Es ward jedem genau nach der sittlichen Beschaffenheit seines Fleisses vergolten.
150. Dienen und Herrschen.
Matth. XX. 20-28.
Da trat zu Ihm die Mutter der Kinder Ze- bedäi, mit ihren Söhnen, fiel vor Ihm nieder, und bat etwas von Ihm. Und Er sprach zu ihr: Was willst du? Sie sprach zu Ihm: Laß diese meine zween Söhne sitzen in deinem Reich, ei- nen zu deiner Rechten, und den andern zu deiner Linken. Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisset nicht was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den Ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, da Ich mit getau- fet werde? Sie sprachen zu Ihm: Ja wohl. Und Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken, und mit der Taufe, da Ich mit getaufet werde, sollt ihr getaufet werden; Aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu ge- ben stehet Mir nicht zu: Sondern denen es be- reitet ist von meinem Vater. Da das die Zehen höreten, wurden sie unwillig über die zween Brüder. Aber Jesus rief ihnen zu sich und sprach: Ihr wisset, daß die weltlichen Für- sten herrschen, und die Oberherren haben Ge- walt. So soll es nicht seyn unter euch; Son- dern so jemand will unter euch gewaltig seyn, der sey euer Diener. Und wer da will der Vornehm-
ste
Matthäus XX.
Es ward jedem genau nach der ſittlichen Beſchaffenheit ſeines Fleiſſes vergolten.
150. Dienen und Herrſchen.
Matth. XX. 20-28.
Da trat zu Ihm die Mutter der Kinder Ze- bedäi, mit ihren Söhnen, fiel vor Ihm nieder, und bat etwas von Ihm. Und Er ſprach zu ihr: Was willſt du? Sie ſprach zu Ihm: Laß dieſe meine zween Söhne ſitzen in deinem Reich, ei- nen zu deiner Rechten, und den andern zu deiner Linken. Aber Jeſus antwortete und ſprach: Ihr wiſſet nicht was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den Ich trinken werde, und euch taufen laſſen mit der Taufe, da Ich mit getau- fet werde? Sie ſprachen zu Ihm: Ja wohl. Und Er ſprach zu ihnen: Meinen Kelch ſollt ihr zwar trinken, und mit der Taufe, da Ich mit getaufet werde, ſollt ihr getaufet werden; Aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu ge- ben ſtehet Mir nicht zu: Sondern denen es be- reitet iſt von meinem Vater. Da das die Zehen höreten, wurden ſie unwillig über die zween Brüder. Aber Jeſus rief ihnen zu ſich und ſprach: Ihr wiſſet, daß die weltlichen Für- ſten herrſchen, und die Oberherren haben Ge- walt. So ſoll es nicht ſeyn unter euch; Son- dern ſo jemand will unter euch gewaltig ſeyn, der ſey euer Diener. Und wer da will der Vornehm-
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[296[316]/0324]
Matthäus XX.
Es ward jedem genau nach der ſittlichen Beſchaffenheit
ſeines Fleiſſes vergolten.
150.
Dienen und Herrſchen.
Da trat zu Ihm die Mutter der Kinder Ze-
bedäi, mit ihren Söhnen, fiel vor Ihm nieder,
und bat etwas von Ihm. Und Er ſprach zu ihr:
Was willſt du? Sie ſprach zu Ihm: Laß dieſe
meine zween Söhne ſitzen in deinem Reich, ei-
nen zu deiner Rechten, und den andern zu deiner
Linken. Aber Jeſus antwortete und ſprach: Ihr
wiſſet nicht was ihr bittet. Könnet ihr den
Kelch trinken, den Ich trinken werde, und euch
taufen laſſen mit der Taufe, da Ich mit getau-
fet werde? Sie ſprachen zu Ihm: Ja wohl.
Und Er ſprach zu ihnen: Meinen Kelch ſollt ihr
zwar trinken, und mit der Taufe, da Ich mit
getaufet werde, ſollt ihr getaufet werden; Aber
das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu ge-
ben ſtehet Mir nicht zu: Sondern denen es be-
reitet iſt von meinem Vater. Da das die Zehen
höreten, wurden ſie unwillig über die zween
Brüder. Aber Jeſus rief ihnen zu ſich und
ſprach: Ihr wiſſet, daß die weltlichen Für-
ſten herrſchen, und die Oberherren haben Ge-
walt. So ſoll es nicht ſeyn unter euch; Son-
dern ſo jemand will unter euch gewaltig ſeyn, der
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 296[316]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/324>, abgerufen am 24.11.2024.
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