Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.in die Seele der Welt hineinzublicken. Er befand Und doch waren es nicht jene Freiheitsgedanken III. 4
in die Seele der Welt hineinzublicken. Er befand Und doch waren es nicht jene Freiheitsgedanken III. 4
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in die Seele der Welt hineinzublicken. Er befand
ſich auf jenem traurigen Standpunkte menſchlicher
Entwickelung, wo der graue Zweifel, die aſchfarbene
Ungewißheit Herz und Geiſt anfüllt, wo bei leiden-
ſchaftlichen Menſchen die Verzweiflung ausbricht,
bei Ruhigern aber jene tödtliche Gleichgültigkeit des
Unbehagens. Sogar die Vergangenheit war ihm
verleidet: ſein eignes ſichres, abgemachtes Weſen,
was ihn früher ausgezeichnet hatte, war jetzt ſeiner
Erinnerung ein Gräuel. Abgeſchmackt, eitel, thö-
richt erſchien ihm dieſe knabenhafte Sicherheit, dies
ganze geſetzte Weſen, das ihm ſtets ein ſo großes
Uebergewicht unter ſeiner Umgebung eingeräumt
hatte.
Und doch waren es nicht jene Freiheitsgedanken
an ſich, die er jetzt bezweifelte, es waren die Ver-
hältniſſe im Großen, die allgemeinen hiſtoriſchen
Entwickelungen, die ihm den Geiſt mit Dämmerung
bedeckten. Er ahnete das Tauſendfältige der menſch-
lichen Zuſtände, die tauſendfältigen Nüancen der
Weltgeſchichte, die millionenfachen Wechſel in der
Geſtalt eines Jahrhunderts und in der Geſtalt ſei-
ner Wünſche und Bedürfniſſe. Er ſah die Armuth
III. 4
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