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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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Pflanzt um seine Stätte, Frankensöhne,
Einen Lorber- und Cypressenhain,
Und es stimme jede sanfte Schöne
In die dumpfe Todesfeier ein!
Bürgerinnen, führet Eure Kleinen
In den Hain, der unsern Helden ehrt!
Wenn sie dann bey seinem Namen weinen,
Freuet Euch, sie sind der Freyheit werth!

Daß nach öffentlicher Ablesung dieses Gedich-
tes alle königlichgesinnten Freunde Dietrichs
über Schneider herfielen, war natürlich, aber
zugleich ein Beweis, daß sie die Wahrheit der
Schilderung fühlten. Freilich gab Schneider
vor, er habe Dietrich nicht gemeint; das aber
glaubte Keiner. Er gab sogar ein Flugblatt zu
seiner Vertheidigung heraus; aber es bewies --
nach Schneiders satyrischer Art -- noch mehr.
"Wenn ich, sagte er hier zu einem Freunde des
Matre's, mit Hn. Dietrich unzufrieden wäre,
so müßten Sie den Grund dieser Unzufriedenheit,
nicht in einer Privat-Leidenschaft, sondern
in meiner Vaterlandsliebe, und in meinem
unüberwindlichen Hasse gegen alle Feinde des all-
gemeinen Bes[ten] suchen. Ich habe nur eine Lei-

Pflanzt um ſeine Staͤtte, Frankenſoͤhne,
Einen Lorber- und Cypreſſenhain,
Und es ſtimme jede ſanfte Schoͤne
In die dumpfe Todesfeier ein!
Buͤrgerinnen, fuͤhret Eure Kleinen
In den Hain, der unſern Helden ehrt!
Wenn ſie dann bey ſeinem Namen weinen,
Freuet Euch, ſie ſind der Freyheit werth!

Daß nach oͤffentlicher Ableſung dieſes Gedich-
tes alle koͤniglichgeſinnten Freunde Dietrichs
uͤber Schneider herfielen, war natuͤrlich, aber
zugleich ein Beweis, daß ſie die Wahrheit der
Schilderung fuͤhlten. Freilich gab Schneider
vor, er habe Dietrich nicht gemeint; das aber
glaubte Keiner. Er gab ſogar ein Flugblatt zu
ſeiner Vertheidigung heraus; aber es bewies —
nach Schneiders ſatyriſcher Art — noch mehr.
„Wenn ich, ſagte er hier zu einem Freunde des
Matre's, mit Hn. Dietrich unzufrieden waͤre,
ſo muͤßten Sie den Grund dieſer Unzufriedenheit,
nicht in einer Privat-Leidenſchaft, ſondern
in meiner Vaterlandsliebe, und in meinem
unuͤberwindlichen Haſſe gegen alle Feinde des all-
gemeinen Beſ[ten] ſuchen. Ich habe nur eine Lei-

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[212/0216] Pflanzt um ſeine Staͤtte, Frankenſoͤhne, Einen Lorber- und Cypreſſenhain, Und es ſtimme jede ſanfte Schoͤne In die dumpfe Todesfeier ein! Buͤrgerinnen, fuͤhret Eure Kleinen In den Hain, der unſern Helden ehrt! Wenn ſie dann bey ſeinem Namen weinen, Freuet Euch, ſie ſind der Freyheit werth! Daß nach oͤffentlicher Ableſung dieſes Gedich- tes alle koͤniglichgeſinnten Freunde Dietrichs uͤber Schneider herfielen, war natuͤrlich, aber zugleich ein Beweis, daß ſie die Wahrheit der Schilderung fuͤhlten. Freilich gab Schneider vor, er habe Dietrich nicht gemeint; das aber glaubte Keiner. Er gab ſogar ein Flugblatt zu ſeiner Vertheidigung heraus; aber es bewies — nach Schneiders ſatyriſcher Art — noch mehr. „Wenn ich, ſagte er hier zu einem Freunde des Matre's, mit Hn. Dietrich unzufrieden waͤre, ſo muͤßten Sie den Grund dieſer Unzufriedenheit, nicht in einer Privat-Leidenſchaft, ſondern in meiner Vaterlandsliebe, und in meinem unuͤberwindlichen Haſſe gegen alle Feinde des all- gemeinen Beſten ſuchen. Ich habe nur eine Lei-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/216>, abgerufen am 23.11.2024.