Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.sind alle die Fähigkeiten da, mit jedem Tritte dem We¬ "Ueber diese Prüfsteine und Prüfsteine" als ob ſind alle die Fähigkeiten da, mit jedem Tritte dem We¬ „Ueber dieſe Prüfſteine und Prüfſteine“ als ob <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="124"/> ſind alle die Fähigkeiten da, mit jedem Tritte dem We¬<lb/> ſen dahier ein Ende zu machen, wenn wir's nicht dür¬<lb/> fen? „„Eben da ruht's““— ſagen dieſe ſogenannten<lb/> frommen Leute — „„Euer feier Wille iſt nicht be¬<lb/> ſchränkt, nun zeigt, daß Ihr ihn zum Guten brauchen<lb/> könnt; bezeigt Euch dankbar gegen den Schöpfer für<lb/> das Geſchenk des Lebens, was er Euch gegeben —<lb/> eben dieſe Gelegenheiten und Möglichkeiten ſind der Prüf¬<lb/> ſtein; fallt nicht über ſie und wohl Euch dann.““</p><lb/> <p>„Ueber dieſe Prüfſteine und Prüfſteine“ als ob<lb/> uns der liebe Gott nur hergeſetzt, um ſich die Zeit mit<lb/> uns zu vertreiben in lauter Prüfen. Die Theologen ge¬<lb/> fallen ſich ſo überaus im Lehren — da müſſen wir denn<lb/> immer Schüler ſein, die unter dem dräuenden Haſelnu߬<lb/> ſtock examinirt werden; der Karzer iſt die Hölle und<lb/> das Heraufrücken über den Nachbar der Himmel. Daß<lb/> die Leute dem Einen nichts Gutes gewähren können ohne<lb/> dem Andern weh zu thun — wenn ſie doch Lection<lb/> nähmen bei der Natur. Aber ſie ſind eben die Lehrer,<lb/> deren es ſo viele giebt, die nicht für die Straße die<lb/> friſche Luft und den Sonnenſchein lehren, ſondern nur<lb/> für die Schulſtube. Wer ſagt uns denn, daß uns der<lb/> Herrgott wie die Schulbuben behandelt? — Wahrlich es<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [124/0136]
ſind alle die Fähigkeiten da, mit jedem Tritte dem We¬
ſen dahier ein Ende zu machen, wenn wir's nicht dür¬
fen? „„Eben da ruht's““— ſagen dieſe ſogenannten
frommen Leute — „„Euer feier Wille iſt nicht be¬
ſchränkt, nun zeigt, daß Ihr ihn zum Guten brauchen
könnt; bezeigt Euch dankbar gegen den Schöpfer für
das Geſchenk des Lebens, was er Euch gegeben —
eben dieſe Gelegenheiten und Möglichkeiten ſind der Prüf¬
ſtein; fallt nicht über ſie und wohl Euch dann.““
„Ueber dieſe Prüfſteine und Prüfſteine“ als ob
uns der liebe Gott nur hergeſetzt, um ſich die Zeit mit
uns zu vertreiben in lauter Prüfen. Die Theologen ge¬
fallen ſich ſo überaus im Lehren — da müſſen wir denn
immer Schüler ſein, die unter dem dräuenden Haſelnu߬
ſtock examinirt werden; der Karzer iſt die Hölle und
das Heraufrücken über den Nachbar der Himmel. Daß
die Leute dem Einen nichts Gutes gewähren können ohne
dem Andern weh zu thun — wenn ſie doch Lection
nähmen bei der Natur. Aber ſie ſind eben die Lehrer,
deren es ſo viele giebt, die nicht für die Straße die
friſche Luft und den Sonnenſchein lehren, ſondern nur
für die Schulſtube. Wer ſagt uns denn, daß uns der
Herrgott wie die Schulbuben behandelt? — Wahrlich es
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