ihm folgten, sind zerstreuet und zu nichte wor- den. Nach diesem ist in den Tagen der Scha- tzung Judas von Galiläa aufgestanden, und hat- te ihm noch viel Volk abtrünnig gemacht; Auch der ist umgekommen, und alle die Ihm gefolget hatten, sind zerstreut worden. Und je verwirrter die Angelegenheiten der Juden wurden, je mehr sich die Vorbothen des grossen Strafgerichts häuften und drängten, um so mehr Betrüger und Schwärmer tra- ten auf -- und das Volk ward immer leichtgläubiger, immer verblendeter, sich ihnen in die Arme zu werfen. --
181. Vorbothen der Zerstörung Jerusalems.
Matth. XXIV. 6. 7. 8.
Ihr werdet Krieg und Kriegsgeschrey hö- ren; Sehet zu, erschrecket nicht, denn ein Volk Marc. XIII. 7. 8. 9.wird sich wider das andere, und ein Königreich wider das andere erheben. Es werden hin und wieder Hunger und Pestilentz und Erdbeben seyn. Luc. XXI. 11Dieß alles aber ist der Schmerzen ein Anfang. Es werden Schrecken, auch grosse Zeichen vom Himmel seyn, sagt die Parallelstelle bey Lukas.
Josephus jüd. Alt. B. XVIII. XIX XX. vom jüd. Kriege B II. III. IV
Josephus giebt uns den Commentar, die histori- sche Auslegung dieser Vorhersagung des Herrn. Stu- fenweise von Schrecken zu Schrecken, von Jammer zu Jammer bahnte sich das Strafgericht über die tief- gesunkenen verstockte Nation an. Innere Unruhen, häus- liche und bürgerliche Zweytracht, Empörungen, Krie- ge von aussen, Grausamkeit und Raubsucht der römi-
schen
Matthäus XXIV.
ihm folgten, ſind zerſtreuet und zu nichte wor- den. Nach dieſem iſt in den Tagen der Scha- tzung Judas von Galiläa aufgeſtanden, und hat- te ihm noch viel Volk abtrünnig gemacht; Auch der iſt umgekommen, und alle die Ihm gefolget hatten, ſind zerſtreut worden. Und je verwirrter die Angelegenheiten der Juden wurden, je mehr ſich die Vorbothen des groſſen Strafgerichts häuften und drängten, um ſo mehr Betrüger und Schwärmer tra- ten auf — und das Volk ward immer leichtgläubiger, immer verblendeter, ſich ihnen in die Arme zu werfen. —
181. Vorbothen der Zerſtörung Jeruſalems.
Matth. XXIV. 6. 7. 8.
Ihr werdet Krieg und Kriegsgeſchrey hö- ren; Sehet zu, erſchrecket nicht, denn ein Volk Marc. XIII. 7. 8. 9.wird ſich wider das andere, und ein Königreich wider das andere erheben. Es werden hin und wieder Hunger und Peſtilentz und Erdbeben ſeyn. Luc. XXI. 11Dieß alles aber iſt der Schmerzen ein Anfang. Es werden Schrecken, auch groſſe Zeichen vom Himmel ſeyn, ſagt die Parallelſtelle bey Lukas.
Joſephus jüd. Alt. B. XVIII. XIX XX. vom jüd. Kriege B II. III. IV
Joſephus giebt uns den Commentar, die hiſtori- ſche Auslegung dieſer Vorherſagung des Herrn. Stu- fenweiſe von Schrecken zu Schrecken, von Jammer zu Jammer bahnte ſich das Strafgericht über die tief- geſunkenen verſtockte Nation an. Innere Unruhen, häus- liche und bürgerliche Zweytracht, Empörungen, Krie- ge von auſſen, Grauſamkeit und Raubſucht der römi-
ſchen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0412"n="384[404]"/><fwplace="top"type="header">Matthäus <hirendition="#aq">XXIV.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">ihm folgten, ſind zerſtreuet und zu nichte wor-<lb/>
den. Nach dieſem iſt in den Tagen der Scha-<lb/>
tzung Judas von Galiläa aufgeſtanden, und hat-<lb/>
te ihm noch viel Volk abtrünnig gemacht; Auch<lb/>
der iſt umgekommen, und alle die Ihm gefolget<lb/>
hatten, ſind zerſtreut worden.</hi> Und je verwirrter<lb/>
die Angelegenheiten der Juden wurden, je mehr ſich<lb/>
die Vorbothen des groſſen Strafgerichts häuften und<lb/>
drängten, um ſo mehr Betrüger und Schwärmer tra-<lb/>
ten auf — und das Volk ward immer leichtgläubiger,<lb/>
immer verblendeter, ſich ihnen in die Arme zu werfen. —</p></div><lb/><divn="3"><head>181.<lb/>
Vorbothen der Zerſtörung Jeruſalems.</head><lb/><noteplace="left">Matth.<lb/><hirendition="#aq">XXIV.</hi><lb/>
6. 7. 8.</note><p><hirendition="#fr">Ihr werdet Krieg und Kriegsgeſchrey hö-<lb/>
ren; Sehet zu, erſchrecket nicht, denn ein Volk</hi><lb/><noteplace="left">Marc.<lb/><hirendition="#aq">XIII.</hi> 7. 8. 9.</note><hirendition="#fr">wird ſich wider das andere, und ein Königreich<lb/>
wider das andere erheben. Es werden hin und<lb/>
wieder Hunger und Peſtilentz und Erdbeben ſeyn.</hi><lb/><noteplace="left">Luc. <hirendition="#aq">XXI.</hi> 11</note><hirendition="#fr">Dieß alles aber iſt der Schmerzen ein Anfang.<lb/>
Es werden Schrecken, auch groſſe Zeichen vom<lb/>
Himmel ſeyn,</hi>ſagt die Parallelſtelle bey <hirendition="#fr">Lukas.</hi></p><lb/><noteplace="left">Joſephus<lb/>
jüd. Alt. B.<lb/><hirendition="#aq">XVIII. XIX<lb/>
XX.</hi> vom<lb/>
jüd. Kriege<lb/>
B <hirendition="#aq">II. III. IV</hi></note><p><hirendition="#fr">Joſephus</hi> giebt uns den Commentar, die hiſtori-<lb/>ſche Auslegung dieſer Vorherſagung des Herrn. Stu-<lb/>
fenweiſe von Schrecken zu Schrecken, von Jammer<lb/>
zu Jammer bahnte ſich das Strafgericht über die tief-<lb/>
geſunkenen verſtockte Nation an. Innere Unruhen, häus-<lb/>
liche und bürgerliche Zweytracht, Empörungen, Krie-<lb/>
ge von auſſen, Grauſamkeit und Raubſucht der römi-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[384[404]/0412]
Matthäus XXIV.
ihm folgten, ſind zerſtreuet und zu nichte wor-
den. Nach dieſem iſt in den Tagen der Scha-
tzung Judas von Galiläa aufgeſtanden, und hat-
te ihm noch viel Volk abtrünnig gemacht; Auch
der iſt umgekommen, und alle die Ihm gefolget
hatten, ſind zerſtreut worden. Und je verwirrter
die Angelegenheiten der Juden wurden, je mehr ſich
die Vorbothen des groſſen Strafgerichts häuften und
drängten, um ſo mehr Betrüger und Schwärmer tra-
ten auf — und das Volk ward immer leichtgläubiger,
immer verblendeter, ſich ihnen in die Arme zu werfen. —
181.
Vorbothen der Zerſtörung Jeruſalems.
Ihr werdet Krieg und Kriegsgeſchrey hö-
ren; Sehet zu, erſchrecket nicht, denn ein Volk
wird ſich wider das andere, und ein Königreich
wider das andere erheben. Es werden hin und
wieder Hunger und Peſtilentz und Erdbeben ſeyn.
Dieß alles aber iſt der Schmerzen ein Anfang.
Es werden Schrecken, auch groſſe Zeichen vom
Himmel ſeyn, ſagt die Parallelſtelle bey Lukas.
Marc.
XIII. 7. 8. 9.
Luc. XXI. 11
Joſephus giebt uns den Commentar, die hiſtori-
ſche Auslegung dieſer Vorherſagung des Herrn. Stu-
fenweiſe von Schrecken zu Schrecken, von Jammer
zu Jammer bahnte ſich das Strafgericht über die tief-
geſunkenen verſtockte Nation an. Innere Unruhen, häus-
liche und bürgerliche Zweytracht, Empörungen, Krie-
ge von auſſen, Grauſamkeit und Raubſucht der römi-
ſchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 384[404]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/412>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.