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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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sten, wie ihre Minister, wohl etwas heller drein
gesehn, und hätten dann es gewiß nie so weit kom-
men lassen, daß sie, meist flüchtig, und nach dem
Ruin ihrer Länder, endlich sich genöthigt sehen,
unter jeder, auch noch so nachtheiligen oder schimpf-
lichen Bedingung, in aller fürstlichen Herablassung
und Blöße, um Frieden gleichsam zu betteln bey
denen, welche sie vorhin, wer weis wie tief, ver-
achteten. Und das waren denn die Früchte von
der verteutschten Deutschheit! --

" Ich bedaure, daß selbst einer meiner Freunde,
Hr. Braun, Pfarrer zu Oppenheim, in einem
ziemlich dicken Buche, unter dem Titel: Das
Betragen der Franzosen in der Rheini
-
schen Pfalz -- die Neufranken aufs häßlichste
geschildert hat. Ich will gern glauben, daß Hr.
Braun, dessen Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit
mir bekannt ist, seine Nachrichten von glaubwür-
digen Männern erhalten, und keine Erdichtungen
eingemischt hat: dennoch blickt eine gewisse Ani-
mosität gegen die Frankreicher, wie er die Franzo-
sen, nach Girtanner, nennt, aller Orten durch. *)

*) Hr. Pastor Braun hatte, wie mancher andere Prediger,
auf Vorschrift der Regierung, den Bauren-Aufstand mitge-
prediget. Er fand es daher, als die Neufranken die Pfalz
occupirten, nicht heilsam, in Oppenheim zu bleiben, und flüch-
tete übereilt nach Hanau. Hier war seine Lage kümmerlich,
also nicht die heiterste; und in dieser Lage schrieb er das vor-
hin erwähnte Buch, nebst jenen Briefen über die Frankrei-

ſten, wie ihre Miniſter, wohl etwas heller drein
geſehn, und haͤtten dann es gewiß nie ſo weit kom-
men laſſen, daß ſie, meiſt fluͤchtig, und nach dem
Ruin ihrer Laͤnder, endlich ſich genoͤthigt ſehen,
unter jeder, auch noch ſo nachtheiligen oder ſchimpf-
lichen Bedingung, in aller fuͤrſtlichen Herablaſſung
und Bloͤße, um Frieden gleichſam zu betteln bey
denen, welche ſie vorhin, wer weis wie tief, ver-
achteten. Und das waren denn die Fruͤchte von
der verteutſchten Deutſchheit! —

„ Ich bedaure, daß ſelbſt einer meiner Freunde,
Hr. Braun, Pfarrer zu Oppenheim, in einem
ziemlich dicken Buche, unter dem Titel: Das
Betragen der Franzoſen in der Rheini
-
ſchen Pfalz — die Neufranken aufs haͤßlichſte
geſchildert hat. Ich will gern glauben, daß Hr.
Braun, deſſen Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit
mir bekannt iſt, ſeine Nachrichten von glaubwuͤr-
digen Maͤnnern erhalten, und keine Erdichtungen
eingemiſcht hat: dennoch blickt eine gewiſſe Ani-
moſitaͤt gegen die Frankreicher, wie er die Franzo-
ſen, nach Girtanner, nennt, aller Orten durch. *)

*) Hr. Paſtor Braun hatte, wie mancher andere Prediger,
auf Vorſchrift der Regierung, den Bauren-Aufſtand mitge-
prediget. Er fand es daher, als die Neufranken die Pfalz
occupirten, nicht heilſam, in Oppenheim zu bleiben, und fluͤch-
tete uͤbereilt nach Hanau. Hier war ſeine Lage kuͤmmerlich,
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[118/0130] ſten, wie ihre Miniſter, wohl etwas heller drein geſehn, und haͤtten dann es gewiß nie ſo weit kom- men laſſen, daß ſie, meiſt fluͤchtig, und nach dem Ruin ihrer Laͤnder, endlich ſich genoͤthigt ſehen, unter jeder, auch noch ſo nachtheiligen oder ſchimpf- lichen Bedingung, in aller fuͤrſtlichen Herablaſſung und Bloͤße, um Frieden gleichſam zu betteln bey denen, welche ſie vorhin, wer weis wie tief, ver- achteten. Und das waren denn die Fruͤchte von der verteutſchten Deutſchheit! — „ Ich bedaure, daß ſelbſt einer meiner Freunde, Hr. Braun, Pfarrer zu Oppenheim, in einem ziemlich dicken Buche, unter dem Titel: Das Betragen der Franzoſen in der Rheini- ſchen Pfalz — die Neufranken aufs haͤßlichſte geſchildert hat. Ich will gern glauben, daß Hr. Braun, deſſen Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit mir bekannt iſt, ſeine Nachrichten von glaubwuͤr- digen Maͤnnern erhalten, und keine Erdichtungen eingemiſcht hat: dennoch blickt eine gewiſſe Ani- moſitaͤt gegen die Frankreicher, wie er die Franzo- ſen, nach Girtanner, nennt, aller Orten durch. *) *) Hr. Paſtor Braun hatte, wie mancher andere Prediger, auf Vorſchrift der Regierung, den Bauren-Aufſtand mitge- prediget. Er fand es daher, als die Neufranken die Pfalz occupirten, nicht heilſam, in Oppenheim zu bleiben, und fluͤch- tete uͤbereilt nach Hanau. Hier war ſeine Lage kuͤmmerlich, alſo nicht die heiterſte; und in dieſer Lage ſchrieb er das vor- hin erwaͤhnte Buch, nebſt jenen Briefen uͤber die Frankrei-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/130>, abgerufen am 24.11.2024.