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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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fast in die Schanzen: das war [ - 1 Zeichen fehlt]reilich hart, aber
wegen der überall zu schwachen Belagerungsarmee
nothwendig.

Einstens -- es war in der Nacht vom 8 -- 9ten
Junius -- fiel es dem Prinzen Louis, Sohn des
Prinzen Ferdinand von Preußen, ein, ei-
nige Schanzen auf der Anhöhe oberhalb Zahlbach
zu demoliren. Die Franzosen bedienten sich der-
selben, die Gegend um Bretzenheim unsicher zu
machen, führten aber alle Abend ihre Kanonen her-
aus. Dieses wußte der Prinz nicht, und ihm war
es doch eigentlich darum zu thun, die Kanonen zu
vernageln, oder wegzuführen, und dann die Schan-
zen zu zerstören. Ich befand mich mit unter der
Zahl der mitgenommenen Arbeiter. Wir griffen
die Schanzen an, jagten die Besatzung, welche
nichts weniger erwartete, als einen Anfall dieser
Art, heraus, und machten dann alles der Erde
gleich. Da wir sehr nahe unter den französischen
Kanonen waren, so schadeten uns diese wenig.
Dieser Coup hat der militärischen Geschicklichkeit
und noch mehr dem Muthe des Prinzen Ehre ge-
macht. Es war schon Tag, als wir abzogen, und
wir würden übel weggekommen seyn, wenn nicht
erfahrne Offiziere, besonders der Herr Major von
Griesheim, die schicklichsten Anstalten zur Re-
tirade zu treffen gewußt hätte. Aber schon den

faſt in die Schanzen: das war [ – 1 Zeichen fehlt]reilich hart, aber
wegen der uͤberall zu ſchwachen Belagerungsarmee
nothwendig.

Einſtens — es war in der Nacht vom 8 — 9ten
Junius — fiel es dem Prinzen Louis, Sohn des
Prinzen Ferdinand von Preußen, ein, ei-
nige Schanzen auf der Anhoͤhe oberhalb Zahlbach
zu demoliren. Die Franzoſen bedienten ſich der-
ſelben, die Gegend um Bretzenheim unſicher zu
machen, fuͤhrten aber alle Abend ihre Kanonen her-
aus. Dieſes wußte der Prinz nicht, und ihm war
es doch eigentlich darum zu thun, die Kanonen zu
vernageln, oder wegzufuͤhren, und dann die Schan-
zen zu zerſtoͤren. Ich befand mich mit unter der
Zahl der mitgenommenen Arbeiter. Wir griffen
die Schanzen an, jagten die Beſatzung, welche
nichts weniger erwartete, als einen Anfall dieſer
Art, heraus, und machten dann alles der Erde
gleich. Da wir ſehr nahe unter den franzoͤſiſchen
Kanonen waren, ſo ſchadeten uns dieſe wenig.
Dieſer Coup hat der militaͤriſchen Geſchicklichkeit
und noch mehr dem Muthe des Prinzen Ehre ge-
macht. Es war ſchon Tag, als wir abzogen, und
wir wuͤrden uͤbel weggekommen ſeyn, wenn nicht
erfahrne Offiziere, beſonders der Herr Major von
Griesheim, die ſchicklichſten Anſtalten zur Re-
tirade zu treffen gewußt haͤtte. Aber ſchon den

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[366/0378] faſt in die Schanzen: das war _reilich hart, aber wegen der uͤberall zu ſchwachen Belagerungsarmee nothwendig. Einſtens — es war in der Nacht vom 8 — 9ten Junius — fiel es dem Prinzen Louis, Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen, ein, ei- nige Schanzen auf der Anhoͤhe oberhalb Zahlbach zu demoliren. Die Franzoſen bedienten ſich der- ſelben, die Gegend um Bretzenheim unſicher zu machen, fuͤhrten aber alle Abend ihre Kanonen her- aus. Dieſes wußte der Prinz nicht, und ihm war es doch eigentlich darum zu thun, die Kanonen zu vernageln, oder wegzufuͤhren, und dann die Schan- zen zu zerſtoͤren. Ich befand mich mit unter der Zahl der mitgenommenen Arbeiter. Wir griffen die Schanzen an, jagten die Beſatzung, welche nichts weniger erwartete, als einen Anfall dieſer Art, heraus, und machten dann alles der Erde gleich. Da wir ſehr nahe unter den franzoͤſiſchen Kanonen waren, ſo ſchadeten uns dieſe wenig. Dieſer Coup hat der militaͤriſchen Geſchicklichkeit und noch mehr dem Muthe des Prinzen Ehre ge- macht. Es war ſchon Tag, als wir abzogen, und wir wuͤrden uͤbel weggekommen ſeyn, wenn nicht erfahrne Offiziere, beſonders der Herr Major von Griesheim, die ſchicklichſten Anſtalten zur Re- tirade zu treffen gewußt haͤtte. Aber ſchon den

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/378>, abgerufen am 23.11.2024.