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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.

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terzog mich der Prüfung, welche Olf und Wenk mit
uns beiden anstellten, willig, und bewunderte dabei
nichts mehr, als die große Pedanterie und Scharla-
tanerie der beiden Examinatoren.

Der Superintendent diktirte unter andern ein
Exercitium, ohngefähr folgendes Inhalts: "Lieber
"Bruder! meine Strümpfe sind zerrissen; bitte des-
"halb die liebe Mutter, daß sie mir neue schickt.
"Auch habe ich neulich meine Kappe verlohren, und
"muß eine andere haben. Meine Hosen wollen
"auch nicht mehr halten u. s. w." -- Ich lachte
über dies läppische Exercitium überlaut; allein dies
Mokkiren nahm Herr Olf so übel auf, daß er mir
einen recht derben Verweis gab. -- Ich mußte ihn
hinnehmen: warum ließ ichs mir einfallen, über
einen Geistesprüfer zu lachen! -- Meine Version
wurde zwar nicht gelobt, aber auch nicht getadelt;
allein Zimmermann hatte mehrere grammatikalische
Schnitzer in seinem Thema gemacht, und dies war
Wasser auf meine Mühle. Ich freute mich schon
innerlich über die Maaße, als Wenk sie bemerkte
und urgirte; aber wie es die Dummköpfe zu machen
pflegen, Zimmermann gab sie für Schreibfehler
aus h).


h) So ohngefähr, wie Herr Prof. P. in der litteratur
Zeitung 1791 die lieblichen Schnitzer: ostendidir,

terzog mich der Pruͤfung, welche Olf und Wenk mit
uns beiden anſtellten, willig, und bewunderte dabei
nichts mehr, als die große Pedanterie und Scharla-
tanerie der beiden Examinatoren.

Der Superintendent diktirte unter andern ein
Exercitium, ohngefaͤhr folgendes Inhalts: „Lieber
„Bruder! meine Struͤmpfe ſind zerriſſen; bitte des-
„halb die liebe Mutter, daß ſie mir neue ſchickt.
„Auch habe ich neulich meine Kappe verlohren, und
„muß eine andere haben. Meine Hoſen wollen
„auch nicht mehr halten u. ſ. w.“ — Ich lachte
uͤber dies laͤppiſche Exercitium uͤberlaut; allein dies
Mokkiren nahm Herr Olf ſo uͤbel auf, daß er mir
einen recht derben Verweis gab. — Ich mußte ihn
hinnehmen: warum ließ ichs mir einfallen, uͤber
einen Geiſtespruͤfer zu lachen! — Meine Verſion
wurde zwar nicht gelobt, aber auch nicht getadelt;
allein Zimmermann hatte mehrere grammatikaliſche
Schnitzer in ſeinem Thema gemacht, und dies war
Waſſer auf meine Muͤhle. Ich freute mich ſchon
innerlich uͤber die Maaße, als Wenk ſie bemerkte
und urgirte; aber wie es die Dummkoͤpfe zu machen
pflegen, Zimmermann gab ſie fuͤr Schreibfehler
aus h).


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[334/0348] terzog mich der Pruͤfung, welche Olf und Wenk mit uns beiden anſtellten, willig, und bewunderte dabei nichts mehr, als die große Pedanterie und Scharla- tanerie der beiden Examinatoren. Der Superintendent diktirte unter andern ein Exercitium, ohngefaͤhr folgendes Inhalts: „Lieber „Bruder! meine Struͤmpfe ſind zerriſſen; bitte des- „halb die liebe Mutter, daß ſie mir neue ſchickt. „Auch habe ich neulich meine Kappe verlohren, und „muß eine andere haben. Meine Hoſen wollen „auch nicht mehr halten u. ſ. w.“ — Ich lachte uͤber dies laͤppiſche Exercitium uͤberlaut; allein dies Mokkiren nahm Herr Olf ſo uͤbel auf, daß er mir einen recht derben Verweis gab. — Ich mußte ihn hinnehmen: warum ließ ichs mir einfallen, uͤber einen Geiſtespruͤfer zu lachen! — Meine Verſion wurde zwar nicht gelobt, aber auch nicht getadelt; allein Zimmermann hatte mehrere grammatikaliſche Schnitzer in ſeinem Thema gemacht, und dies war Waſſer auf meine Muͤhle. Ich freute mich ſchon innerlich uͤber die Maaße, als Wenk ſie bemerkte und urgirte; aber wie es die Dummkoͤpfe zu machen pflegen, Zimmermann gab ſie fuͤr Schreibfehler aus h). h) So ohngefaͤhr, wie Herr Prof. P. in der litteratur Zeitung 1791 die lieblichen Schnitzer: oſtendidir,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/348>, abgerufen am 21.11.2024.