Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Kultor der Deutschen.
heit nach und nach die bei uns vorgeschriebenen
Jmpfungen zu vollziehen, und ich halte sie jetzt über-
haupt für vollständig wieder hergestellt."

Ell, der Hil gespannt angeblickt hatte, atmete auf.
Er sagte jetzt lächelnd:

"Und halten Sie mich selbst für einen Ansteckungs-
herd?"

"Nein, ich halte Sie in dieser Hinsicht für ganz
ungefährlich."

"Jch danke Jhnen. Und wir wollen den Mut
nicht verlieren. Jch will nachdenken, was wir thun
können. Leben Sie wohl und schonen Sie sich. Be-
stimmen Sie, wann Sie Höhenluft schöpfen wollen,
das Luftschiff soll zu Jhrer Verfügung stehen."

Er begleitete Hil bis an die Thür und schüttelte
ihm die Hand. Dann kehrte er zurück. Ein Seufzer
entrang sich seiner Brust. Lange schritt er im Zimmer
auf und ab. "Nur den Mut nicht verloren!" sagte er
zu sich selbst. Dann glitt ein stilles Lächeln über
seine Züge. "Ja, das wird mir gut thun", dachte er.

"Den Wagen!" rief er ins Telephon.

[Abbildung]

Der Kultor der Deutſchen.
heit nach und nach die bei uns vorgeſchriebenen
Jmpfungen zu vollziehen, und ich halte ſie jetzt über-
haupt für vollſtändig wieder hergeſtellt.‟

Ell, der Hil geſpannt angeblickt hatte, atmete auf.
Er ſagte jetzt lächelnd:

„Und halten Sie mich ſelbſt für einen Anſteckungs-
herd?‟

„Nein, ich halte Sie in dieſer Hinſicht für ganz
ungefährlich.‟

„Jch danke Jhnen. Und wir wollen den Mut
nicht verlieren. Jch will nachdenken, was wir thun
können. Leben Sie wohl und ſchonen Sie ſich. Be-
ſtimmen Sie, wann Sie Höhenluft ſchöpfen wollen,
das Luftſchiff ſoll zu Jhrer Verfügung ſtehen.‟

Er begleitete Hil bis an die Thür und ſchüttelte
ihm die Hand. Dann kehrte er zurück. Ein Seufzer
entrang ſich ſeiner Bruſt. Lange ſchritt er im Zimmer
auf und ab. „Nur den Mut nicht verloren!‟ ſagte er
zu ſich ſelbſt. Dann glitt ein ſtilles Lächeln über
ſeine Züge. „Ja, das wird mir gut thun‟, dachte er.

„Den Wagen!‟ rief er ins Telephon.

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0319" n="311"/><fw place="top" type="header">Der Kultor der Deut&#x017F;chen.</fw><lb/>
heit nach und nach die bei uns vorge&#x017F;chriebenen<lb/>
Jmpfungen zu vollziehen, und ich halte &#x017F;ie jetzt über-<lb/>
haupt für voll&#x017F;tändig wieder herge&#x017F;tellt.&#x201F;</p><lb/>
          <p>Ell, der Hil ge&#x017F;pannt angeblickt hatte, atmete auf.<lb/>
Er &#x017F;agte jetzt lächelnd:</p><lb/>
          <p>&#x201E;Und halten Sie mich &#x017F;elb&#x017F;t für einen An&#x017F;teckungs-<lb/>
herd?&#x201F;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Nein, ich halte Sie in die&#x017F;er Hin&#x017F;icht für ganz<lb/>
ungefährlich.&#x201F;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Jch danke Jhnen. Und wir wollen den Mut<lb/>
nicht verlieren. Jch will nachdenken, was wir thun<lb/>
können. Leben Sie wohl und &#x017F;chonen Sie &#x017F;ich. Be-<lb/>
&#x017F;timmen Sie, wann Sie Höhenluft &#x017F;chöpfen wollen,<lb/>
das Luft&#x017F;chiff &#x017F;oll zu Jhrer Verfügung &#x017F;tehen.&#x201F;</p><lb/>
          <p>Er begleitete Hil bis an die Thür und &#x017F;chüttelte<lb/>
ihm die Hand. Dann kehrte er zurück. Ein Seufzer<lb/>
entrang &#x017F;ich &#x017F;einer Bru&#x017F;t. Lange &#x017F;chritt er im Zimmer<lb/>
auf und ab. &#x201E;Nur den Mut nicht verloren!&#x201F; &#x017F;agte er<lb/>
zu &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t. Dann glitt ein &#x017F;tilles Lächeln über<lb/>
&#x017F;eine Züge. &#x201E;Ja, das wird mir gut thun&#x201F;, dachte er.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Den Wagen!&#x201F; rief er ins Telephon.</p><lb/>
          <figure/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0319] Der Kultor der Deutſchen. heit nach und nach die bei uns vorgeſchriebenen Jmpfungen zu vollziehen, und ich halte ſie jetzt über- haupt für vollſtändig wieder hergeſtellt.‟ Ell, der Hil geſpannt angeblickt hatte, atmete auf. Er ſagte jetzt lächelnd: „Und halten Sie mich ſelbſt für einen Anſteckungs- herd?‟ „Nein, ich halte Sie in dieſer Hinſicht für ganz ungefährlich.‟ „Jch danke Jhnen. Und wir wollen den Mut nicht verlieren. Jch will nachdenken, was wir thun können. Leben Sie wohl und ſchonen Sie ſich. Be- ſtimmen Sie, wann Sie Höhenluft ſchöpfen wollen, das Luftſchiff ſoll zu Jhrer Verfügung ſtehen.‟ Er begleitete Hil bis an die Thür und ſchüttelte ihm die Hand. Dann kehrte er zurück. Ein Seufzer entrang ſich ſeiner Bruſt. Lange ſchritt er im Zimmer auf und ab. „Nur den Mut nicht verloren!‟ ſagte er zu ſich ſelbſt. Dann glitt ein ſtilles Lächeln über ſeine Züge. „Ja, das wird mir gut thun‟, dachte er. „Den Wagen!‟ rief er ins Telephon. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/319
Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/319>, abgerufen am 18.05.2024.