[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.leutselig an, und dächte, es schimmert Herr ** fragte den Bel-esprit nach Jch, die schon lange über den übeln und *) Jch habe so viel Wahres und zugleich bem eigenthümlichen Charakter des Geistes des Fräu- lein von St. so angemessenes in diesem Gleichnis- se gefunden, daß ich mich nicht entschließen konn- te, etwas davon zu ändern, ungeachtet ich sehr wohl empfinde, daß das Feuer der Untersuchung und das Wasser der Widerwärtigkeit keine Gna- de vor der Critik finden können, und würklich in Bunyans Pilgrimsreise besser an ihrem Platze sind, als in diesem Buche. H. P 2
leutſelig an, und daͤchte, es ſchimmert Herr ** fragte den Bel-eſprit nach Jch, die ſchon lange uͤber den uͤbeln und *) Jch habe ſo viel Wahres und zugleich bem eigenthuͤmlichen Charakter des Geiſtes des Fraͤu- lein von St. ſo angemeſſenes in dieſem Gleichniſ- ſe gefunden, daß ich mich nicht entſchließen konn- te, etwas davon zu aͤndern, ungeachtet ich ſehr wohl empfinde, daß das Feuer der Unterſuchung und das Waſſer der Widerwaͤrtigkeit keine Gna- de vor der Critik finden koͤnnen, und wuͤrklich in Bunyans Pilgrimsreiſe beſſer an ihrem Platze ſind, als in dieſem Buche. H. P 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="227"/> leutſelig an, und daͤchte, es ſchimmert<lb/> und toͤnt ganz artig, aber du mußt es<lb/> vor dem Feuer der Unterſuchung und dem<lb/> Waſſer der Wiederwaͤrtigkeit<note place="foot" n="*)">Jch habe ſo viel Wahres und zugleich bem<lb/> eigenthuͤmlichen Charakter des Geiſtes des Fraͤu-<lb/> lein von St. ſo angemeſſenes in dieſem Gleichniſ-<lb/> ſe gefunden, daß ich mich nicht entſchließen konn-<lb/> te, etwas davon zu aͤndern, ungeachtet ich ſehr<lb/> wohl empfinde, daß das Feuer der Unterſuchung<lb/> und das Waſſer der Widerwaͤrtigkeit keine Gna-<lb/> de vor der Critik finden koͤnnen, und wuͤrklich<lb/> in Bunyans Pilgrimsreiſe beſſer an ihrem Platze<lb/> ſind, als in dieſem Buche. H.</note> bewahren,<lb/> wenn dein Vergnuͤgen dauerhaft ſeyn ſoll.</p><lb/> <p>Herr ** fragte den <hi rendition="#aq">Bel-eſprit</hi> nach<lb/> den großen Maͤnnern in Frankreich, de-<lb/> ren Schriften er geleſen haͤtte und hoch-<lb/> ſchaͤtzte: aber er kannte ſie, wie wir an-<lb/> dern, nur dem Nahmen nach, und ſchob<lb/> immer anſtatt eines Mannes von gelehr-<lb/> ten Verdienſten, den Nahmen eines rei-<lb/> chen oder großen Hauſes ein.</p><lb/> <p>Jch, die ſchon lange uͤber den uͤbeln<lb/> Gebrauch, den man von der Geſellſchaft<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 2</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [227/0253]
leutſelig an, und daͤchte, es ſchimmert
und toͤnt ganz artig, aber du mußt es
vor dem Feuer der Unterſuchung und dem
Waſſer der Wiederwaͤrtigkeit *) bewahren,
wenn dein Vergnuͤgen dauerhaft ſeyn ſoll.
Herr ** fragte den Bel-eſprit nach
den großen Maͤnnern in Frankreich, de-
ren Schriften er geleſen haͤtte und hoch-
ſchaͤtzte: aber er kannte ſie, wie wir an-
dern, nur dem Nahmen nach, und ſchob
immer anſtatt eines Mannes von gelehr-
ten Verdienſten, den Nahmen eines rei-
chen oder großen Hauſes ein.
Jch, die ſchon lange uͤber den uͤbeln
Gebrauch, den man von der Geſellſchaft
und
*) Jch habe ſo viel Wahres und zugleich bem
eigenthuͤmlichen Charakter des Geiſtes des Fraͤu-
lein von St. ſo angemeſſenes in dieſem Gleichniſ-
ſe gefunden, daß ich mich nicht entſchließen konn-
te, etwas davon zu aͤndern, ungeachtet ich ſehr
wohl empfinde, daß das Feuer der Unterſuchung
und das Waſſer der Widerwaͤrtigkeit keine Gna-
de vor der Critik finden koͤnnen, und wuͤrklich
in Bunyans Pilgrimsreiſe beſſer an ihrem Platze
ſind, als in dieſem Buche. H.
P 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |