Von mir, gnädiges Fräulein, und von dem Fräulein von Sternheim; mein Oncle hälfe auch Lectionen geben, und Sie sollten bald reden können.
Niemals so gut als meine Freundin, der es angebohren ist, denn sie ist eine halbe Engländerin. --
Wie das, sagte Milord G., indem er sich zu mir wandte?
Meine Großmutter war eine Watson und Gemahlin des Baron P. welcher mit der Gesandschaft in England war.
Das Fräulein C* bat, er möchte Eng- lisch mit mir reden. Er that es, und ich antwortete so, daß er meine Aussprache lobte, und dem Fräulein C* sagte, sie sollte von mir lernen, ich spräche sehr gut. Wie er sich entfernte, so lag Milord Sey- mour dem Fräulein an, sie möchte sich doch die Mühe nehmen, nur lesen zu ler- nen; sie versprachs, und sagte dabey, al- le Tage, wo sie den Hofdienst nicht ganz hätte, wollte sie zu mir kommen.
Dann
H
Von wem?
Von mir, gnaͤdiges Fraͤulein, und von dem Fraͤulein von Sternheim; mein Oncle haͤlfe auch Lectionen geben, und Sie ſollten bald reden koͤnnen.
Niemals ſo gut als meine Freundin, der es angebohren iſt, denn ſie iſt eine halbe Englaͤnderin. —
Wie das, ſagte Milord G., indem er ſich zu mir wandte?
Meine Großmutter war eine Watſon und Gemahlin des Baron P. welcher mit der Geſandſchaft in England war.
Das Fraͤulein C* bat, er moͤchte Eng- liſch mit mir reden. Er that es, und ich antwortete ſo, daß er meine Ausſprache lobte, und dem Fraͤulein C* ſagte, ſie ſollte von mir lernen, ich ſpraͤche ſehr gut. Wie er ſich entfernte, ſo lag Milord Sey- mour dem Fraͤulein an, ſie moͤchte ſich doch die Muͤhe nehmen, nur leſen zu ler- nen; ſie verſprachs, und ſagte dabey, al- le Tage, wo ſie den Hofdienſt nicht ganz haͤtte, wollte ſie zu mir kommen.
Dann
H
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0139"n="113"/><p>Von wem?</p><lb/><p>Von mir, gnaͤdiges Fraͤulein, und von<lb/>
dem Fraͤulein von Sternheim; mein<lb/>
Oncle haͤlfe auch Lectionen geben, und<lb/>
Sie ſollten bald reden koͤnnen.</p><lb/><p>Niemals ſo gut als meine Freundin,<lb/>
der es angebohren iſt, denn ſie iſt eine<lb/>
halbe Englaͤnderin. —</p><lb/><p>Wie das, ſagte Milord G., indem er<lb/>ſich zu mir wandte?</p><lb/><p>Meine Großmutter war eine Watſon<lb/>
und Gemahlin des Baron P. welcher mit<lb/>
der Geſandſchaft in England war.</p><lb/><p>Das Fraͤulein C* bat, er moͤchte Eng-<lb/>
liſch mit mir reden. Er that es, und ich<lb/>
antwortete ſo, daß er meine Ausſprache<lb/>
lobte, und dem Fraͤulein C* ſagte, ſie<lb/>ſollte von mir lernen, ich ſpraͤche ſehr gut.<lb/>
Wie er ſich entfernte, ſo lag Milord Sey-<lb/>
mour dem Fraͤulein an, ſie moͤchte ſich<lb/>
doch die Muͤhe nehmen, nur leſen zu ler-<lb/>
nen; ſie verſprachs, und ſagte dabey, al-<lb/>
le Tage, wo ſie den Hofdienſt nicht ganz<lb/>
haͤtte, wollte ſie zu mir kommen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">H</fw><fwplace="bottom"type="catch">Dann</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[113/0139]
Von wem?
Von mir, gnaͤdiges Fraͤulein, und von
dem Fraͤulein von Sternheim; mein
Oncle haͤlfe auch Lectionen geben, und
Sie ſollten bald reden koͤnnen.
Niemals ſo gut als meine Freundin,
der es angebohren iſt, denn ſie iſt eine
halbe Englaͤnderin. —
Wie das, ſagte Milord G., indem er
ſich zu mir wandte?
Meine Großmutter war eine Watſon
und Gemahlin des Baron P. welcher mit
der Geſandſchaft in England war.
Das Fraͤulein C* bat, er moͤchte Eng-
liſch mit mir reden. Er that es, und ich
antwortete ſo, daß er meine Ausſprache
lobte, und dem Fraͤulein C* ſagte, ſie
ſollte von mir lernen, ich ſpraͤche ſehr gut.
Wie er ſich entfernte, ſo lag Milord Sey-
mour dem Fraͤulein an, ſie moͤchte ſich
doch die Muͤhe nehmen, nur leſen zu ler-
nen; ſie verſprachs, und ſagte dabey, al-
le Tage, wo ſie den Hofdienſt nicht ganz
haͤtte, wollte ſie zu mir kommen.
Dann
H
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/139>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.