Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Neunzehntes Kapitel. der Persönlichkeit abzusprechen sei, da sie nicht dasgenügende Verständnis für das Wesen der Numenheit gezeigt hätten. La blickte ihn sehr erstaunt an, und Fru erhob sich darauf, um diesen Vorwurf zurück zu weisen. Daß sie die Fähigkeit gehabt hatten, ihren Willen gegen den der Martier zu behaupten, sei der genügende und allerdings einzig mögliche Beweis da- für, daß ihnen die Selbstbestimmung der sittlichen Person zukomme. Man könne sie also nicht zur Mit- reise zwingen, ja man müsse sogar ihrer Abreise jetzt jede Unterstützung angedeihen lassen. Jll entschied dahin, daß die Frage nach dem Recht Jll sagte darauf nach kurzem Besinnen: Neunzehntes Kapitel. der Perſönlichkeit abzuſprechen ſei, da ſie nicht dasgenügende Verſtändnis für das Weſen der Numenheit gezeigt hätten. La blickte ihn ſehr erſtaunt an, und Fru erhob ſich darauf, um dieſen Vorwurf zurück zu weiſen. Daß ſie die Fähigkeit gehabt hatten, ihren Willen gegen den der Martier zu behaupten, ſei der genügende und allerdings einzig mögliche Beweis da- für, daß ihnen die Selbſtbeſtimmung der ſittlichen Perſon zukomme. Man könne ſie alſo nicht zur Mit- reiſe zwingen, ja man müſſe ſogar ihrer Abreiſe jetzt jede Unterſtützung angedeihen laſſen. Jll entſchied dahin, daß die Frage nach dem Recht Jll ſagte darauf nach kurzem Beſinnen: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0306" n="298"/><fw place="top" type="header">Neunzehntes Kapitel.</fw><lb/> der Perſönlichkeit abzuſprechen ſei, da ſie nicht das<lb/> genügende Verſtändnis für das Weſen der Numenheit<lb/> gezeigt hätten. La blickte ihn ſehr erſtaunt an, und<lb/> Fru erhob ſich darauf, um dieſen Vorwurf zurück zu<lb/> weiſen. Daß ſie die Fähigkeit gehabt hatten, ihren<lb/> Willen gegen den der Martier zu behaupten, ſei der<lb/> genügende und allerdings einzig mögliche Beweis da-<lb/> für, daß ihnen die Selbſtbeſtimmung der ſittlichen<lb/> Perſon zukomme. Man könne ſie alſo nicht zur Mit-<lb/> reiſe zwingen, ja man müſſe ſogar ihrer Abreiſe jetzt<lb/> jede Unterſtützung angedeihen laſſen.</p><lb/> <p>Jll entſchied dahin, daß die Frage nach dem Recht<lb/> der Menſchen auf freie Entſchließung nicht mehr zur Dis-<lb/> kuſſion ſtehen könne, da der Zentralrat ihnen dasſelbe<lb/> bereits zugeſichert habe. Dagegen brauche man nicht<lb/> ſoweit zu gehen, ihre Rückreiſe geradezu zu befördern,<lb/> wenn man ſie auch nicht verhindern könne. Man<lb/> müſſe aber wohl oder übel ſich damit abfinden, daß<lb/> die Menſchen von der Anweſenheit der Martier früher<lb/> erführen, als die urſprüngliche Abſicht war. Andrer-<lb/> ſeits jedoch läge ihm auch ſehr viel daran, wenigſtens<lb/> einen der Menſchen nach dem Mars mitzunehmen,<lb/> damit dieſer den Martiern ſpäter als Augenzeuge<lb/> dienen könne. Dies könne indeſſen nur mit ſeiner freien<lb/> Einwilligung geſchehen. Dazu bemerkte Ra, vielleicht<lb/> würde ſich Saltner zur Mitreiſe bereit erklären, wenn<lb/> man dafür Grunthe die vollſtändige Sicherheit der<lb/> Heimkehr gewährleiſten könne. Aber eine ſolche Ga-<lb/> rantie könne man doch wohl nicht übernehmen.</p><lb/> <p>Jll ſagte darauf nach kurzem Beſinnen:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [298/0306]
Neunzehntes Kapitel.
der Perſönlichkeit abzuſprechen ſei, da ſie nicht das
genügende Verſtändnis für das Weſen der Numenheit
gezeigt hätten. La blickte ihn ſehr erſtaunt an, und
Fru erhob ſich darauf, um dieſen Vorwurf zurück zu
weiſen. Daß ſie die Fähigkeit gehabt hatten, ihren
Willen gegen den der Martier zu behaupten, ſei der
genügende und allerdings einzig mögliche Beweis da-
für, daß ihnen die Selbſtbeſtimmung der ſittlichen
Perſon zukomme. Man könne ſie alſo nicht zur Mit-
reiſe zwingen, ja man müſſe ſogar ihrer Abreiſe jetzt
jede Unterſtützung angedeihen laſſen.
Jll entſchied dahin, daß die Frage nach dem Recht
der Menſchen auf freie Entſchließung nicht mehr zur Dis-
kuſſion ſtehen könne, da der Zentralrat ihnen dasſelbe
bereits zugeſichert habe. Dagegen brauche man nicht
ſoweit zu gehen, ihre Rückreiſe geradezu zu befördern,
wenn man ſie auch nicht verhindern könne. Man
müſſe aber wohl oder übel ſich damit abfinden, daß
die Menſchen von der Anweſenheit der Martier früher
erführen, als die urſprüngliche Abſicht war. Andrer-
ſeits jedoch läge ihm auch ſehr viel daran, wenigſtens
einen der Menſchen nach dem Mars mitzunehmen,
damit dieſer den Martiern ſpäter als Augenzeuge
dienen könne. Dies könne indeſſen nur mit ſeiner freien
Einwilligung geſchehen. Dazu bemerkte Ra, vielleicht
würde ſich Saltner zur Mitreiſe bereit erklären, wenn
man dafür Grunthe die vollſtändige Sicherheit der
Heimkehr gewährleiſten könne. Aber eine ſolche Ga-
rantie könne man doch wohl nicht übernehmen.
Jll ſagte darauf nach kurzem Beſinnen:
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