Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890.Bacon: Übergang zur Fluiditätstheorie. Spiritus. haben mag, die Materie nicht atomistisch, sondern fluid (fluxa)und plikabel aufzufassen, dürfte die Ausbildung seiner Theorie der Spiritus sein, von welchen sogleich die Rede sein wird. Er konnte sich dadurch in den Stand gesetzt glauben, die Vor- teile der Atomistik in Gestalt des korpuskularen Schematismus und Metaschematismus beizubehalten, ohne ein Vacuum an- nehmen zu müssen. Die Frage bleibt freilich offen, wie eine solche Fluidität und Dehnbarkeit der Materie denkbar sein soll. Man wird aber überhaupt gut thun, dem materialen Teil der C. Spiritus und Bewegung. Das Hauptgewicht seiner Theorie der Materie legt Bacon 1 N. O. II, 40. T. II p. 260. 2 Hist. densi et rari. T. VI. p. 48--50.
Bacon: Übergang zur Fluiditätstheorie. Spiritus. haben mag, die Materie nicht atomistisch, sondern fluid (fluxa)und plikabel aufzufassen, dürfte die Ausbildung seiner Theorie der Spiritus sein, von welchen sogleich die Rede sein wird. Er konnte sich dadurch in den Stand gesetzt glauben, die Vor- teile der Atomistik in Gestalt des korpuskularen Schematismus und Metaschematismus beizubehalten, ohne ein Vacuum an- nehmen zu müssen. Die Frage bleibt freilich offen, wie eine solche Fluidität und Dehnbarkeit der Materie denkbar sein soll. Man wird aber überhaupt gut thun, dem materialen Teil der C. Spiritus und Bewegung. Das Hauptgewicht seiner Theorie der Materie legt Bacon 1 N. O. II, 40. T. II p. 260. 2 Hist. densi et rari. T. VI. p. 48—50.
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Bacon: Übergang zur Fluiditätstheorie. Spiritus.
haben mag, die Materie nicht atomistisch, sondern fluid (fluxa)
und plikabel aufzufassen, dürfte die Ausbildung seiner Theorie
der Spiritus sein, von welchen sogleich die Rede sein wird.
Er konnte sich dadurch in den Stand gesetzt glauben, die Vor-
teile der Atomistik in Gestalt des korpuskularen Schematismus
und Metaschematismus beizubehalten, ohne ein Vacuum an-
nehmen zu müssen. Die Frage bleibt freilich offen, wie eine
solche Fluidität und Dehnbarkeit der Materie denkbar sein soll.
Man wird aber überhaupt gut thun, dem materialen Teil der
baconischen Naturwissenschaft kein zu großes Gewicht beizu-
legen. Nicht nur sind seine thatsächlichen Annahmen häufig
unrichtiger, als es dem wissenschaftlichen Zustande seiner Zeit
entspricht, sondern vor allem ist ihm auch die inhaltliche Er-
kenntnis bei seinen Darlegungen gar nicht die Hauptsache,
weil er sie für noch in keiner Weise sicher und abgeschlossen
ansieht. Was er anführt und an Naturerklärungen versucht,
soll ihm zur Demonstration seiner Methode dienen. Er will
daher meist nur mögliche Erklärungen geben und über-
läßt es andern, die richtige auszuwählen und die vorgeschla-
genen Experimente auszuführen. „Es könnte wohl so sein‟
oder „es ist vielleicht so‟ sind Formeln, die seine physikalischen
Angaben nicht selten begleiten. Er wollte gar kein fertiges
Natursystem liefern, und daher ist es nicht zu verwundern,
daß wir unvereinbare Widersprüche bei ihm finden.
C. Spiritus und Bewegung.
Das Hauptgewicht seiner Theorie der Materie legt Bacon
in die Thätigkeit der Spiritus, welche nichts andres sind, als
Spezialisierungen des Weltäthers, Effluvien, wie sie als gas-
artige Ausströmungen sich bei fast allen Physikern jener Zeit
finden. Er unterscheidet von den greifbaren Körpern (tangi-
bilia) die Pneumatica, welche kein Gewicht besitzen. 1 Sie sind
dreifacher Natur: inchoata, devincta, pura. Zu der ersten Klasse
gehören die Fumi, die wieder in verschiedene Abteilungen zer-
legt werden. 2 Die zweite Klasse, die Pneumatica devincta, kom-
1 N. O. II, 40. T. II p. 260.
2 Hist. densi et rari. T. VI. p. 48—50.
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