Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Siebzehntes Kapitel. das Verschwinden des Leiters der Expedition aus. Esschien ihm unbegreiflich, daß man keine weiteren Spuren von Torm gefunden habe, und er meinte, daß das Binnenmeer und womöglich seine Umgebung noch einmal genauer durchsucht werden müsse. Er kam dann auf die Methode zu sprechen, wie sich die Deutschen das Martische angeeignet hätten, und nun flocht er einige sehr interessierte Fragen nach Ell ein, wie alt er sei, woher er stamme, wie Grunthe ihn kennen gelernt habe, wo er jetzt lebe. Grunthe antwortete ausführlich, soweit er vermochte. Siebzehntes Kapitel. das Verſchwinden des Leiters der Expedition aus. Esſchien ihm unbegreiflich, daß man keine weiteren Spuren von Torm gefunden habe, und er meinte, daß das Binnenmeer und womöglich ſeine Umgebung noch einmal genauer durchſucht werden müſſe. Er kam dann auf die Methode zu ſprechen, wie ſich die Deutſchen das Martiſche angeeignet hätten, und nun flocht er einige ſehr intereſſierte Fragen nach Ell ein, wie alt er ſei, woher er ſtamme, wie Grunthe ihn kennen gelernt habe, wo er jetzt lebe. Grunthe antwortete ausführlich, ſoweit er vermochte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0282" n="274"/><fw place="top" type="header">Siebzehntes Kapitel.</fw><lb/> das Verſchwinden des Leiters der Expedition aus. Es<lb/> ſchien ihm unbegreiflich, daß man keine weiteren<lb/> Spuren von Torm gefunden habe, und er meinte,<lb/> daß das Binnenmeer und womöglich ſeine Umgebung<lb/> noch einmal genauer durchſucht werden müſſe. Er<lb/> kam dann auf die Methode zu ſprechen, wie ſich die<lb/> Deutſchen das Martiſche angeeignet hätten, und nun<lb/> flocht er einige ſehr intereſſierte Fragen nach Ell ein,<lb/> wie alt er ſei, woher er ſtamme, wie Grunthe ihn<lb/> kennen gelernt habe, wo er jetzt lebe.</p><lb/> <p>Grunthe antwortete ausführlich, ſoweit er vermochte.<lb/> Ell mochte etwa gleichaltrig mit ihm ſein, einige dreißig<lb/> Jahre. Er ſei in Südauſtralien geboren, wo Ells<lb/> Vater große Beſitzungen gehabt habe. Seine Mutter<lb/> ſei eine in Auſtralien eingewanderte Deutſche geweſen.<lb/> Nach dem Tode der Eltern habe ſich Ell nach Deutſch-<lb/> land begeben, um ſeine Studien, die ſich hauptſächlich<lb/> auf Aſtronomie und techniſche Fächer bezogen, fortzu-<lb/> ſetzen. Damals, vor etwa zehn Jahren, habe ihn<lb/> Grunthe in Berlin kennen gelernt und viel mit ihm<lb/> verkehrt, obwohl Ell ſtets ein fremdartiges und zurück-<lb/> haltendes Weſen eigen war. Kurze Zeit darauf war Ell<lb/> plötzlich verſchwunden, man hörte nichts von ihm und<lb/> nahm an, er ſei in ſeine auſtraliſche Heimat zurück-<lb/> gekehrt. So verhielt es ſich auch. Seit etwa vier<lb/> Jahren war Ell wieder in Deutſchland erſchienen. Er<lb/> hatte ſein jedenfalls bedeutendes Vermögen flüſſig ge-<lb/> macht und ſich in Mitteldeutſchland eine Privatſtern-<lb/> warte erbaut, auf der er ſich mit Vorliebe Mars-<lb/> beobachtungen widmete. Hier hatte Grunthe eine Zeit-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [274/0282]
Siebzehntes Kapitel.
das Verſchwinden des Leiters der Expedition aus. Es
ſchien ihm unbegreiflich, daß man keine weiteren
Spuren von Torm gefunden habe, und er meinte,
daß das Binnenmeer und womöglich ſeine Umgebung
noch einmal genauer durchſucht werden müſſe. Er
kam dann auf die Methode zu ſprechen, wie ſich die
Deutſchen das Martiſche angeeignet hätten, und nun
flocht er einige ſehr intereſſierte Fragen nach Ell ein,
wie alt er ſei, woher er ſtamme, wie Grunthe ihn
kennen gelernt habe, wo er jetzt lebe.
Grunthe antwortete ausführlich, ſoweit er vermochte.
Ell mochte etwa gleichaltrig mit ihm ſein, einige dreißig
Jahre. Er ſei in Südauſtralien geboren, wo Ells
Vater große Beſitzungen gehabt habe. Seine Mutter
ſei eine in Auſtralien eingewanderte Deutſche geweſen.
Nach dem Tode der Eltern habe ſich Ell nach Deutſch-
land begeben, um ſeine Studien, die ſich hauptſächlich
auf Aſtronomie und techniſche Fächer bezogen, fortzu-
ſetzen. Damals, vor etwa zehn Jahren, habe ihn
Grunthe in Berlin kennen gelernt und viel mit ihm
verkehrt, obwohl Ell ſtets ein fremdartiges und zurück-
haltendes Weſen eigen war. Kurze Zeit darauf war Ell
plötzlich verſchwunden, man hörte nichts von ihm und
nahm an, er ſei in ſeine auſtraliſche Heimat zurück-
gekehrt. So verhielt es ſich auch. Seit etwa vier
Jahren war Ell wieder in Deutſchland erſchienen. Er
hatte ſein jedenfalls bedeutendes Vermögen flüſſig ge-
macht und ſich in Mitteldeutſchland eine Privatſtern-
warte erbaut, auf der er ſich mit Vorliebe Mars-
beobachtungen widmete. Hier hatte Grunthe eine Zeit-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |