Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Matthäus XI.
gerichtet werden. Anders Sodoma, und anders Je-
rusalem.

Matth.
XIII. 41. 42

Die treffende Parallelstelle hierzu ist -- Die Leu-
te von Ninive werden am Gerichte mit diesem
Geschlecht auftreten, und werden es verdam-
men, darum daß sie ab der Predigt Jonas Buße
gethan haben -- und siehe! Hier ist mehr, denn
Jonas! Die Königinn von Mittag wird am
Gerichte mit diesem Geschlecht auftreten, und
wird es verdammen; Denn sie kam von den En-
den der Erde, die Weisheit Salomons zu hö-
ren; Und siehe! Hier ist mehr denn Salomon.

98.
Glaubenseinfalt. Vater und Sohn.
Matth. XI.
25. 26. 27.

Zu derselben Zeit antwortete Jesus und sprach:
Ich preise Dich, Vater und Herr des Himmels
und der Erde, daß du solches den Weisen
und Klugen verborgen, und hast es den Un-
mündigen offenbahrt. Ja! Vater! Denn es
ist also wohlgefällig gewesen vor dir. Alle Din-
ge sind Mir übergeben von meinem Vater. Und
Niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater,
und Niemand kennt den Vater, denn nur der
Sohn, und, wem es der Sohn offenbahren will.

Laßt uns mit stiller Seele einige Augenblicke bey diesem
erhabenen Worte Jesus verweilen! -- Unter dem heis-
sen Drucke, unter der schwehren Last des Unglaubens
und der Wahrheitverachtung, die dem edeln Jesus auf

der

Matthäus XI.
gerichtet werden. Anders Sodoma, und anders Je-
ruſalem.

Matth.
XIII. 41. 42

Die treffende Parallelſtelle hierzu iſt — Die Leu-
te von Ninive werden am Gerichte mit dieſem
Geſchlecht auftreten, und werden es verdam-
men, darum daß ſie ab der Predigt Jonas Buße
gethan haben — und ſiehe! Hier iſt mehr, denn
Jonas! Die Königinn von Mittag wird am
Gerichte mit dieſem Geſchlecht auftreten, und
wird es verdammen; Denn ſie kam von den En-
den der Erde, die Weisheit Salomons zu hö-
ren; Und ſiehe! Hier iſt mehr denn Salomon.

98.
Glaubenseinfalt. Vater und Sohn.
Matth. XI.
25. 26. 27.

Zu derſelben Zeit antwortete Jeſus und ſprach:
Ich preiſe Dich, Vater und Herr des Himmels
und der Erde, daß du ſolches den Weiſen
und Klugen verborgen, und haſt es den Un-
mündigen offenbahrt. Ja! Vater! Denn es
iſt alſo wohlgefällig geweſen vor dir. Alle Din-
ge ſind Mir übergeben von meinem Vater. Und
Niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater,
und Niemand kennt den Vater, denn nur der
Sohn, und, wem es der Sohn offenbahren will.

Laßt uns mit ſtiller Seele einige Augenblicke bey dieſem
erhabenen Worte Jeſus verweilen! — Unter dem heiſ-
ſen Drucke, unter der ſchwehren Laſt des Unglaubens
und der Wahrheitverachtung, die dem edeln Jeſus auf

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0180" n="152[172]"/><fw place="top" type="header">Matthäus <hi rendition="#aq">XI.</hi></fw><lb/>
gerichtet werden. Anders <hi rendition="#fr">Sodoma,</hi> und anders <hi rendition="#fr">Je-<lb/>
ru&#x017F;alem.</hi></p><lb/>
            <note place="left">Matth.<lb/><hi rendition="#aq">XIII.</hi> 41. 42</note>
            <p>Die treffende Parallel&#x017F;telle hierzu i&#x017F;t &#x2014; <hi rendition="#fr">Die Leu-<lb/>
te von Ninive werden am Gerichte mit die&#x017F;em<lb/>
Ge&#x017F;chlecht auftreten, und werden es verdam-<lb/>
men, darum daß &#x017F;ie ab der Predigt Jonas Buße<lb/>
gethan haben &#x2014; und &#x017F;iehe! Hier i&#x017F;t mehr, denn<lb/>
Jonas! Die Königinn von Mittag wird am<lb/>
Gerichte mit die&#x017F;em Ge&#x017F;chlecht auftreten, und<lb/>
wird es verdammen; Denn &#x017F;ie kam von den En-<lb/>
den der Erde, die Weisheit Salomons zu hö-<lb/>
ren; Und &#x017F;iehe! Hier i&#x017F;t mehr denn Salomon.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>98.<lb/>
Glaubenseinfalt. Vater und Sohn.</head><lb/>
            <note place="left">Matth. <hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/>
25. 26. 27.</note>
            <p><hi rendition="#fr">Zu der&#x017F;elben Zeit antwortete Je&#x017F;us und &#x017F;prach:<lb/>
Ich prei&#x017F;e Dich, Vater und Herr des Himmels<lb/>
und der Erde, daß du &#x017F;olches den Wei&#x017F;en<lb/>
und Klugen verborgen, und ha&#x017F;t es den Un-<lb/>
mündigen offenbahrt. Ja! Vater! Denn es<lb/>
i&#x017F;t al&#x017F;o wohlgefällig gewe&#x017F;en vor dir. Alle Din-<lb/>
ge &#x017F;ind Mir übergeben von meinem Vater. Und<lb/>
Niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater,<lb/>
und Niemand kennt den Vater, denn nur der<lb/>
Sohn, und, wem es der Sohn offenbahren will.</hi><lb/>
Laßt uns mit &#x017F;tiller Seele einige Augenblicke bey die&#x017F;em<lb/>
erhabenen Worte <hi rendition="#fr">Je&#x017F;us</hi> verweilen! &#x2014; Unter dem hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Drucke, unter der &#x017F;chwehren La&#x017F;t des Unglaubens<lb/>
und der Wahrheitverachtung, die dem edeln <hi rendition="#fr">Je&#x017F;us</hi> auf<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152[172]/0180] Matthäus XI. gerichtet werden. Anders Sodoma, und anders Je- ruſalem. Die treffende Parallelſtelle hierzu iſt — Die Leu- te von Ninive werden am Gerichte mit dieſem Geſchlecht auftreten, und werden es verdam- men, darum daß ſie ab der Predigt Jonas Buße gethan haben — und ſiehe! Hier iſt mehr, denn Jonas! Die Königinn von Mittag wird am Gerichte mit dieſem Geſchlecht auftreten, und wird es verdammen; Denn ſie kam von den En- den der Erde, die Weisheit Salomons zu hö- ren; Und ſiehe! Hier iſt mehr denn Salomon. 98. Glaubenseinfalt. Vater und Sohn. Zu derſelben Zeit antwortete Jeſus und ſprach: Ich preiſe Dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, daß du ſolches den Weiſen und Klugen verborgen, und haſt es den Un- mündigen offenbahrt. Ja! Vater! Denn es iſt alſo wohlgefällig geweſen vor dir. Alle Din- ge ſind Mir übergeben von meinem Vater. Und Niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater, und Niemand kennt den Vater, denn nur der Sohn, und, wem es der Sohn offenbahren will. Laßt uns mit ſtiller Seele einige Augenblicke bey dieſem erhabenen Worte Jeſus verweilen! — Unter dem heiſ- ſen Drucke, unter der ſchwehren Laſt des Unglaubens und der Wahrheitverachtung, die dem edeln Jeſus auf der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/180
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 152[172]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/180>, abgerufen am 24.11.2024.