Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.Damit wendete er sich zum Abgehen. Der Graf Sie irren sich, Herr von Valerius, wenn Sie Damit wendete er ſich zum Abgehen. Der Graf Sie irren ſich, Herr von Valerius, wenn Sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0253" n="243"/> <p>Damit wendete er ſich zum Abgehen. Der Graf<lb/> trat ihm aber in den Weg und nahm ihn bei der<lb/> Hand.</p><lb/> <p>Sie irren ſich, Herr von Valerius, wenn Sie<lb/> mich für einen Ariſtokraten halten, ich bin nichts<lb/> weiter, als ein Pole und ein Soldat. Haben Sie<lb/> Recht mit Jhrem Argwohn, ſo bin ich unſchuldig,<lb/> denn ich weiß nichts von ſolchen Dingen und frage<lb/> nicht darnach. Aber ich glaube nicht, daß es gut<lb/> iſt, alle Unterſchiede niederzuwerfen — Sie ſollten<lb/> ſich nicht das Leben verbittern, Herr von Valerius,<lb/> mit ſolchem Zeuge, Sie ſind ein raſcher, friſcher<lb/> Krieger, ein gebildeter Mann, was kümmern Sie<lb/> ſich um andere Dinge! Jch war hitzig, die Ge-<lb/> ſchichte mit Fräulein Hedwig hatte mich aufgebracht,<lb/> man nennt Sie einen Jakobiner; aber laſſen Sie<lb/> uns beiſammen bleiben und weiter zuſammen fechten.<lb/> — <hi rendition="#aq">A propos,</hi> ein Graf von Topf aus Teutſchland<lb/> hat einmal an mich geſchrieben Jhretwegen, ich gab<lb/> ihm unbefriedigende Nachrichten, die ungefähr ſo<lb/> ausgeſehen haben mögen, als ſeien Sie bei Grochow<lb/> geblieben — bringen Sie den Mann auf’s Reine,<lb/> ich habe im Drang der Dinge fortwährend vergeſſen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [243/0253]
Damit wendete er ſich zum Abgehen. Der Graf
trat ihm aber in den Weg und nahm ihn bei der
Hand.
Sie irren ſich, Herr von Valerius, wenn Sie
mich für einen Ariſtokraten halten, ich bin nichts
weiter, als ein Pole und ein Soldat. Haben Sie
Recht mit Jhrem Argwohn, ſo bin ich unſchuldig,
denn ich weiß nichts von ſolchen Dingen und frage
nicht darnach. Aber ich glaube nicht, daß es gut
iſt, alle Unterſchiede niederzuwerfen — Sie ſollten
ſich nicht das Leben verbittern, Herr von Valerius,
mit ſolchem Zeuge, Sie ſind ein raſcher, friſcher
Krieger, ein gebildeter Mann, was kümmern Sie
ſich um andere Dinge! Jch war hitzig, die Ge-
ſchichte mit Fräulein Hedwig hatte mich aufgebracht,
man nennt Sie einen Jakobiner; aber laſſen Sie
uns beiſammen bleiben und weiter zuſammen fechten.
— A propos, ein Graf von Topf aus Teutſchland
hat einmal an mich geſchrieben Jhretwegen, ich gab
ihm unbefriedigende Nachrichten, die ungefähr ſo
ausgeſehen haben mögen, als ſeien Sie bei Grochow
geblieben — bringen Sie den Mann auf’s Reine,
ich habe im Drang der Dinge fortwährend vergeſſen,
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