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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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fen eines Reisenden von Basel nach Frank-
furt am Mayn, welche ganz besondere Nachrichten
über das Betragen der Schwaben und der Kaiser-
lichen enthalten. Hier -- würde das alles zu
weit führen.

Acht und funfzigstes Kapitel.

Reise über Frankfurt, Friedberg, Gießen.



Als ich zu Frankfurt ans Thor kam, waren
eben Soldaten von der Compagnie des Hn. Majors
von Löben, vom Bataillon Schenk, auf der
Wache. Bey dieser Compagnie war ich ehedem
von 1783 bis 87 gestanden; sie kannten mich also
meist alle, und nun hieß es: Potz tausend, da ist
Laukhard! Laukhard! Ei, du mein Gott, wo
kömmst du her? Wir haben alle geglaubt, du

daß Monarchen-Stolz und Macht da scheitert, wo ein ganzes
Volk drauf ausgeht, frey zu seyn. Und mehr, als dieses noch ein-
mal handgreiflich einzusehen, haben alle Monarchen durch ihren
Krieg gegen die französische Nation nicht bewirket. --
Preußen hat von den östreichischen Desertören eine be-
trächtliche Anzahl. Diese sind eines Theils eine Pflanzschule
fürs dereinsti[g]e Desertiren im freyen Felde, andern Theils ein
Zuwachs an Menschen, die wenig oder gar kein Interesse eben
so wenig am Lande als an dessen Fürsten haben; folglich wie-
der ein Zuwachs zum politischen Indifferentis-
mus. --

fen eines Reiſenden von Baſel nach Frank-
furt am Mayn, welche ganz beſondere Nachrichten
uͤber das Betragen der Schwaben und der Kaiſer-
lichen enthalten. Hier — wuͤrde das alles zu
weit fuͤhren.

Acht und funfzigſtes Kapitel.

Reiſe uͤber Frankfurt, Friedberg, Gießen.



Als ich zu Frankfurt ans Thor kam, waren
eben Soldaten von der Compagnie des Hn. Majors
von Loͤben, vom Bataillon Schenk, auf der
Wache. Bey dieſer Compagnie war ich ehedem
von 1783 bis 87 geſtanden; ſie kannten mich alſo
meiſt alle, und nun hieß es: Potz tauſend, da iſt
Laukhard! Laukhard! Ei, du mein Gott, wo
koͤmmſt du her? Wir haben alle geglaubt, du

daß Monarchen-Stolz und Macht da ſcheitert, wo ein ganzes
Volk drauf ausgeht, frey zu ſeyn. Und mehr, als dieſes noch ein-
mal handgreiflich einzuſehen, haben alle Monarchen durch ihren
Krieg gegen die franzoͤſiſche Nation nicht bewirket. —
Preußen hat von den oͤſtreichiſchen Deſertoͤren eine be-
trächtliche Anzahl. Dieſe ſind eines Theils eine Pflanzſchule
fürs dereinſti[g]e Deſertiren im freyen Felde, andern Theils ein
Zuwachs an Menſchen, die wenig oder gar kein Intereſſe eben
ſo wenig am Lande als an deſſen Fürſten haben; folglich wie-
der ein Zuwachs zum politiſchen Indifferentis-
mus. —
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[249/0253] fen eines Reiſenden von Baſel nach Frank- furt am Mayn, welche ganz beſondere Nachrichten uͤber das Betragen der Schwaben und der Kaiſer- lichen enthalten. Hier — wuͤrde das alles zu weit fuͤhren. Acht und funfzigſtes Kapitel. Reiſe uͤber Frankfurt, Friedberg, Gießen. Als ich zu Frankfurt ans Thor kam, waren eben Soldaten von der Compagnie des Hn. Majors von Loͤben, vom Bataillon Schenk, auf der Wache. Bey dieſer Compagnie war ich ehedem von 1783 bis 87 geſtanden; ſie kannten mich alſo meiſt alle, und nun hieß es: Potz tauſend, da iſt Laukhard! Laukhard! Ei, du mein Gott, wo koͤmmſt du her? Wir haben alle geglaubt, du *) *) daß Monarchen-Stolz und Macht da ſcheitert, wo ein ganzes Volk drauf ausgeht, frey zu ſeyn. Und mehr, als dieſes noch ein- mal handgreiflich einzuſehen, haben alle Monarchen durch ihren Krieg gegen die franzoͤſiſche Nation nicht bewirket. — Preußen hat von den oͤſtreichiſchen Deſertoͤren eine be- trächtliche Anzahl. Dieſe ſind eines Theils eine Pflanzſchule fürs dereinſtige Deſertiren im freyen Felde, andern Theils ein Zuwachs an Menſchen, die wenig oder gar kein Intereſſe eben ſo wenig am Lande als an deſſen Fürſten haben; folglich wie- der ein Zuwachs zum politiſchen Indifferentis- mus. —

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/253>, abgerufen am 22.11.2024.