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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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zählte mir, daß die Meisten von den neuerdings
zurückgekehrten Emigranten sich eben so in Frank-
reich betrügen, wie sie sich in Deutschland betra-
gen haben, und daher bey jedem rechtlichen Fran-
zosen verhaßt und verachtet wären. Ich glaubs
sehr gerne, denn ich kenne die sacres bougres d'Emi-
gres,
und weiß, weß Geistes Kinder sie sind.

Funfzehntes Kapitel.

Mein Freund Premßler.



Mein Freund Premßler war ein Mann, welcher
nach dem einstimmigen Zeugniß aller derer, die
ihn näher kannten, ein besseres Schicksal verdiente,
als ihm zu Theil ward. Es gab freylich Firle-
fänze, welche ihn bey seinem Leben taxirten,
und nach seinem traurigen Tode blamirten und lä-
sterten, sogar in gedruckten Wischen: aber auf
das Urtheil der Firlefänze kommt nichts an. Ich
will ihn schildern, wie er war, und meinen Lesern
überlassen, von ihm und von seinem Tod zu ur-
theilen, wie sie glauben, daß geurtheilt werden
müsse.


Premßler

zaͤhlte mir, daß die Meiſten von den neuerdings
zuruͤckgekehrten Emigranten ſich eben ſo in Frank-
reich betruͤgen, wie ſie ſich in Deutſchland betra-
gen haben, und daher bey jedem rechtlichen Fran-
zoſen verhaßt und verachtet waͤren. Ich glaubs
ſehr gerne, denn ich kenne die ſacrés bougres d'Emi-
grés,
und weiß, weß Geiſtes Kinder ſie ſind.

Funfzehntes Kapitel.

Mein Freund Premßler.



Mein Freund Premßler war ein Mann, welcher
nach dem einſtimmigen Zeugniß aller derer, die
ihn naͤher kannten, ein beſſeres Schickſal verdiente,
als ihm zu Theil ward. Es gab freylich Firle-
faͤnze, welche ihn bey ſeinem Leben taxirten,
und nach ſeinem traurigen Tode blamirten und laͤ-
ſterten, ſogar in gedruckten Wiſchen: aber auf
das Urtheil der Firlefaͤnze kommt nichts an. Ich
will ihn ſchildern, wie er war, und meinen Leſern
uͤberlaſſen, von ihm und von ſeinem Tod zu ur-
theilen, wie ſie glauben, daß geurtheilt werden
muͤſſe.


Premßler
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[160/0168] zaͤhlte mir, daß die Meiſten von den neuerdings zuruͤckgekehrten Emigranten ſich eben ſo in Frank- reich betruͤgen, wie ſie ſich in Deutſchland betra- gen haben, und daher bey jedem rechtlichen Fran- zoſen verhaßt und verachtet waͤren. Ich glaubs ſehr gerne, denn ich kenne die ſacrés bougres d'Emi- grés, und weiß, weß Geiſtes Kinder ſie ſind. Funfzehntes Kapitel. Mein Freund Premßler. Mein Freund Premßler war ein Mann, welcher nach dem einſtimmigen Zeugniß aller derer, die ihn naͤher kannten, ein beſſeres Schickſal verdiente, als ihm zu Theil ward. Es gab freylich Firle- faͤnze, welche ihn bey ſeinem Leben taxirten, und nach ſeinem traurigen Tode blamirten und laͤ- ſterten, ſogar in gedruckten Wiſchen: aber auf das Urtheil der Firlefaͤnze kommt nichts an. Ich will ihn ſchildern, wie er war, und meinen Leſern uͤberlaſſen, von ihm und von ſeinem Tod zu ur- theilen, wie ſie glauben, daß geurtheilt werden muͤſſe. Premßler

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/168>, abgerufen am 23.11.2024.