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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

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zu erzählen hatte, daß sie um ihre Güter in der
Champagne betrogen sei. Sie hat keine Vorurtheile,
und hat sogleich ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in
Kontribution gesetzt: sie tanzt und singt an einer
charmanten Bühne und gefällt sehr. Der Licht-
blaue und ich, wir machen Proselyten unter dem
Personal.



Später.

Lilli hat vollkommen Recht: sie sagt, das Geld
sei unter Liebenden eine Nebensache, aber wenn die
Liebenden in der großen Welt lebten, so sei es keine
Nebensache, und ich müßte mit meinen Talenten
auch etwas verdienen. Sie hat mir mit ihrem
Verwandten, welcher der vortrefflichste Pierrot von
der Welt ist, Unterricht gegeben, und ich wirke
jetzt schon ganz leidlich als kleiner Arleqin. Der
Himmelblaue sagt, in dieser Weise könnte meine
Einwirkung auf das Personal immer intimer wer-
den. Meine Gage ist noch klein, aber der Direktor
meint, wenn ich so fortstrebte, würde sie wachsen.
Sobald mein Musikhimmel in Lettern steht, sende

zu erzaͤhlen hatte, daß ſie um ihre Guͤter in der
Champagne betrogen ſei. Sie hat keine Vorurtheile,
und hat ſogleich ihre Faͤhigkeiten und Kenntniſſe in
Kontribution geſetzt: ſie tanzt und ſingt an einer
charmanten Buͤhne und gefaͤllt ſehr. Der Licht-
blaue und ich, wir machen Proſelyten unter dem
Perſonal.



Spaͤter.

Lilli hat vollkommen Recht: ſie ſagt, das Geld
ſei unter Liebenden eine Nebenſache, aber wenn die
Liebenden in der großen Welt lebten, ſo ſei es keine
Nebenſache, und ich muͤßte mit meinen Talenten
auch etwas verdienen. Sie hat mir mit ihrem
Verwandten, welcher der vortrefflichſte Pierrot von
der Welt iſt, Unterricht gegeben, und ich wirke
jetzt ſchon ganz leidlich als kleiner Arleqin. Der
Himmelblaue ſagt, in dieſer Weiſe koͤnnte meine
Einwirkung auf das Perſonal immer intimer wer-
den. Meine Gage iſt noch klein, aber der Direktor
meint, wenn ich ſo fortſtrebte, wuͤrde ſie wachſen.
Sobald mein Muſikhimmel in Lettern ſteht, ſende

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[219/0227] zu erzaͤhlen hatte, daß ſie um ihre Guͤter in der Champagne betrogen ſei. Sie hat keine Vorurtheile, und hat ſogleich ihre Faͤhigkeiten und Kenntniſſe in Kontribution geſetzt: ſie tanzt und ſingt an einer charmanten Buͤhne und gefaͤllt ſehr. Der Licht- blaue und ich, wir machen Proſelyten unter dem Perſonal. Spaͤter. Lilli hat vollkommen Recht: ſie ſagt, das Geld ſei unter Liebenden eine Nebenſache, aber wenn die Liebenden in der großen Welt lebten, ſo ſei es keine Nebenſache, und ich muͤßte mit meinen Talenten auch etwas verdienen. Sie hat mir mit ihrem Verwandten, welcher der vortrefflichſte Pierrot von der Welt iſt, Unterricht gegeben, und ich wirke jetzt ſchon ganz leidlich als kleiner Arleqin. Der Himmelblaue ſagt, in dieſer Weiſe koͤnnte meine Einwirkung auf das Perſonal immer intimer wer- den. Meine Gage iſt noch klein, aber der Direktor meint, wenn ich ſo fortſtrebte, wuͤrde ſie wachſen. Sobald mein Muſikhimmel in Lettern ſteht, ſende

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/227>, abgerufen am 28.11.2024.