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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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lichen Ludwigs Capet in der Versammlung
stimmte, abwesend. Ich fragte ihn einmal, was
er von der Hinrichtung dieses Fürsten hielte? Jezt,
antwortete er, muß ich sie freilich billigen, indem
sie geschehen ist: wäre ich aber am Tage der Ver-
dammung des armen Teufels in Paris gewesen, er
hätte eine Stimme für sich mehr gehabt: denn nim-
mermehr hätte ich auf seinen Tod gestimmt.

Robespierre und Marat schäzten Den-
tzel, und so war es ihm möglich, bey der Grün-
dung der Republik seinen Einfluß mannhaft zu
behaupten. Er erhielt daher auch 1793, im Jul,
die Mission zur Rheinarmee.

Als ich zu ihm hereintrat, sah er mich eine Zeit-
lang starr an.

Wie heißt Du? fragte er endlich.

Ich: Ich heiße Laukhard.

Dentzel: Von Wendelsheim?

Ich: Allerdings.

Dentzel (mir die Hand reichend) Willkom-
men, Bruder, im Lande der Freyheit! Nun, das
war doch ein gescheider Streich von dir, daß du
deine Tyrannen verlassen hast! Komm, setze dich,
und erzähle mir was neues!

Ich sezte mich, und Mamsell Lutz, die man
bald näher kennen lernen wird, mußte mir ein Glas
Li[kör] herbey holen. Unser Gespräch betraf die

lichen Ludwigs Capet in der Verſammlung
ſtimmte, abweſend. Ich fragte ihn einmal, was
er von der Hinrichtung dieſes Fuͤrſten hielte? Jezt,
antwortete er, muß ich ſie freilich billigen, indem
ſie geſchehen iſt: waͤre ich aber am Tage der Ver-
dammung des armen Teufels in Paris geweſen, er
haͤtte eine Stimme fuͤr ſich mehr gehabt: denn nim-
mermehr haͤtte ich auf ſeinen Tod geſtimmt.

Robespierre und Marat ſchaͤzten Den-
tzel, und ſo war es ihm moͤglich, bey der Gruͤn-
dung der Republik ſeinen Einfluß mannhaft zu
behaupten. Er erhielt daher auch 1793, im Jul,
die Miſſion zur Rheinarmee.

Als ich zu ihm hereintrat, ſah er mich eine Zeit-
lang ſtarr an.

Wie heißt Du? fragte er endlich.

Ich: Ich heiße Laukhard.

Dentzel: Von Wendelsheim?

Ich: Allerdings.

Dentzel (mir die Hand reichend) Willkom-
men, Bruder, im Lande der Freyheit! Nun, das
war doch ein geſcheider Streich von dir, daß du
deine Tyrannen verlaſſen haſt! Komm, ſetze dich,
und erzaͤhle mir was neues!

Ich ſezte mich, und Mamſell Lutz, die man
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[8/0012] lichen Ludwigs Capet in der Verſammlung ſtimmte, abweſend. Ich fragte ihn einmal, was er von der Hinrichtung dieſes Fuͤrſten hielte? Jezt, antwortete er, muß ich ſie freilich billigen, indem ſie geſchehen iſt: waͤre ich aber am Tage der Ver- dammung des armen Teufels in Paris geweſen, er haͤtte eine Stimme fuͤr ſich mehr gehabt: denn nim- mermehr haͤtte ich auf ſeinen Tod geſtimmt. Robespierre und Marat ſchaͤzten Den- tzel, und ſo war es ihm moͤglich, bey der Gruͤn- dung der Republik ſeinen Einfluß mannhaft zu behaupten. Er erhielt daher auch 1793, im Jul, die Miſſion zur Rheinarmee. Als ich zu ihm hereintrat, ſah er mich eine Zeit- lang ſtarr an. Wie heißt Du? fragte er endlich. Ich: Ich heiße Laukhard. Dentzel: Von Wendelsheim? Ich: Allerdings. Dentzel (mir die Hand reichend) Willkom- men, Bruder, im Lande der Freyheit! Nun, das war doch ein geſcheider Streich von dir, daß du deine Tyrannen verlaſſen haſt! Komm, ſetze dich, und erzaͤhle mir was neues! Ich ſezte mich, und Mamſell Lutz, die man bald naͤher kennen lernen wird, mußte mir ein Glas Likoͤr herbey holen. Unſer Geſpraͤch betraf die

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/12>, abgerufen am 21.11.2024.