dies Haus bewegte. Denke Dir eine Wohnung, die äußerlich unscheinbar, verschlossen aussieht, und von Jalousieen versteckt wird, und Du stehst mit mir vor van Waelens Hause. Ein blank schimmern- der Klöpfel hängt auf der dunkeln, hellackirten brei- ten Hausthür. Man klopft, die Thür öffnet sich durch einen Druck, der vom fernen Bedientenzimmer ausgeht, man tritt in einen weiten Hausflur, Alles ringsum, Treppen, Thüren, Dielen glänzt von Glätte und Sauberkeit. Ein Besucher gleich mir, der mit der Lokalität schon bekannt ist, geht gerade aus, er weiß, daß die Treppen des Vorderhauses nur wenige Tage des Jahres, nur bei großen Festen betreten werden; sie führen zu den Prachtzimmern, welche die Geschichte der Familie entfalten, Kunstarbeiten, die sich forterben, wie Schlösser bei teutschen Ritter- familien. Der Blick nach einem breiten viereckigen Hofe ist offen. Dieser ist mit Quadern gepflastert, ein offner Saal, ein kleiner Markusplatz, auf den Seiten von den Flügeln des Haupgebäudes, hinten vom eigentlichen Wohngebäude begrenzt. Eine große Glasthür mit buntem Glase führt in das letztere, und zwar unmittelbar in den Salon, wo sich die
dies Haus bewegte. Denke Dir eine Wohnung, die äußerlich unſcheinbar, verſchloſſen ausſieht, und von Jalouſieen verſteckt wird, und Du ſtehſt mit mir vor van Waelens Hauſe. Ein blank ſchimmern- der Klöpfel hängt auf der dunkeln, hellackirten brei- ten Hausthür. Man klopft, die Thür öffnet ſich durch einen Druck, der vom fernen Bedientenzimmer ausgeht, man tritt in einen weiten Hausflur, Alles ringsum, Treppen, Thüren, Dielen glänzt von Glätte und Sauberkeit. Ein Beſucher gleich mir, der mit der Lokalität ſchon bekannt iſt, geht gerade aus, er weiß, daß die Treppen des Vorderhauſes nur wenige Tage des Jahres, nur bei großen Feſten betreten werden; ſie führen zu den Prachtzimmern, welche die Geſchichte der Familie entfalten, Kunſtarbeiten, die ſich forterben, wie Schlöſſer bei teutſchen Ritter- familien. Der Blick nach einem breiten viereckigen Hofe iſt offen. Dieſer iſt mit Quadern gepflaſtert, ein offner Saal, ein kleiner Markusplatz, auf den Seiten von den Flügeln des Haupgebäudes, hinten vom eigentlichen Wohngebäude begrenzt. Eine große Glasthür mit buntem Glaſe führt in das letztere, und zwar unmittelbar in den Salon, wo ſich die
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dies Haus bewegte. Denke Dir eine Wohnung,
die äußerlich unſcheinbar, verſchloſſen ausſieht, und
von Jalouſieen verſteckt wird, und Du ſtehſt mit
mir vor van Waelens Hauſe. Ein blank ſchimmern-
der Klöpfel hängt auf der dunkeln, hellackirten brei-
ten Hausthür. Man klopft, die Thür öffnet ſich
durch einen Druck, der vom fernen Bedientenzimmer
ausgeht, man tritt in einen weiten Hausflur, Alles
ringsum, Treppen, Thüren, Dielen glänzt von Glätte
und Sauberkeit. Ein Beſucher gleich mir, der mit
der Lokalität ſchon bekannt iſt, geht gerade aus, er
weiß, daß die Treppen des Vorderhauſes nur wenige
Tage des Jahres, nur bei großen Feſten betreten
werden; ſie führen zu den Prachtzimmern, welche
die Geſchichte der Familie entfalten, Kunſtarbeiten,
die ſich forterben, wie Schlöſſer bei teutſchen Ritter-
familien. Der Blick nach einem breiten viereckigen
Hofe iſt offen. Dieſer iſt mit Quadern gepflaſtert,
ein offner Saal, ein kleiner Markusplatz, auf den
Seiten von den Flügeln des Haupgebäudes, hinten
vom eigentlichen Wohngebäude begrenzt. Eine große
Glasthür mit buntem Glaſe führt in das letztere,
und zwar unmittelbar in den Salon, wo ſich die
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/27>, abgerufen am 24.11.2024.
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