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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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Eingebohrnen in Buenos Aires machen es nicht
anders. Selbst der König von Schweden suchte
noch im J. 1784 dem Fleischmangel dadurch ab-
zuhelfen, daß er sich bemühte, den Genuß des
Pferdefleisches, durch ausgesezte Prämien und
Pensionen, allgemein einzuführen. Der ganze
Hof folgte, und wer sich ergeben gegen die Schwe-
dische Majestät zeigen wollte, aß Pferdefleisch,
oder empfahl dessen Genuß.

Freilich können abgenuzte, alte Pferde nicht
so wohlschmecken, als junge Füllen, oder das
Fleisch von wilden Pferden. Den Johann Rein-
hold Forster versicherten Khalmyken, welche
Rinder und sehr wohlschmeckende Schafe in Menge
hatten, daß sie ein Füllen allem andern Fleische
vorzögen. Junge wilde Pferde sind für die obigen
Völker das leckerste Wildpret. Vorurtheile wirken
indeß hiebey viel, und es kostet selbst dem philoso-
phischen Kopfe Mühe, sich über sie hinauszusetzen,
sobald sie durch Erziehung und Gewohnheit, die
sogar Menschenfresser ziehen kann, eingewurzelt
und befestigt sind. *)


*) Man lese den Benk Bergins über die Leckereyen, aus
dem Schwedischen, mit Anmerkungen von D. J. R. For-
ster, und D. Curt Sprengel, 2. Th. S. 55. ff. --
F. L. Walther von Menschenfressenden Völkern und Men-
schenopfern. -- Lindemanns Moral älterer Völker,
S. 331.

Eingebohrnen in Buenos Aires machen es nicht
anders. Selbſt der Koͤnig von Schweden ſuchte
noch im J. 1784 dem Fleiſchmangel dadurch ab-
zuhelfen, daß er ſich bemuͤhte, den Genuß des
Pferdefleiſches, durch ausgeſezte Praͤmien und
Penſionen, allgemein einzufuͤhren. Der ganze
Hof folgte, und wer ſich ergeben gegen die Schwe-
diſche Majeſtaͤt zeigen wollte, aß Pferdefleiſch,
oder empfahl deſſen Genuß.

Freilich koͤnnen abgenuzte, alte Pferde nicht
ſo wohlſchmecken, als junge Fuͤllen, oder das
Fleiſch von wilden Pferden. Den Johann Rein-
hold Forſter verſicherten Khalmyken, welche
Rinder und ſehr wohlſchmeckende Schafe in Menge
hatten, daß ſie ein Fuͤllen allem andern Fleiſche
vorzoͤgen. Junge wilde Pferde ſind fuͤr die obigen
Voͤlker das leckerſte Wildpret. Vorurtheile wirken
indeß hiebey viel, und es koſtet ſelbſt dem philoſo-
phiſchen Kopfe Muͤhe, ſich uͤber ſie hinauszuſetzen,
ſobald ſie durch Erziehung und Gewohnheit, die
ſogar Menſchenfreſſer ziehen kann, eingewurzelt
und befeſtigt ſind. *)


*) Man leſe den Benk Bergins über die Leckereyen, aus
dem Schwediſchen, mit Anmerkungen von D. J. R. For-
ſter, und D. Curt Sprengel, 2. Th. S. 55. ff. —
F. L. Walther von Menſchenfreſſenden Völkern und Men-
ſchenopfern. — Lindemanns Moral älterer Völker,
S. 331.
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[164/0168] Eingebohrnen in Buenos Aires machen es nicht anders. Selbſt der Koͤnig von Schweden ſuchte noch im J. 1784 dem Fleiſchmangel dadurch ab- zuhelfen, daß er ſich bemuͤhte, den Genuß des Pferdefleiſches, durch ausgeſezte Praͤmien und Penſionen, allgemein einzufuͤhren. Der ganze Hof folgte, und wer ſich ergeben gegen die Schwe- diſche Majeſtaͤt zeigen wollte, aß Pferdefleiſch, oder empfahl deſſen Genuß. Freilich koͤnnen abgenuzte, alte Pferde nicht ſo wohlſchmecken, als junge Fuͤllen, oder das Fleiſch von wilden Pferden. Den Johann Rein- hold Forſter verſicherten Khalmyken, welche Rinder und ſehr wohlſchmeckende Schafe in Menge hatten, daß ſie ein Fuͤllen allem andern Fleiſche vorzoͤgen. Junge wilde Pferde ſind fuͤr die obigen Voͤlker das leckerſte Wildpret. Vorurtheile wirken indeß hiebey viel, und es koſtet ſelbſt dem philoſo- phiſchen Kopfe Muͤhe, ſich uͤber ſie hinauszuſetzen, ſobald ſie durch Erziehung und Gewohnheit, die ſogar Menſchenfreſſer ziehen kann, eingewurzelt und befeſtigt ſind. *) *) Man leſe den Benk Bergins über die Leckereyen, aus dem Schwediſchen, mit Anmerkungen von D. J. R. For- ſter, und D. Curt Sprengel, 2. Th. S. 55. ff. — F. L. Walther von Menſchenfreſſenden Völkern und Men- ſchenopfern. — Lindemanns Moral älterer Völker, S. 331.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/168>, abgerufen am 27.11.2024.