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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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sen, daß ihm ein Licht aufging. Meine Leser würde
ich beleidigen, wenn ich diese Glossen hersetzen wollte.
Freund Einnehmer fing Feuer, und gab mir seinen
Zorn durch einen Stoß zu erkennen. Nun fiel alles
über mich her, sogar die Töchter und der Sohn:
kurz, es würde mir kläglich ergangen seyn, wenn
nicht meine Begleiter recht handfeste Leute gewesen
wären. Es war eine allgemeine Balgerei: am En-
de zogen wir ab, und fuhren nach Halle -- ohne
zu bezahlen.

Den andern Tag fuhr ich mit drei Studenten
abermals nach Reideburg; aber zu Zacharias Schmid.
Dieser freute sich unendlich über den gestrigen Vor-
fall, wie sich denn immer ein Wirth freut, wenn
bei dem andern Spektakel gewesen ist. Von da aus
schickte ich zum Einnehmer zwei Briefe, einen an ihn,
und den andern an die jüngste Mamsell, worin ich
beide nach meiner Art -- ohne es recht zu wollen,
um Pardon ansprach, und mir meine Rechnung vom
vorigen Tage ausbat. Der Einnehmer ließ mir wie-
der sagen: es würde ihm lieb seyn, wenn ich ihn
besuchte. Aber das konnte ich nicht; schickte jedoch
die 20 Groschen, die ich schuldig war.

Mit der Jungfer Brillmeierin habe ich freilich
einen kleinen Roman gespielt. Sie war die Tochter
eines hiesigen Buchbinders, und ich war mit ihr auf
der sogenannten Loge bekannt geworden. Sie hing

ſen, daß ihm ein Licht aufging. Meine Leſer wuͤrde
ich beleidigen, wenn ich dieſe Gloſſen herſetzen wollte.
Freund Einnehmer fing Feuer, und gab mir ſeinen
Zorn durch einen Stoß zu erkennen. Nun fiel alles
uͤber mich her, ſogar die Toͤchter und der Sohn:
kurz, es wuͤrde mir klaͤglich ergangen ſeyn, wenn
nicht meine Begleiter recht handfeſte Leute geweſen
waͤren. Es war eine allgemeine Balgerei: am En-
de zogen wir ab, und fuhren nach Halle — ohne
zu bezahlen.

Den andern Tag fuhr ich mit drei Studenten
abermals nach Reideburg; aber zu Zacharias Schmid.
Dieſer freute ſich unendlich uͤber den geſtrigen Vor-
fall, wie ſich denn immer ein Wirth freut, wenn
bei dem andern Spektakel geweſen iſt. Von da aus
ſchickte ich zum Einnehmer zwei Briefe, einen an ihn,
und den andern an die juͤngſte Mamſell, worin ich
beide nach meiner Art — ohne es recht zu wollen,
um Pardon anſprach, und mir meine Rechnung vom
vorigen Tage ausbat. Der Einnehmer ließ mir wie-
der ſagen: es wuͤrde ihm lieb ſeyn, wenn ich ihn
beſuchte. Aber das konnte ich nicht; ſchickte jedoch
die 20 Groſchen, die ich ſchuldig war.

Mit der Jungfer Brillmeierin habe ich freilich
einen kleinen Roman geſpielt. Sie war die Tochter
eines hieſigen Buchbinders, und ich war mit ihr auf
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[181/0183] ſen, daß ihm ein Licht aufging. Meine Leſer wuͤrde ich beleidigen, wenn ich dieſe Gloſſen herſetzen wollte. Freund Einnehmer fing Feuer, und gab mir ſeinen Zorn durch einen Stoß zu erkennen. Nun fiel alles uͤber mich her, ſogar die Toͤchter und der Sohn: kurz, es wuͤrde mir klaͤglich ergangen ſeyn, wenn nicht meine Begleiter recht handfeſte Leute geweſen waͤren. Es war eine allgemeine Balgerei: am En- de zogen wir ab, und fuhren nach Halle — ohne zu bezahlen. Den andern Tag fuhr ich mit drei Studenten abermals nach Reideburg; aber zu Zacharias Schmid. Dieſer freute ſich unendlich uͤber den geſtrigen Vor- fall, wie ſich denn immer ein Wirth freut, wenn bei dem andern Spektakel geweſen iſt. Von da aus ſchickte ich zum Einnehmer zwei Briefe, einen an ihn, und den andern an die juͤngſte Mamſell, worin ich beide nach meiner Art — ohne es recht zu wollen, um Pardon anſprach, und mir meine Rechnung vom vorigen Tage ausbat. Der Einnehmer ließ mir wie- der ſagen: es wuͤrde ihm lieb ſeyn, wenn ich ihn beſuchte. Aber das konnte ich nicht; ſchickte jedoch die 20 Groſchen, die ich ſchuldig war. Mit der Jungfer Brillmeierin habe ich freilich einen kleinen Roman geſpielt. Sie war die Tochter eines hieſigen Buchbinders, und ich war mit ihr auf der ſogenannten Loge bekannt geworden. Sie hing

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/183>, abgerufen am 21.11.2024.