Ihm den Mantel aus, und zogen Ihm ſeine Kleider an, und führeten Ihn hin, daß ſie Ihn kreuzigten.
Die königliche Würde des Nazareners iſt alſo der unmittelbare Gegenſtand der gefühlloſeſten Verhöhnung und der unmenſchlichſten Mißhandlung. Die Rotte der Niederträchtigen wirft ſich, wie eine Schaar Wölfe über das göttliche Lamm her, dem keine Mißhandlung der menſchlichen Natur fremde bleiben ſoll. Sie beklei-
den
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[514[534]/0542]
Matthäus XXVII.
chen Menſchen verhängt hat. — Die Ungerechtigkeit
wird auf ein Wort hin entlaſſen, als wäre ſie die Unſchuld
— Die Gerechtigkeit auf ein Wort hin, wie das Ver-
brechen ſelbſt mißhandelt — Solche Worte, wie ſoll-
ten ſie gewogen werden!
231.
Mißhandlung Jeſus vor Pilatus.
Da nahmen die Kriegsknechte des Land-
pflegers Jeſum zu ſich in’s Richthaus, und
ſammelten über Ihn die ganze Schaar, und zo-
gen Ihn aus, und legten Ihm einen Purpur-
mantel an, und flochten eine dornene Crone, und
ſatzten ſie auf ſein Haupt, und gaben Ihm ein
Rohr in ſeine rechte Hand. Und beugeten die
Knie vor Ihm, und ſpotteten Ihn, und ſpra-
chen: Gegrüſſet ſeyſt du, der Juden König. Und
ſpeyeten Ihn an, und nahmen das Rohr, und
ſchlugen damit ſein Haupt. Und da ſie Ihn ver-
ſpottet hatten, zogen ſie Ihm den Mantel aus,
und zogen Ihm ſeine Kleider an, und führeten
Ihn hin, daß ſie Ihn kreuzigten.
Die königliche Würde des Nazareners iſt alſo der
unmittelbare Gegenſtand der gefühlloſeſten Verhöhnung
und der unmenſchlichſten Mißhandlung. Die Rotte
der Niederträchtigen wirft ſich, wie eine Schaar Wölfe
über das göttliche Lamm her, dem keine Mißhandlung
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 514[534]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/542>, abgerufen am 24.11.2024.
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