Jch muß sie führen, weil in der gan- zen Familie niemand auf mich und seine Voreltern denkt.
So, Charlotte; und wenn man an die Voreltern denkt, muß man den Bru- der und einen edelmüthigen Mann belei- digen? -- sagte die junge Frau von P.
Jch habe Jhre Ausnahme schon ge- hört, die Sie für den edelmüthigen Mann machen. Andre Familien werden auch Ausnahmen haben, wenn ihr Sohn Charlotten zur Gemahlin haben wollte.
"Charlotte, wer dich um Sternheims willen verläßt, ist deiner Hand und einer Verbindung mit mir nicht werth. Du siehst, daß ich auf die böse jüngere Schwe- ster noch stolz bin, wenn ich schon die gu- te ältere an einen Universitätsfreund ver- schleudere."
Freylich muß die jüngere Schwester böse seyn, wenn sie sich nicht zum Schul- denabtrag will gebrauchen lassen!
"Wie
Charlotte, meine Tochter! was fuͤr eine Sprache?
Jch muß ſie fuͤhren, weil in der gan- zen Familie niemand auf mich und ſeine Voreltern denkt.
So, Charlotte; und wenn man an die Voreltern denkt, muß man den Bru- der und einen edelmuͤthigen Mann belei- digen? — ſagte die junge Frau von P.
Jch habe Jhre Ausnahme ſchon ge- hoͤrt, die Sie fuͤr den edelmuͤthigen Mann machen. Andre Familien werden auch Ausnahmen haben, wenn ihr Sohn Charlotten zur Gemahlin haben wollte.
„Charlotte, wer dich um Sternheims willen verlaͤßt, iſt deiner Hand und einer Verbindung mit mir nicht werth. Du ſiehſt, daß ich auf die boͤſe juͤngere Schwe- ſter noch ſtolz bin, wenn ich ſchon die gu- te aͤltere an einen Univerſitaͤtsfreund ver- ſchleudere.“
Freylich muß die juͤngere Schweſter boͤſe ſeyn, wenn ſie ſich nicht zum Schul- denabtrag will gebrauchen laſſen!
„Wie
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Charlotte, meine Tochter! was fuͤr
eine Sprache?
Jch muß ſie fuͤhren, weil in der gan-
zen Familie niemand auf mich und ſeine
Voreltern denkt.
So, Charlotte; und wenn man an
die Voreltern denkt, muß man den Bru-
der und einen edelmuͤthigen Mann belei-
digen? — ſagte die junge Frau von P.
Jch habe Jhre Ausnahme ſchon ge-
hoͤrt, die Sie fuͤr den edelmuͤthigen Mann
machen. Andre Familien werden auch
Ausnahmen haben, wenn ihr Sohn
Charlotten zur Gemahlin haben wollte.
„Charlotte, wer dich um Sternheims
willen verlaͤßt, iſt deiner Hand und einer
Verbindung mit mir nicht werth. Du
ſiehſt, daß ich auf die boͤſe juͤngere Schwe-
ſter noch ſtolz bin, wenn ich ſchon die gu-
te aͤltere an einen Univerſitaͤtsfreund ver-
ſchleudere.“
Freylich muß die juͤngere Schweſter
boͤſe ſeyn, wenn ſie ſich nicht zum Schul-
denabtrag will gebrauchen laſſen!
„Wie
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/57>, abgerufen am 28.11.2024.
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