Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.versteht er gewiß: er näselt schnarrend; ich verziehe mein Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich Camilla. P. S. Ich war schon aufgesprungen, und komme verſteht er gewiß: er näſelt ſchnarrend; ich verziehe mein Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich Camilla. P. S. Ich war ſchon aufgeſprungen, und komme <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0096" n="86"/> verſteht er gewiß: er näſelt ſchnarrend; ich verziehe mein<lb/> ganzes Geſicht, wenn ich's ihm nachmachen will. Seit<lb/> einem Jahre ſchon iſt er käuflich, das heißt, er ſucht<lb/> eine Frau; ich fürchte, er hat ſein ſchillerndes blinzelndes<lb/> Auge auf meine liebe Alberta geworfen. Das wäre<lb/> ſehr ſchlimm, denn es will mich bedünken, der Graf,<lb/> ihr Vater, ſuche eiligſt einen Schwiegerſohn. Gott weiß,<lb/> was er für Pläne hat, Gott weiß, was für ungewöhn¬<lb/> liche, denn gewöhnlich iſt nichts an ihm. Arme Alberta!<lb/> Graf Fips iſt übrigens ein gewandter Cavalier, der<lb/> viel Glück bei den Damen hat. Ich erinnere mich kei¬<lb/> ner einzigen, die in mein Läſtergeſchwätz über ihn ein¬<lb/> geſtimmt hätte. Koloſſal — koloſſal, würde er ſagen,<lb/> läſ' er das.</p><lb/> <p>Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich<lb/> meine Neugierde nicht länger am Schreibtiſch duldet —<lb/> ich muß recognosciren. — Adieu und nochmals Adieu<lb/> und herzliche Küſſe auf ihren lieben Mund von Ihrer</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</hi><lb/> </salute> </closer> </div> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq #b">P. S.</hi> Ich war ſchon aufgeſprungen, und komme<lb/> noch einmal zurück, weil ich mich eines Auftrags von<lb/> Hrn. Valer zu entledigen habe. Ich erzählte ihm von<lb/> Ihnen, daß Sie unſere Freundin ſeien und daß ich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0096]
verſteht er gewiß: er näſelt ſchnarrend; ich verziehe mein
ganzes Geſicht, wenn ich's ihm nachmachen will. Seit
einem Jahre ſchon iſt er käuflich, das heißt, er ſucht
eine Frau; ich fürchte, er hat ſein ſchillerndes blinzelndes
Auge auf meine liebe Alberta geworfen. Das wäre
ſehr ſchlimm, denn es will mich bedünken, der Graf,
ihr Vater, ſuche eiligſt einen Schwiegerſohn. Gott weiß,
was er für Pläne hat, Gott weiß, was für ungewöhn¬
liche, denn gewöhnlich iſt nichts an ihm. Arme Alberta!
Graf Fips iſt übrigens ein gewandter Cavalier, der
viel Glück bei den Damen hat. Ich erinnere mich kei¬
ner einzigen, die in mein Läſtergeſchwätz über ihn ein¬
geſtimmt hätte. Koloſſal — koloſſal, würde er ſagen,
läſ' er das.
Aber meine Liebe, Sie begreifen leicht, daß mich
meine Neugierde nicht länger am Schreibtiſch duldet —
ich muß recognosciren. — Adieu und nochmals Adieu
und herzliche Küſſe auf ihren lieben Mund von Ihrer
Camilla.
P. S. Ich war ſchon aufgeſprungen, und komme
noch einmal zurück, weil ich mich eines Auftrags von
Hrn. Valer zu entledigen habe. Ich erzählte ihm von
Ihnen, daß Sie unſere Freundin ſeien und daß ich
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