Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.Weltfrieden. schaft über die Erde, hatte der Antibaten-Partei zunächsteinen schweren Schlag versetzt. Die Vertreter einer menschenfreundlichen Politik wiesen darauf hin, wie allein das scharfe und ungerechte Vorgehen gegen die Bewohner der Erde die Schuld trage, daß der Nume nun vor dem Menschen sich demütigen müsse. Es sei dies aber eine gerechte Strafe für die Fehler der Anti- baten, die sich somit als unfähig zur Führung der Regierungsgeschäfte erwiesen hätten. Die Jdee der Numenheit, die Gerechtigkeit gegen alle Vernunftwesen verlange als die allein würdige Sühne die Bestätigung der Freiheit, welche die Menschen sich erkämpft hätten. Es gäbe überdies kein Mittel, die Menschen, seitdem sie sich im Besitze der Waffen der Martier befänden, auf eine andre Weise zu bezwingen, als durch eine vollständige Verheerung ihres Wohnorts; eine solche Barbarei aber könne den Numen nie in den Sinn kommen. Sie seien der Erde genaht, um ihr Frieden, Kultur und Gedeihen zu bringen, nicht um einen blühenden Planeten zu vernichten, nur damit sie seine Oberfläche zur Sammlung der Sonnen-Energie aus- beuten könnten. Obwohl diese Ansicht wieder die öffentliche Meinung Weltfrieden. ſchaft über die Erde, hatte der Antibaten-Partei zunächſteinen ſchweren Schlag verſetzt. Die Vertreter einer menſchenfreundlichen Politik wieſen darauf hin, wie allein das ſcharfe und ungerechte Vorgehen gegen die Bewohner der Erde die Schuld trage, daß der Nume nun vor dem Menſchen ſich demütigen müſſe. Es ſei dies aber eine gerechte Strafe für die Fehler der Anti- baten, die ſich ſomit als unfähig zur Führung der Regierungsgeſchäfte erwieſen hätten. Die Jdee der Numenheit, die Gerechtigkeit gegen alle Vernunftweſen verlange als die allein würdige Sühne die Beſtätigung der Freiheit, welche die Menſchen ſich erkämpft hätten. Es gäbe überdies kein Mittel, die Menſchen, ſeitdem ſie ſich im Beſitze der Waffen der Martier befänden, auf eine andre Weiſe zu bezwingen, als durch eine vollſtändige Verheerung ihres Wohnorts; eine ſolche Barbarei aber könne den Numen nie in den Sinn kommen. Sie ſeien der Erde genaht, um ihr Frieden, Kultur und Gedeihen zu bringen, nicht um einen blühenden Planeten zu vernichten, nur damit ſie ſeine Oberfläche zur Sammlung der Sonnen-Energie aus- beuten könnten. Obwohl dieſe Anſicht wieder die öffentliche Meinung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0535" n="527"/><fw place="top" type="header">Weltfrieden.</fw><lb/> ſchaft über die Erde, hatte der Antibaten-Partei zunächſt<lb/> einen ſchweren Schlag verſetzt. Die Vertreter einer<lb/> menſchenfreundlichen Politik wieſen darauf hin, wie<lb/> allein das ſcharfe und ungerechte Vorgehen gegen die<lb/> Bewohner der Erde die Schuld trage, daß der Nume<lb/> nun vor dem Menſchen ſich demütigen müſſe. Es ſei<lb/> dies aber eine gerechte Strafe für die Fehler der Anti-<lb/> baten, die ſich ſomit als unfähig zur Führung der<lb/> Regierungsgeſchäfte erwieſen hätten. Die Jdee der<lb/> Numenheit, die Gerechtigkeit gegen alle Vernunftweſen<lb/> verlange als die allein würdige Sühne die Beſtätigung<lb/> der Freiheit, welche die Menſchen ſich erkämpft hätten.<lb/> Es gäbe überdies kein Mittel, die Menſchen, ſeitdem<lb/> ſie ſich im Beſitze der Waffen der Martier befänden,<lb/> auf eine andre Weiſe zu bezwingen, als durch eine<lb/> vollſtändige Verheerung ihres Wohnorts; eine ſolche<lb/> Barbarei aber könne den Numen nie in den Sinn<lb/> kommen. Sie ſeien der Erde genaht, um ihr Frieden,<lb/> Kultur und Gedeihen zu bringen, nicht um einen<lb/> blühenden Planeten zu vernichten, nur damit ſie ſeine<lb/> Oberfläche zur Sammlung der Sonnen-Energie aus-<lb/> beuten könnten.</p><lb/> <p>Obwohl dieſe Anſicht wieder die öffentliche Meinung<lb/> zu beherrſchen begann, war doch die Macht der Anti-<lb/> baten noch keineswegs gebrochen. Es gab eine große<lb/> Anzahl Martier, deren wirtſchaftliche Jntereſſen durch<lb/> den Verluſt der von der Erde fließenden Kontributionen<lb/> geſchädigt waren, und deren Vernunft durch den Egois-<lb/> mus der Herrſchſucht Einbuße erlitten hatte. Sie ſtellten<lb/> ſich auf den Standpunkt, daß die menſchliche Raſſe<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [527/0535]
Weltfrieden.
ſchaft über die Erde, hatte der Antibaten-Partei zunächſt
einen ſchweren Schlag verſetzt. Die Vertreter einer
menſchenfreundlichen Politik wieſen darauf hin, wie
allein das ſcharfe und ungerechte Vorgehen gegen die
Bewohner der Erde die Schuld trage, daß der Nume
nun vor dem Menſchen ſich demütigen müſſe. Es ſei
dies aber eine gerechte Strafe für die Fehler der Anti-
baten, die ſich ſomit als unfähig zur Führung der
Regierungsgeſchäfte erwieſen hätten. Die Jdee der
Numenheit, die Gerechtigkeit gegen alle Vernunftweſen
verlange als die allein würdige Sühne die Beſtätigung
der Freiheit, welche die Menſchen ſich erkämpft hätten.
Es gäbe überdies kein Mittel, die Menſchen, ſeitdem
ſie ſich im Beſitze der Waffen der Martier befänden,
auf eine andre Weiſe zu bezwingen, als durch eine
vollſtändige Verheerung ihres Wohnorts; eine ſolche
Barbarei aber könne den Numen nie in den Sinn
kommen. Sie ſeien der Erde genaht, um ihr Frieden,
Kultur und Gedeihen zu bringen, nicht um einen
blühenden Planeten zu vernichten, nur damit ſie ſeine
Oberfläche zur Sammlung der Sonnen-Energie aus-
beuten könnten.
Obwohl dieſe Anſicht wieder die öffentliche Meinung
zu beherrſchen begann, war doch die Macht der Anti-
baten noch keineswegs gebrochen. Es gab eine große
Anzahl Martier, deren wirtſchaftliche Jntereſſen durch
den Verluſt der von der Erde fließenden Kontributionen
geſchädigt waren, und deren Vernunft durch den Egois-
mus der Herrſchſucht Einbuße erlitten hatte. Sie ſtellten
ſich auf den Standpunkt, daß die menſchliche Raſſe
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