Hieraus folgt nun unwidersprechlich, daß eben der Krieg der fremden Potentaten gegen Frankreich die Freyheit dieses Reichs gegründet hat, daß folg- lich diese Freyheit so lange bestehen muß, als der Krieg währet: denn im Kriege liegt ja ihre Ent- stehung, oder der zureichende Grund ihres ersten Daseyns. Da nun, wie aus der Geschichte aller Zeiten erhellt, die Freiheit im Kriege ([ - 7 Zeichen fehlen]- [ - 3 Zeichen fehlen][ - 8 Zeichen fehlen], wie Plutarchus sagt) alle- mal Enthusiasmus ist, Enthusiasmus aber ent- weder erst mit seinen Helden zu Grunde geht, wie dort mit Leonidas und seinen braven Brüdern bey Thermopylä, oder seinen Feind muthig besiegt, wie im Miltiades bey Marathon: so ist es nicht nur eine gefährliche Sache, den Krieg mit einem freygewordenen Volke fortzusetzen, wie die Bege- benheiten von 1792, 93, 94, 95 und 96, nebst der Geschichte der Griechen, Schweizer, Niederlän- der und Nordamerikaner beweisen, sondern es ist auch selbst für das Interesse der Könige eine höchst- absurde, zweckwidrige Sache: denn eben dadurch, daß man das freye Volk bekriegt, macht man es aufmerksamer, einiger, muthiger, trotziger, folg- lich tapferer, kräftiger, selbstständiger, und zum Widerstande fähiger -- die andern Folgen nicht einmal mitzuzählen, wie da sind, daß die Herren Potentaten sich vergebens erschöpfen, sich der Be-
Hieraus folgt nun unwiderſprechlich, daß eben der Krieg der fremden Potentaten gegen Frankreich die Freyheit dieſes Reichs gegruͤndet hat, daß folg- lich dieſe Freyheit ſo lange beſtehen muß, als der Krieg waͤhret: denn im Kriege liegt ja ihre Ent- ſtehung, oder der zureichende Grund ihres erſten Daſeyns. Da nun, wie aus der Geſchichte aller Zeiten erhellt, die Freiheit im Kriege ([ – 7 Zeichen fehlen]- [ – 3 Zeichen fehlen][ – 8 Zeichen fehlen], wie Plutarchus ſagt) alle- mal Enthuſiasmus iſt, Enthuſiasmus aber ent- weder erſt mit ſeinen Helden zu Grunde geht, wie dort mit Leonidas und ſeinen braven Bruͤdern bey Thermopylaͤ, oder ſeinen Feind muthig beſiegt, wie im Miltiades bey Marathon: ſo iſt es nicht nur eine gefaͤhrliche Sache, den Krieg mit einem freygewordenen Volke fortzuſetzen, wie die Bege- benheiten von 1792, 93, 94, 95 und 96, nebſt der Geſchichte der Griechen, Schweizer, Niederlaͤn- der und Nordamerikaner beweiſen, ſondern es iſt auch ſelbſt fuͤr das Intereſſe der Koͤnige eine hoͤchſt- abſurde, zweckwidrige Sache: denn eben dadurch, daß man das freye Volk bekriegt, macht man es aufmerkſamer, einiger, muthiger, trotziger, folg- lich tapferer, kraͤftiger, ſelbſtſtaͤndiger, und zum Widerſtande faͤhiger — die andern Folgen nicht einmal mitzuzaͤhlen, wie da ſind, daß die Herren Potentaten ſich vergebens erſchoͤpfen, ſich der Be-
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Hieraus folgt nun unwiderſprechlich, daß eben
der Krieg der fremden Potentaten gegen Frankreich
die Freyheit dieſes Reichs gegruͤndet hat, daß folg-
lich dieſe Freyheit ſo lange beſtehen muß, als der
Krieg waͤhret: denn im Kriege liegt ja ihre Ent-
ſtehung, oder der zureichende Grund ihres erſten
Daſeyns. Da nun, wie aus der Geſchichte aller
Zeiten erhellt, die Freiheit im Kriege (_______-
___ ________, wie Plutarchus ſagt) alle-
mal Enthuſiasmus iſt, Enthuſiasmus aber ent-
weder erſt mit ſeinen Helden zu Grunde geht, wie
dort mit Leonidas und ſeinen braven Bruͤdern
bey Thermopylaͤ, oder ſeinen Feind muthig beſiegt,
wie im Miltiades bey Marathon: ſo iſt es nicht
nur eine gefaͤhrliche Sache, den Krieg mit einem
freygewordenen Volke fortzuſetzen, wie die Bege-
benheiten von 1792, 93, 94, 95 und 96, nebſt der
Geſchichte der Griechen, Schweizer, Niederlaͤn-
der und Nordamerikaner beweiſen, ſondern es iſt
auch ſelbſt fuͤr das Intereſſe der Koͤnige eine hoͤchſt-
abſurde, zweckwidrige Sache: denn eben dadurch,
daß man das freye Volk bekriegt, macht man es
aufmerkſamer, einiger, muthiger, trotziger, folg-
lich tapferer, kraͤftiger, ſelbſtſtaͤndiger, und zum
Widerſtande faͤhiger — die andern Folgen nicht
einmal mitzuzaͤhlen, wie da ſind, daß die Herren
Potentaten ſich vergebens erſchoͤpfen, ſich der Be-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/234>, abgerufen am 21.11.2024.
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