nun Kopf oben! Einschüchtern brauchen Sie sich nicht zu lassen!"
Eilig teilte Saltner das Wesentlichste aus seiner Unterredung mit Se Grunthe mit und benachrichtigte ihn von dem bevorstehenden Besuche.
Kaum hatte Grunthe Zeit gefunden, seine Toilette einigermaßen in Ordnung zu bringen, als auch die Deutschen schon gebeten wurden, sich im Empfangs- zimmer einzufinden. Fast gleichzeitig mit ihnen trat der Kommissar, von Ra geleitet, ein.
Seine Persönlichkeit machte auf Grunthe und Saltner einen tiefen Eindruck. Er war größer als alle Mar- tier, die sie bisher gesehen hatten, und überragte sogar um ein weniges noch die lange Gestalt Grunthes. Ein statt- licher weißer Bart gab ihm ein ehrwürdiges Aussehen. Seiner Haltung und seinem Blick war zu entnehmen, daß man es mit einem vornehmen Mann zu thun hatte, der gewohnt war, sowohl zu repräsentieren als zu dirigieren. Aber aus seinen großen dunklen Augen sprach ein Vertrauen erweckendes Wohlwollen, man war überzeugt, daß dieser Mann bei seinen Anord- nungen niemals an sich selbst dachte, sondern nur an das Wohl derer, die er zu vertreten hatte.
Jll, dies war sein Name, zeigte sich bis in alle Einzelheiten über die bisherigen Vorgänge auf der Jnsel unterrichtet. Er bat um Entschuldigung, daß er sich seiner Muttersprache bedienen müsse, und er- kundigte sich in der liebenswürdigsten Weise nach dem persönlichen Wohlergehen der Gäste. Jnsbesondere sprach er in warmen Worten sein Bedauern über
Laßwitz, Auf zwei Planeten. 18
Pläne und Sorgen.
nun Kopf oben! Einſchüchtern brauchen Sie ſich nicht zu laſſen!‟
Eilig teilte Saltner das Weſentlichſte aus ſeiner Unterredung mit Se Grunthe mit und benachrichtigte ihn von dem bevorſtehenden Beſuche.
Kaum hatte Grunthe Zeit gefunden, ſeine Toilette einigermaßen in Ordnung zu bringen, als auch die Deutſchen ſchon gebeten wurden, ſich im Empfangs- zimmer einzufinden. Faſt gleichzeitig mit ihnen trat der Kommiſſar, von Ra geleitet, ein.
Seine Perſönlichkeit machte auf Grunthe und Saltner einen tiefen Eindruck. Er war größer als alle Mar- tier, die ſie bisher geſehen hatten, und überragte ſogar um ein weniges noch die lange Geſtalt Grunthes. Ein ſtatt- licher weißer Bart gab ihm ein ehrwürdiges Ausſehen. Seiner Haltung und ſeinem Blick war zu entnehmen, daß man es mit einem vornehmen Mann zu thun hatte, der gewohnt war, ſowohl zu repräſentieren als zu dirigieren. Aber aus ſeinen großen dunklen Augen ſprach ein Vertrauen erweckendes Wohlwollen, man war überzeugt, daß dieſer Mann bei ſeinen Anord- nungen niemals an ſich ſelbſt dachte, ſondern nur an das Wohl derer, die er zu vertreten hatte.
Jll, dies war ſein Name, zeigte ſich bis in alle Einzelheiten über die bisherigen Vorgänge auf der Jnſel unterrichtet. Er bat um Entſchuldigung, daß er ſich ſeiner Mutterſprache bedienen müſſe, und er- kundigte ſich in der liebenswürdigſten Weiſe nach dem perſönlichen Wohlergehen der Gäſte. Jnsbeſondere ſprach er in warmen Worten ſein Bedauern über
Laßwitz, Auf zwei Planeten. 18
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0281"n="273"/><fwplace="top"type="header">Pläne und Sorgen.</fw><lb/>
nun Kopf oben! Einſchüchtern brauchen Sie ſich nicht<lb/>
zu laſſen!‟</p><lb/><p>Eilig teilte Saltner das Weſentlichſte aus ſeiner<lb/>
Unterredung mit Se Grunthe mit und benachrichtigte<lb/>
ihn von dem bevorſtehenden Beſuche.</p><lb/><p>Kaum hatte Grunthe Zeit gefunden, ſeine Toilette<lb/>
einigermaßen in Ordnung zu bringen, als auch die<lb/>
Deutſchen ſchon gebeten wurden, ſich im Empfangs-<lb/>
zimmer einzufinden. Faſt gleichzeitig mit ihnen trat<lb/>
der Kommiſſar, von Ra geleitet, ein.</p><lb/><p>Seine Perſönlichkeit machte auf Grunthe und Saltner<lb/>
einen tiefen Eindruck. Er war größer als alle Mar-<lb/>
tier, die ſie bisher geſehen hatten, und überragte ſogar um<lb/>
ein weniges noch die lange Geſtalt Grunthes. Ein ſtatt-<lb/>
licher weißer Bart gab ihm ein ehrwürdiges Ausſehen.<lb/>
Seiner Haltung und ſeinem Blick war zu entnehmen,<lb/>
daß man es mit einem vornehmen Mann zu thun<lb/>
hatte, der gewohnt war, ſowohl zu repräſentieren als<lb/>
zu dirigieren. Aber aus ſeinen großen dunklen Augen<lb/>ſprach ein Vertrauen erweckendes Wohlwollen, man<lb/>
war überzeugt, daß dieſer Mann bei ſeinen Anord-<lb/>
nungen niemals an ſich ſelbſt dachte, ſondern nur an<lb/>
das Wohl derer, die er zu vertreten hatte.</p><lb/><p>Jll, dies war ſein Name, zeigte ſich bis in alle<lb/>
Einzelheiten über die bisherigen Vorgänge auf der<lb/>
Jnſel unterrichtet. Er bat um Entſchuldigung, daß<lb/>
er ſich ſeiner Mutterſprache bedienen müſſe, und er-<lb/>
kundigte ſich in der liebenswürdigſten Weiſe nach dem<lb/>
perſönlichen Wohlergehen der Gäſte. Jnsbeſondere<lb/>ſprach er in warmen Worten ſein Bedauern über<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr"><hirendition="#g">Laßwitz,</hi> Auf zwei Planeten.</hi> 18</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[273/0281]
Pläne und Sorgen.
nun Kopf oben! Einſchüchtern brauchen Sie ſich nicht
zu laſſen!‟
Eilig teilte Saltner das Weſentlichſte aus ſeiner
Unterredung mit Se Grunthe mit und benachrichtigte
ihn von dem bevorſtehenden Beſuche.
Kaum hatte Grunthe Zeit gefunden, ſeine Toilette
einigermaßen in Ordnung zu bringen, als auch die
Deutſchen ſchon gebeten wurden, ſich im Empfangs-
zimmer einzufinden. Faſt gleichzeitig mit ihnen trat
der Kommiſſar, von Ra geleitet, ein.
Seine Perſönlichkeit machte auf Grunthe und Saltner
einen tiefen Eindruck. Er war größer als alle Mar-
tier, die ſie bisher geſehen hatten, und überragte ſogar um
ein weniges noch die lange Geſtalt Grunthes. Ein ſtatt-
licher weißer Bart gab ihm ein ehrwürdiges Ausſehen.
Seiner Haltung und ſeinem Blick war zu entnehmen,
daß man es mit einem vornehmen Mann zu thun
hatte, der gewohnt war, ſowohl zu repräſentieren als
zu dirigieren. Aber aus ſeinen großen dunklen Augen
ſprach ein Vertrauen erweckendes Wohlwollen, man
war überzeugt, daß dieſer Mann bei ſeinen Anord-
nungen niemals an ſich ſelbſt dachte, ſondern nur an
das Wohl derer, die er zu vertreten hatte.
Jll, dies war ſein Name, zeigte ſich bis in alle
Einzelheiten über die bisherigen Vorgänge auf der
Jnſel unterrichtet. Er bat um Entſchuldigung, daß
er ſich ſeiner Mutterſprache bedienen müſſe, und er-
kundigte ſich in der liebenswürdigſten Weiſe nach dem
perſönlichen Wohlergehen der Gäſte. Jnsbeſondere
ſprach er in warmen Worten ſein Bedauern über
Laßwitz, Auf zwei Planeten. 18
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/281>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.