Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833."Unterzeichneter hat mit letzter Post direct von so lange wollen wir unsern Tadel zurückhalten, ja un¬ "Ich bin kein Naturphilosoph im gebräuchlichen "Mein Rationalismus, den selbst Du, Valerius, „Unterzeichneter hat mit letzter Poſt direct von ſo lange wollen wir unſern Tadel zurückhalten, ja un¬ „Ich bin kein Naturphiloſoph im gebräuchlichen „Mein Rationalismus, den ſelbſt Du, Valerius, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0146" n="134"/> <hi rendition="#et">„Unterzeichneter hat mit letzter Poſt direct von<lb/> Herrgott <hi rendition="#aq">et Comp</hi>. aus dem Himmel herunter<lb/> das <hi rendition="#g">Einzigrichtige</hi> in beſter Qualität bezogen,<lb/> und empfiehlt es ſeinen geehrten Kunden zu den<lb/> billigſten Preiſen ꝛc.“ —</hi> </p><lb/> <p>ſo lange wollen wir unſern Tadel zurückhalten, ja un¬<lb/> ſer Lob ſogar austheilen, wenn auf mancherlei Weiſe<lb/> nach der Erkenntniß geſtrebt wird.“</p><lb/> <p>„Ich bin kein Naturphiloſoph im gebräuchlichen<lb/> Sinne des Worts, obwohl ich die Natur anbete und<lb/> ſie für den Brunnen aller Brunnen halte, obwohl ich<lb/> eine Jahrhundert reiche Ernte von den Saamenkörnern der<lb/> Knospen und Blüthen dieſer Philoſophie erwarte. Ich<lb/> haſſe die religiöſe Fühlerei, die Gefühlsſchwärmerei, wozu<lb/> ſie im Praktiſchen häufig führt — — aber ich bin<lb/> tolerant; am meiſten begebe ich mich alles Verdammens,<lb/> wenn ich des Menſchen beſte innere Thätigkeit vorn<lb/> im Zuge und redlich betheiligt ſehe.</p><lb/> <p>„Mein Rationalismus, den ſelbſt Du, Valerius,<lb/> öfters angreifſt und platt, leer zu nennen beliebſt, iſt<lb/> etwa Folgendes: die Vernunft zeigt mir, daß ſich in<lb/> Natur und Welt alles nach gewiſſen Geſetzen und Re¬<lb/> geln entwickle, die ich entweder erkenne oder nicht er¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0146]
„Unterzeichneter hat mit letzter Poſt direct von
Herrgott et Comp. aus dem Himmel herunter
das Einzigrichtige in beſter Qualität bezogen,
und empfiehlt es ſeinen geehrten Kunden zu den
billigſten Preiſen ꝛc.“ —
ſo lange wollen wir unſern Tadel zurückhalten, ja un¬
ſer Lob ſogar austheilen, wenn auf mancherlei Weiſe
nach der Erkenntniß geſtrebt wird.“
„Ich bin kein Naturphiloſoph im gebräuchlichen
Sinne des Worts, obwohl ich die Natur anbete und
ſie für den Brunnen aller Brunnen halte, obwohl ich
eine Jahrhundert reiche Ernte von den Saamenkörnern der
Knospen und Blüthen dieſer Philoſophie erwarte. Ich
haſſe die religiöſe Fühlerei, die Gefühlsſchwärmerei, wozu
ſie im Praktiſchen häufig führt — — aber ich bin
tolerant; am meiſten begebe ich mich alles Verdammens,
wenn ich des Menſchen beſte innere Thätigkeit vorn
im Zuge und redlich betheiligt ſehe.
„Mein Rationalismus, den ſelbſt Du, Valerius,
öfters angreifſt und platt, leer zu nennen beliebſt, iſt
etwa Folgendes: die Vernunft zeigt mir, daß ſich in
Natur und Welt alles nach gewiſſen Geſetzen und Re¬
geln entwickle, die ich entweder erkenne oder nicht er¬
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