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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Matthäus XXI.
mahl sandte Er andere Knechte, mehr denn der
ersten waren; Und sie tahten ihnen gleich also.
Darnach sandte Er seinen Sohn zu ihnen, und
sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.
Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, spra-
chen sie unter einander: Das ist der Erbe! Kom-
met, lasset uns ihn tödten, und sein Erbgut an
uns bringen. Und sie nahmen Ihn, und stiessen
Ihn zum Weinberg hinaus, und tödteten Ihn.
Wenn nun der Herr des Weinberges kommen
wird, was wird Er diesen Weingärtnern thun?
Sie sprachen zu Ihm: Er wird die Bösewich-
ter übel umbringen, und seinen Weinberg an-
dern Weingärtnern ausleihen, die Ihm die Früch-
te zu rechter Zeit geben. Jesus sprach zu ihnen:
Habt ihr nie gelesen in der Schrift: Der Stein
den die Bauleute verworfen haben, der ist zum
Eckstein worden? Von dem Herrn ist das gesche-
hen, und es ist wunderbahrlich vor unsern Au-
gen. Darum sag' Ich euch: Das Reich Got-
tes wird von euch genommen, und (den Heiden)
einem Volke gegeben werden, das seine Früchte
bringet. Und wer auf diesen Stein fället, der
wird zerschällen
(in Stücken brechen) auf welchen
Luc. XX. 18.aber er fallen wird, den wird er zermürsen und
zermalmen.

1. So schonend unser Herr gegen alle redlichen,
gutmüthigen, der Wahrheit nicht verschloßne Menschen
war; So scharf und strenge war Er gegen die unver-

besserli-

Matthäus XXI.
mahl ſandte Er andere Knechte, mehr denn der
erſten waren; Und ſie tahten ihnen gleich alſo.
Darnach ſandte Er ſeinen Sohn zu ihnen, und
ſprach: Sie werden ſich vor meinem Sohn ſcheuen.
Da aber die Weingärtner den Sohn ſahen, ſpra-
chen ſie unter einander: Das iſt der Erbe! Kom-
met, laſſet uns ihn tödten, und ſein Erbgut an
uns bringen. Und ſie nahmen Ihn, und ſtieſſen
Ihn zum Weinberg hinaus, und tödteten Ihn.
Wenn nun der Herr des Weinberges kommen
wird, was wird Er dieſen Weingärtnern thun?
Sie ſprachen zu Ihm: Er wird die Böſewich-
ter übel umbringen, und ſeinen Weinberg an-
dern Weingärtnern ausleihen, die Ihm die Früch-
te zu rechter Zeit geben. Jeſus ſprach zu ihnen:
Habt ihr nie geleſen in der Schrift: Der Stein
den die Bauleute verworfen haben, der iſt zum
Eckſtein worden? Von dem Herrn iſt das geſche-
hen, und es iſt wunderbahrlich vor unſern Au-
gen. Darum ſag’ Ich euch: Das Reich Got-
tes wird von euch genommen, und (den Heiden)
einem Volke gegeben werden, das ſeine Früchte
bringet. Und wer auf dieſen Stein fället, der
wird zerſchällen
(in Stücken brechen) auf welchen
Luc. XX. 18.aber er fallen wird, den wird er zermürſen und
zermalmen.

1. So ſchonend unſer Herr gegen alle redlichen,
gutmüthigen, der Wahrheit nicht verſchloßne Menſchen
war; So ſcharf und ſtrenge war Er gegen die unver-

beſſerli-
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[322[342]/0350] Matthäus XXI. mahl ſandte Er andere Knechte, mehr denn der erſten waren; Und ſie tahten ihnen gleich alſo. Darnach ſandte Er ſeinen Sohn zu ihnen, und ſprach: Sie werden ſich vor meinem Sohn ſcheuen. Da aber die Weingärtner den Sohn ſahen, ſpra- chen ſie unter einander: Das iſt der Erbe! Kom- met, laſſet uns ihn tödten, und ſein Erbgut an uns bringen. Und ſie nahmen Ihn, und ſtieſſen Ihn zum Weinberg hinaus, und tödteten Ihn. Wenn nun der Herr des Weinberges kommen wird, was wird Er dieſen Weingärtnern thun? Sie ſprachen zu Ihm: Er wird die Böſewich- ter übel umbringen, und ſeinen Weinberg an- dern Weingärtnern ausleihen, die Ihm die Früch- te zu rechter Zeit geben. Jeſus ſprach zu ihnen: Habt ihr nie geleſen in der Schrift: Der Stein den die Bauleute verworfen haben, der iſt zum Eckſtein worden? Von dem Herrn iſt das geſche- hen, und es iſt wunderbahrlich vor unſern Au- gen. Darum ſag’ Ich euch: Das Reich Got- tes wird von euch genommen, und (den Heiden) einem Volke gegeben werden, das ſeine Früchte bringet. Und wer auf dieſen Stein fället, der wird zerſchällen (in Stücken brechen) auf welchen aber er fallen wird, den wird er zermürſen und zermalmen. Luc. XX. 18. 1. So ſchonend unſer Herr gegen alle redlichen, gutmüthigen, der Wahrheit nicht verſchloßne Menſchen war; So ſcharf und ſtrenge war Er gegen die unver- beſſerli-

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 322[342]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/350>, abgerufen am 27.11.2024.