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Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890.

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Gorlaeus: Körper und Seele.
ein rector notwendig sei, um sie in Frieden zu halten.1 Die
bewegenden Prinzipien bei allen Mischungen sind Wärme und
Kälte.2 Eine Fernwirkung findet nicht statt; alle Vorgänge
in der Natur beruhen zwar auf ihrem Endzwecke, aber dieser
ist den Dingen nicht bewußt, sondern sie sind von Gott in
dieser Absicht so geordnet, daß er erfüllt wird.3

Die Ansichten des Gorlaeus über die Elemente sind oben
bereits dargelegt worden. Wir fügen nur noch hinzu, daß er
sowohl die Erde im Centrum wie den aus drei Luftregionen
bestehenden Himmel als ruhend ansieht, während die Sterne
sich in ihm bewegen.4 Von dem Schall sagt er, daß er sich
durch die Luft als Bewegung derselben fortpflanze, und ver-
gleicht diese Fortpflanzung mit derjenigen der Wellenringe auf
dem Wasser.5

Gemäß seinen Grundsätzen schließt Gorlaeus endlich,
daß Körper und Seele zwei Wesen seien, welche im Menschen
durch Aggregation vereinigt sind, so daß diese Vereinigung
nur durch Zusammensetzung geschieht und durch Auseinander-
lösung aufgehoben wird.6 Diese Erklärung spielt eine Rolle
in der Geschichte des Cartesianismus. Als nämlich Regius in
dieser Frage mit seinem Lehrer Descartes in Streit geriet, be-
rief er sich auf Gorlaeus und dies hatte zur Folge, daß
Voetius seine Angriffe auf Descartes auch auf die Schriften
von Gorlaeus, sowie auf die von Taurellus und Basso aus-
dehnte.7



1 A. a. O. p. 257.
2 A. a. O. p. 275.
3 Id. phys. p. 18.
4 Id. phys. p. 33, 40.
5 Exerc. p. 179. Id. phys. p. 70.
6 Exerc. p. 223--230.
7 Vgl. Bayle, Dict. II p. 577. Art. Gorlaeus.

Gorlaeus: Körper und Seele.
ein rector notwendig sei, um sie in Frieden zu halten.1 Die
bewegenden Prinzipien bei allen Mischungen sind Wärme und
Kälte.2 Eine Fernwirkung findet nicht statt; alle Vorgänge
in der Natur beruhen zwar auf ihrem Endzwecke, aber dieser
ist den Dingen nicht bewußt, sondern sie sind von Gott in
dieser Absicht so geordnet, daß er erfüllt wird.3

Die Ansichten des Gorlaeus über die Elemente sind oben
bereits dargelegt worden. Wir fügen nur noch hinzu, daß er
sowohl die Erde im Centrum wie den aus drei Luftregionen
bestehenden Himmel als ruhend ansieht, während die Sterne
sich in ihm bewegen.4 Von dem Schall sagt er, daß er sich
durch die Luft als Bewegung derselben fortpflanze, und ver-
gleicht diese Fortpflanzung mit derjenigen der Wellenringe auf
dem Wasser.5

Gemäß seinen Grundsätzen schließt Gorlaeus endlich,
daß Körper und Seele zwei Wesen seien, welche im Menschen
durch Aggregation vereinigt sind, so daß diese Vereinigung
nur durch Zusammensetzung geschieht und durch Auseinander-
lösung aufgehoben wird.6 Diese Erklärung spielt eine Rolle
in der Geschichte des Cartesianismus. Als nämlich Regius in
dieser Frage mit seinem Lehrer Descartes in Streit geriet, be-
rief er sich auf Gorlaeus und dies hatte zur Folge, daß
Voëtius seine Angriffe auf Descartes auch auf die Schriften
von Gorlaeus, sowie auf die von Taurellus und Basso aus-
dehnte.7



1 A. a. O. p. 257.
2 A. a. O. p. 275.
3 Id. phys. p. 18.
4 Id. phys. p. 33, 40.
5 Exerc. p. 179. Id. phys. p. 70.
6 Exerc. p. 223—230.
7 Vgl. Bayle, Dict. II p. 577. Art. Gorlaeus.
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[463/0481] Gorlaeus: Körper und Seele. ein rector notwendig sei, um sie in Frieden zu halten. 1 Die bewegenden Prinzipien bei allen Mischungen sind Wärme und Kälte. 2 Eine Fernwirkung findet nicht statt; alle Vorgänge in der Natur beruhen zwar auf ihrem Endzwecke, aber dieser ist den Dingen nicht bewußt, sondern sie sind von Gott in dieser Absicht so geordnet, daß er erfüllt wird. 3 Die Ansichten des Gorlaeus über die Elemente sind oben bereits dargelegt worden. Wir fügen nur noch hinzu, daß er sowohl die Erde im Centrum wie den aus drei Luftregionen bestehenden Himmel als ruhend ansieht, während die Sterne sich in ihm bewegen. 4 Von dem Schall sagt er, daß er sich durch die Luft als Bewegung derselben fortpflanze, und ver- gleicht diese Fortpflanzung mit derjenigen der Wellenringe auf dem Wasser. 5 Gemäß seinen Grundsätzen schließt Gorlaeus endlich, daß Körper und Seele zwei Wesen seien, welche im Menschen durch Aggregation vereinigt sind, so daß diese Vereinigung nur durch Zusammensetzung geschieht und durch Auseinander- lösung aufgehoben wird. 6 Diese Erklärung spielt eine Rolle in der Geschichte des Cartesianismus. Als nämlich Regius in dieser Frage mit seinem Lehrer Descartes in Streit geriet, be- rief er sich auf Gorlaeus und dies hatte zur Folge, daß Voëtius seine Angriffe auf Descartes auch auf die Schriften von Gorlaeus, sowie auf die von Taurellus und Basso aus- dehnte. 7 1 A. a. O. p. 257. 2 A. a. O. p. 275. 3 Id. phys. p. 18. 4 Id. phys. p. 33, 40. 5 Exerc. p. 179. Id. phys. p. 70. 6 Exerc. p. 223—230. 7 Vgl. Bayle, Dict. II p. 577. Art. Gorlaeus.

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Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_atom01_1890/481>, abgerufen am 22.11.2024.