seyn, leitete das Gespräch auf die Weinlese, und ent- ließ mich, mit dem Versprechen, daß er für mich sorgen, und mir den Tag bestimmen würde, wo ich mich zum Examen stellen sollte. Aber es wurde nichts daraus: denn es öffneten sich für mich andre Aussichten, und da dachte ich nicht mehr an die Pfälzer Versorgungen. Weil ich bei dieser Gelegen- heit zuerst die antiquissima Heidelbergensis, oder die rostige Universität zu Heidelberg habe kennen ler- nen; so mag ein Kapitel darüber nicht am unrechten Orte hier stehen.
Ein und dreißigstes Kapitel.
Universität zu Heidelberg.
Wenn sich eine Stadt in Deutschland zu einer Uni- versität schickt; so ists gewiß Heidelberg.
Sie liegt in einer der schönsten Gegenden: alles ist wohlfeil da; und da weder Hof noch Regie- rung die Stadt verführerisch und brillant macht, auch wenig Soldaten da sind; so könnte der Studen- daselbst eine angemeßne Rolle für sich spielen und ceteris paribus den Zweck seiner Ausbildung da weit wohlfeiler und ungestöhrter erreichen, als in Mainz, Halle oder Leipzig.
ſeyn, leitete das Geſpraͤch auf die Weinleſe, und ent- ließ mich, mit dem Verſprechen, daß er fuͤr mich ſorgen, und mir den Tag beſtimmen wuͤrde, wo ich mich zum Examen ſtellen ſollte. Aber es wurde nichts daraus: denn es oͤffneten ſich fuͤr mich andre Ausſichten, und da dachte ich nicht mehr an die Pfaͤlzer Verſorgungen. Weil ich bei dieſer Gelegen- heit zuerſt die antiquiſſima Heidelbergenſis, oder die roſtige Univerſitaͤt zu Heidelberg habe kennen ler- nen; ſo mag ein Kapitel daruͤber nicht am unrechten Orte hier ſtehen.
Ein und dreißigſtes Kapitel.
Univerſitaͤt zu Heidelberg.
Wenn ſich eine Stadt in Deutſchland zu einer Uni- verſitaͤt ſchickt; ſo iſts gewiß Heidelberg.
Sie liegt in einer der ſchoͤnſten Gegenden: alles iſt wohlfeil da; und da weder Hof noch Regie- rung die Stadt verfuͤhreriſch und brillant macht, auch wenig Soldaten da ſind; ſo koͤnnte der Studen- daſelbſt eine angemeßne Rolle fuͤr ſich ſpielen und ceteris paribus den Zweck ſeiner Ausbildung da weit wohlfeiler und ungeſtoͤhrter erreichen, als in Mainz, Halle oder Leipzig.
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ſeyn, leitete das Geſpraͤch auf die Weinleſe, und ent-
ließ mich, mit dem Verſprechen, daß er fuͤr mich
ſorgen, und mir den Tag beſtimmen wuͤrde, wo ich
mich zum Examen ſtellen ſollte. Aber es wurde
nichts daraus: denn es oͤffneten ſich fuͤr mich andre
Ausſichten, und da dachte ich nicht mehr an die
Pfaͤlzer Verſorgungen. Weil ich bei dieſer Gelegen-
heit zuerſt die antiquiſſima Heidelbergenſis, oder
die roſtige Univerſitaͤt zu Heidelberg habe kennen ler-
nen; ſo mag ein Kapitel daruͤber nicht am unrechten
Orte hier ſtehen.
Ein und dreißigſtes Kapitel.
Univerſitaͤt zu Heidelberg.
Wenn ſich eine Stadt in Deutſchland zu einer Uni-
verſitaͤt ſchickt; ſo iſts gewiß Heidelberg.
Sie liegt in einer der ſchoͤnſten Gegenden:
alles iſt wohlfeil da; und da weder Hof noch Regie-
rung die Stadt verfuͤhreriſch und brillant macht,
auch wenig Soldaten da ſind; ſo koͤnnte der Studen-
daſelbſt eine angemeßne Rolle fuͤr ſich ſpielen und
ceteris paribus den Zweck ſeiner Ausbildung da weit
wohlfeiler und ungeſtoͤhrter erreichen, als in Mainz,
Halle oder Leipzig.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/300>, abgerufen am 24.11.2024.
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