Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.

Bild:
<< vorherige Seite

würde Wasser auf Deine Mühle sein. Uebrigens mö¬
gest Du sie doch besuchen, sie wolle mit Dir darüber
sprechen. Ich hoffe, das wirst Du bleiben lassen. Es
ist ein stolzes, herrsch- und rachsüchtiges Weib, Du magst
mir's glauben, und ich fürchte sehr, sie hat dies Alles
absichtlich angezettelt. -- --

Eben kommt eine schreckliche Nachricht an. Wil¬
liam hat des Abends auf dem Korridor den Schwager
der Fürstin mit einem Dolchstich niedergeworfen, ist
in die Zimmer der Fürstin wie wahnsinnig gedrungen
und erst bei ihrem Hülferufen entflohen. Er wird auf
das Lebhafteste verfolgt; zu dem Ende kam die Nachricht
mit einem Kurier hier an. Ach, wenn er nur Dir nicht
begegnet! O eile, eile zu uns, mir bangt für Dich bei
so grauenvollen Nachrichten.


würde Waſſer auf Deine Mühle ſein. Uebrigens mö¬
geſt Du ſie doch beſuchen, ſie wolle mit Dir darüber
ſprechen. Ich hoffe, das wirſt Du bleiben laſſen. Es
iſt ein ſtolzes, herrſch- und rachſüchtiges Weib, Du magſt
mir's glauben, und ich fürchte ſehr, ſie hat dies Alles
abſichtlich angezettelt. — —

Eben kommt eine ſchreckliche Nachricht an. Wil¬
liam hat des Abends auf dem Korridor den Schwager
der Fürſtin mit einem Dolchſtich niedergeworfen, iſt
in die Zimmer der Fürſtin wie wahnſinnig gedrungen
und erſt bei ihrem Hülferufen entflohen. Er wird auf
das Lebhafteſte verfolgt; zu dem Ende kam die Nachricht
mit einem Kurier hier an. Ach, wenn er nur Dir nicht
begegnet! O eile, eile zu uns, mir bangt für Dich bei
ſo grauenvollen Nachrichten.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0177" n="165"/>
würde Wa&#x017F;&#x017F;er auf Deine Mühle &#x017F;ein. Uebrigens mö¬<lb/>
ge&#x017F;t Du &#x017F;ie doch be&#x017F;uchen, &#x017F;ie wolle mit Dir darüber<lb/>
&#x017F;prechen. Ich hoffe, das wir&#x017F;t Du bleiben la&#x017F;&#x017F;en. Es<lb/>
i&#x017F;t ein &#x017F;tolzes, herr&#x017F;ch- und rach&#x017F;üchtiges Weib, Du mag&#x017F;t<lb/>
mir's glauben, und ich fürchte &#x017F;ehr, &#x017F;ie hat dies Alles<lb/>
ab&#x017F;ichtlich angezettelt. &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
        <p>Eben kommt eine &#x017F;chreckliche Nachricht an. Wil¬<lb/>
liam hat des Abends auf dem Korridor den Schwager<lb/>
der Für&#x017F;tin mit einem Dolch&#x017F;tich niedergeworfen, i&#x017F;t<lb/>
in die Zimmer der Für&#x017F;tin wie wahn&#x017F;innig gedrungen<lb/>
und er&#x017F;t bei ihrem Hülferufen entflohen. Er wird auf<lb/>
das Lebhafte&#x017F;te verfolgt; zu dem Ende kam die Nachricht<lb/>
mit einem Kurier hier an. Ach, wenn er nur Dir nicht<lb/>
begegnet! O eile, eile zu uns, mir bangt für Dich bei<lb/>
&#x017F;o grauenvollen Nachrichten.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0177] würde Waſſer auf Deine Mühle ſein. Uebrigens mö¬ geſt Du ſie doch beſuchen, ſie wolle mit Dir darüber ſprechen. Ich hoffe, das wirſt Du bleiben laſſen. Es iſt ein ſtolzes, herrſch- und rachſüchtiges Weib, Du magſt mir's glauben, und ich fürchte ſehr, ſie hat dies Alles abſichtlich angezettelt. — — Eben kommt eine ſchreckliche Nachricht an. Wil¬ liam hat des Abends auf dem Korridor den Schwager der Fürſtin mit einem Dolchſtich niedergeworfen, iſt in die Zimmer der Fürſtin wie wahnſinnig gedrungen und erſt bei ihrem Hülferufen entflohen. Er wird auf das Lebhafteſte verfolgt; zu dem Ende kam die Nachricht mit einem Kurier hier an. Ach, wenn er nur Dir nicht begegnet! O eile, eile zu uns, mir bangt für Dich bei ſo grauenvollen Nachrichten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833/177
Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833/177>, abgerufen am 22.12.2024.