[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.ich habe diesen Platz gewählt, ich sehe ge- "Aber Sie berauben so viele des Ver- "Jch wünsche aber zu wissen, wie es Jch bewundere die vereinigte Mühe so "Jst das Alles was Sie dabey thun, Nein, Herr Graf, nicht das geringste; Man K 5
ich habe dieſen Platz gewaͤhlt, ich ſehe ge- „Aber Sie berauben ſo viele des Ver- „Jch wuͤnſche aber zu wiſſen, wie es Jch bewundere die vereinigte Muͤhe ſo „Jſt das Alles was Sie dabey thun, Nein, Herr Graf, nicht das geringſte; Man K 5
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ich habe dieſen Platz gewaͤhlt, ich ſehe ge-
nug und gewinne dabey das Vergnuͤgen,
weniger geſehen zu werden.
„Aber Sie berauben ſo viele des Ver-
gnuͤgens Sie zu ſehen?“ — Daruͤber
haͤtte ſie nur eine Verbeugung gemacht,
die an ſich nichts als Geringſchaͤtzigkeit
ſeines Compliments angezeigt habe. Er
haͤtte ihre Meynung von der Comoͤdie be-
gehrt; darauf haͤtte ſie wieder mit einem
ganz eignen Ton geſagt: Sie wundere
ſich nicht, daß dieſe Ergoͤtzlichkeit von ſo
vielen Perſonen geliebt wuͤrde.
„Jch wuͤnſche aber zu wiſſen, wie es
Jhnen gefaͤllt, was Sie davon denken?
Sie ſehen ſo ernſthaft.“
Jch bewundere die vereinigte Muͤhe ſo
vieler Arten von Talente.
„Jſt das Alles was Sie dabey thun,
empfinden Sie nichts fuͤr die Heldin oder
den Helden?
Nein, Herr Graf, nicht das geringſte;
haͤtte Sie mit Laͤcheln geantwortet.
Man
K 5
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Zitationshilfe: | [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/179>, abgerufen am 22.07.2024. |