lichen, besonders der evangelischen Schriften, erweckt, genährt und gestärkt wird -- daß er dringende Veran- lassungen haben muß, die sich nicht erkünsteln, nicht vorbereiten lassen; Die sich von selbst geben müssen -- daß er eine freye Gabe des Herrn ist, ein Geschenk, des- sen Mangel an sich nicht verdammt, dessen Besitz an sich nicht seelig macht; Obgleich der, der diese Gabe hat, viel Gutes thun kann, und wenn er sie recht braucht, für den guten Gebrauch, den er davon ge- macht, Belohnung zu erwarten hat. Zweytens, daß er mit Liebe, mit Versöhnlichkeit, Gutmüthig- keit, Bereitwilligkeit zu dienen und zu vergeben in- nigst verbunden seyn muß, wenn er Gottgefällig seyn soll. Ueber diese beyden Punkte erklärt sich die Schrift hinlänglich, besonders in dem 12. 13. und 14 ten Capitel des 1 sten Briefs an die Corinther. Man schlage auch allenfalls nach, was wir über Matth. VII. 22. gesagt haben.
154. Macht Christi. Taufe Johannes.
Und als Er in den Tempel kam, traten zuMatth. XXI. 23-32. Ihm, als Er lehrete, die Hohenpriester und die Aeltesten im Volk, und sprachen: Aus welcher Macht thust du das? Und wer hat dir die Macht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; So ihr mir das saget, will Ich euch auch sagen, aus welcher Macht Ich das thue. Woher war die
Taufe
Macht Chriſti. Taufe Johannes.
lichen, beſonders der evangeliſchen Schriften, erweckt, genährt und geſtärkt wird — daß er dringende Veran- laſſungen haben muß, die ſich nicht erkünſteln, nicht vorbereiten laſſen; Die ſich von ſelbſt geben müſſen — daß er eine freye Gabe des Herrn iſt, ein Geſchenk, deſ- ſen Mangel an ſich nicht verdammt, deſſen Beſitz an ſich nicht ſeelig macht; Obgleich der, der dieſe Gabe hat, viel Gutes thun kann, und wenn er ſie recht braucht, für den guten Gebrauch, den er davon ge- macht, Belohnung zu erwarten hat. Zweytens, daß er mit Liebe, mit Verſöhnlichkeit, Gutmüthig- keit, Bereitwilligkeit zu dienen und zu vergeben in- nigſt verbunden ſeyn muß, wenn er Gottgefällig ſeyn ſoll. Ueber dieſe beyden Punkte erklärt ſich die Schrift hinlänglich, beſonders in dem 12. 13. und 14 ten Capitel des 1 ſten Briefs an die Corinther. Man ſchlage auch allenfalls nach, was wir über Matth. VII. 22. geſagt haben.
154. Macht Chriſti. Taufe Johannes.
Und als Er in den Tempel kam, traten zuMatth. XXI. 23-32. Ihm, als Er lehrete, die Hohenprieſter und die Aelteſten im Volk, und ſprachen: Aus welcher Macht thuſt du das? Und wer hat dir die Macht gegeben? Jeſus aber antwortete und ſprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; So ihr mir das ſaget, will Ich euch auch ſagen, aus welcher Macht Ich das thue. Woher war die
Taufe
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[317[337]/0345]
Macht Chriſti. Taufe Johannes.
lichen, beſonders der evangeliſchen Schriften, erweckt,
genährt und geſtärkt wird — daß er dringende Veran-
laſſungen haben muß, die ſich nicht erkünſteln, nicht
vorbereiten laſſen; Die ſich von ſelbſt geben müſſen —
daß er eine freye Gabe des Herrn iſt, ein Geſchenk, deſ-
ſen Mangel an ſich nicht verdammt, deſſen Beſitz an
ſich nicht ſeelig macht; Obgleich der, der dieſe Gabe
hat, viel Gutes thun kann, und wenn er ſie recht
braucht, für den guten Gebrauch, den er davon ge-
macht, Belohnung zu erwarten hat. Zweytens, daß
er mit Liebe, mit Verſöhnlichkeit, Gutmüthig-
keit, Bereitwilligkeit zu dienen und zu vergeben in-
nigſt verbunden ſeyn muß, wenn er Gottgefällig ſeyn
ſoll. Ueber dieſe beyden Punkte erklärt ſich die Schrift
hinlänglich, beſonders in dem 12. 13. und 14 ten Capitel
des 1 ſten Briefs an die Corinther. Man ſchlage auch
allenfalls nach, was wir über Matth. VII. 22. geſagt
haben.
154.
Macht Chriſti. Taufe Johannes.
Und als Er in den Tempel kam, traten zu
Ihm, als Er lehrete, die Hohenprieſter und die
Aelteſten im Volk, und ſprachen: Aus welcher
Macht thuſt du das? Und wer hat dir die Macht
gegeben? Jeſus aber antwortete und ſprach zu
ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; So
ihr mir das ſaget, will Ich euch auch ſagen, aus
welcher Macht Ich das thue. Woher war die
Taufe
Matth.
XXI. 23-32.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 317[337]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/345>, abgerufen am 24.11.2024.
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