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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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des andern Briefes Petri.
[Spaltenumbruch] vorher sahe: in welche sie auch nach seinem
Tode gerathen ist. C. 2, 1. u. f.

§. V. Der Zweck und Jnnhalt ist hier-
aus leichtlich zu erkennen: und kan derselbe am
besten mit des Apostels eigenen Worten ausge-
drucket worden, wenn er C. 1, 12. u. f. spricht:
Darum will ichs nicht lassen, euch allezeit
solches zu erinnern,
u. s. w. nemlich er suchet
sie im Glauben wider alle Abwege in der Lehre
zu bevestigen, und dabey aufs neue zum recht-
schaffnen Wesen des Christenthums zu ermun-
tern, um ihnen damit nach seinem Abschiede ein
gesegnetes Andencken zu hinterlassen.

§. VI. Die fürnehmsten Materien/
nebst den darinn vorkommenden nachdrückli-
chen
Redens-Arten sind folgende:

1. Von dem theuren Glauben in der Gerechtig-
keit Christi, auch von desselben lebendigen Er-
kenntniß. C. 1, 1. 2. 3.
2. Von der geistlichen Gemeinschaft mit GOtt
v. 4.
3. Von der geistlichen Tugend-Kette. v. 5-8.
4. Von der Verklärung Christi. v. 16. 17. 18.
5. Von dem Prophetischen Worte GOttes. v.
19-21.
6. Von den falschen Propheten und verführi-
schen Lehrern. C. 2, 1. u. f.
7. Vom schnöden Mißbrauch der Christlichen
Freyheit. v. 19. 20. 21.
8. Von dem künftigen Welt-Gerichte. C. 3, 7.
u. f.

Schwere Oerter sind in diesem Briefe
nicht eben vorhanden: Doch ist die Griechische
Construction der Worte C. 1, 3. 4. nicht leich-
te; wie auch der eilfte Vers des andern, und
der fünfte des dritten Capitels.

[Spaltenumbruch]

§. VII. Der exegetischen Zergliederung
nach läßt sich dieser Brief füglich in zwey Theile
zerlegen: davon

Der erste gehet auf die Lehre und Ermahnung:
da
Die Lehre von unserm Heyl in Christo kürtz-
lich wiederholet wird. C. 1, 1. 3. 4.
Die Ermahnung, die darauf sich gründet:
da wir haben
Die Ermahnung selbst in unterschiedli-
chen Stücken, v. 5-12.
Den Antrieb dazu: welcher hergenom-
men wird
Von Petri instehendem Ende und Apo-
stel-Amte, auch der Wahrheit seiner
Lehre. v. 13-18.
Von dem Prophetischen Worte, wor-
auf er die Gläubigen geführet habe.
v. 19-Ende.
Der andere gehet auf eine Warnung, Erwe-
ckung und auf einen Unterricht.
Die Warnung geschiehet vor den falschen
und verführischen Lehrern: welche
beschrieben werden nach ihren Namen,
arger Lehre, bösem Leben und angerich-
teten Schaden, sonderlich in der Ver-
kehrung der wahren Freyheit und in der
Verleitung zur fleischlichen Sicherheit.
C. 2.
Die Erweckung zum lautern Sinne wider
die Spötter. C. 3, 1-6.
Der Unterricht von den letztern Dingen.
v. 7-16. mit dem Beschlusse v. 17. 18.
Eine nähere Eintheilung sehe der Leser in
dem Lateinischen Commentario.
Das Erste Capitel,
Darinnen
Der Apostel, nach der Zuschrift und dem Segens-Grusse,
die Gläubigen gar nachdrücklich ermahnet/ die empfangene Gnade des Ev-
angelii zu einem heiligen Wandel wohl anzuwenden/ mit der Anzeigung/
daß solche Aufmunterung seinem Apostolischen Amte bey seinem
herannahenden Ende gemäß sey/ und worauf
sie sich gründe.
[Spaltenumbruch]
V. 1.

SJmon Petrus, ein Knecht und
Apostel JEsu Christi, denen,
die mit uns,
(mit mir und den
übrigen Aposteln) eben densel-
ben
(auf das theure Blut und
Versöhn-Opfer CHristi gebaueten) theuren
Glauben überkommen haben, in der Ge-
rechtigkeit, die unser GOtt giebet,
(und
daran sich der Glaube also hält, daß er mit höch-
ster Zufriedenheit darinn ruhet) und der Hey-
land JEsus Christus.

[Spaltenumbruch]
Anmerckungen.

1. Uber die ersten Worte sehe der Leser die
Einleitung zu dem ersten Brief und was über den
ersten Vers erinnert ist.

2. Das Wort Glaube gehet alhier auf
den Glauben des Hertzens, aber also, wie er
den Grund-Sätzen des Evangelii, und also den
Glaubens-Lehren gemäß ist: sintemal ohne diese
jener nicht statt findet; diese aber, die Glaubens-
Lehren und Geheimnisse durch jenen, den Glau-
ben, zu ihrer rechten Application kommen.

3. Da der wahre Glaube die Glaubens-

Leh-
E e e e
des andern Briefes Petri.
[Spaltenumbruch] vorher ſahe: in welche ſie auch nach ſeinem
Tode gerathen iſt. C. 2, 1. u. f.

§. V. Der Zweck und Jnnhalt iſt hier-
aus leichtlich zu erkennen: und kan derſelbe am
beſten mit des Apoſtels eigenen Worten ausge-
drucket worden, wenn er C. 1, 12. u. f. ſpricht:
Darum will ichs nicht laſſen, euch allezeit
ſolches zu erinnern,
u. ſ. w. nemlich er ſuchet
ſie im Glauben wider alle Abwege in der Lehre
zu beveſtigen, und dabey aufs neue zum recht-
ſchaffnen Weſen des Chriſtenthums zu ermun-
tern, um ihnen damit nach ſeinem Abſchiede ein
geſegnetes Andencken zu hinterlaſſen.

§. VI. Die fuͤrnehmſten Materien/
nebſt den darinn vorkommenden nachdruͤckli-
chen
Redens-Arten ſind folgende:

1. Von dem theuren Glauben in der Gerechtig-
keit Chriſti, auch von deſſelben lebendigen Er-
kenntniß. C. 1, 1. 2. 3.
2. Von der geiſtlichen Gemeinſchaft mit GOtt
v. 4.
3. Von der geiſtlichen Tugend-Kette. v. 5-8.
4. Von der Verklaͤrung Chriſti. v. 16. 17. 18.
5. Von dem Prophetiſchen Worte GOttes. v.
19-21.
6. Von den falſchen Propheten und verfuͤhri-
ſchen Lehrern. C. 2, 1. u. f.
7. Vom ſchnoͤden Mißbrauch der Chriſtlichen
Freyheit. v. 19. 20. 21.
8. Von dem kuͤnftigen Welt-Gerichte. C. 3, 7.
u. f.

Schwere Oerter ſind in dieſem Briefe
nicht eben vorhanden: Doch iſt die Griechiſche
Conſtruction der Worte C. 1, 3. 4. nicht leich-
te; wie auch der eilfte Vers des andern, und
der fuͤnfte des dritten Capitels.

[Spaltenumbruch]

§. VII. Der exegetiſchen Zergliederung
nach laͤßt ſich dieſer Brief fuͤglich in zwey Theile
zerlegen: davon

Der erſte gehet auf die Lehre und Ermahnung:
da
Die Lehre von unſerm Heyl in Chriſto kuͤrtz-
lich wiederholet wird. C. 1, 1. 3. 4.
Die Ermahnung, die darauf ſich gruͤndet:
da wir haben
Die Ermahnung ſelbſt in unterſchiedli-
chen Stuͤcken, v. 5-12.
Den Antrieb dazu: welcher hergenom-
men wird
Von Petri inſtehendem Ende und Apo-
ſtel-Amte, auch der Wahrheit ſeiner
Lehre. v. 13-18.
Von dem Prophetiſchen Worte, wor-
auf er die Glaͤubigen gefuͤhret habe.
v. 19-Ende.
Der andere gehet auf eine Warnung, Erwe-
ckung und auf einen Unterricht.
Die Warnung geſchiehet vor den falſchen
und verfuͤhriſchen Lehrern: welche
beſchrieben werden nach ihren Namen,
arger Lehre, boͤſem Leben und angerich-
teten Schaden, ſonderlich in der Ver-
kehrung der wahren Freyheit und in der
Verleitung zur fleiſchlichen Sicherheit.
C. 2.
Die Erweckung zum lautern Sinne wider
die Spoͤtter. C. 3, 1-6.
Der Unterricht von den letztern Dingen.
v. 7-16. mit dem Beſchluſſe v. 17. 18.
Eine naͤhere Eintheilung ſehe der Leſer in
dem Lateiniſchen Commentario.
Das Erſte Capitel,
Darinnen
Der Apoſtel, nach der Zuſchrift und dem Segens-Gruſſe,
die Glaͤubigen gar nachdruͤcklich ermahnet/ die empfangene Gnade des Ev-
angelii zu einem heiligen Wandel wohl anzuwenden/ mit der Anzeigung/
daß ſolche Aufmunterung ſeinem Apoſtoliſchen Amte bey ſeinem
herannahenden Ende gemaͤß ſey/ und worauf
ſie ſich gruͤnde.
[Spaltenumbruch]
V. 1.

SJmon Petrus, ein Knecht und
Apoſtel JEſu Chriſti, denen,
die mit uns,
(mit mir und den
uͤbrigen Apoſteln) eben denſel-
ben
(auf das theure Blut und
Verſoͤhn-Opfer CHriſti gebaueten) theuren
Glauben uͤberkommen haben, in der Ge-
rechtigkeit, die unſer GOtt giebet,
(und
daran ſich der Glaube alſo haͤlt, daß er mit hoͤch-
ſter Zufriedenheit darinn ruhet) und der Hey-
land JEſus Chriſtus.

[Spaltenumbruch]
Anmerckungen.

1. Uber die erſten Worte ſehe der Leſer die
Einleitung zu dem erſten Brief und was uͤber den
erſten Vers erinnert iſt.

2. Das Wort Glaube gehet alhier auf
den Glauben des Hertzens, aber alſo, wie er
den Grund-Saͤtzen des Evangelii, und alſo den
Glaubens-Lehren gemaͤß iſt: ſintemal ohne dieſe
jener nicht ſtatt findet; dieſe aber, die Glaubens-
Lehren und Geheimniſſe durch jenen, den Glau-
ben, zu ihrer rechten Application kommen.

3. Da der wahre Glaube die Glaubens-

Leh-
E e e e
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[585/0587] des andern Briefes Petri. vorher ſahe: in welche ſie auch nach ſeinem Tode gerathen iſt. C. 2, 1. u. f. §. V. Der Zweck und Jnnhalt iſt hier- aus leichtlich zu erkennen: und kan derſelbe am beſten mit des Apoſtels eigenen Worten ausge- drucket worden, wenn er C. 1, 12. u. f. ſpricht: Darum will ichs nicht laſſen, euch allezeit ſolches zu erinnern, u. ſ. w. nemlich er ſuchet ſie im Glauben wider alle Abwege in der Lehre zu beveſtigen, und dabey aufs neue zum recht- ſchaffnen Weſen des Chriſtenthums zu ermun- tern, um ihnen damit nach ſeinem Abſchiede ein geſegnetes Andencken zu hinterlaſſen. §. VI. Die fuͤrnehmſten Materien/ nebſt den darinn vorkommenden nachdruͤckli- chen Redens-Arten ſind folgende: 1. Von dem theuren Glauben in der Gerechtig- keit Chriſti, auch von deſſelben lebendigen Er- kenntniß. C. 1, 1. 2. 3. 2. Von der geiſtlichen Gemeinſchaft mit GOtt v. 4. 3. Von der geiſtlichen Tugend-Kette. v. 5-8. 4. Von der Verklaͤrung Chriſti. v. 16. 17. 18. 5. Von dem Prophetiſchen Worte GOttes. v. 19-21. 6. Von den falſchen Propheten und verfuͤhri- ſchen Lehrern. C. 2, 1. u. f. 7. Vom ſchnoͤden Mißbrauch der Chriſtlichen Freyheit. v. 19. 20. 21. 8. Von dem kuͤnftigen Welt-Gerichte. C. 3, 7. u. f. Schwere Oerter ſind in dieſem Briefe nicht eben vorhanden: Doch iſt die Griechiſche Conſtruction der Worte C. 1, 3. 4. nicht leich- te; wie auch der eilfte Vers des andern, und der fuͤnfte des dritten Capitels. §. VII. Der exegetiſchen Zergliederung nach laͤßt ſich dieſer Brief fuͤglich in zwey Theile zerlegen: davon Der erſte gehet auf die Lehre und Ermahnung: da Die Lehre von unſerm Heyl in Chriſto kuͤrtz- lich wiederholet wird. C. 1, 1. 3. 4. Die Ermahnung, die darauf ſich gruͤndet: da wir haben Die Ermahnung ſelbſt in unterſchiedli- chen Stuͤcken, v. 5-12. Den Antrieb dazu: welcher hergenom- men wird Von Petri inſtehendem Ende und Apo- ſtel-Amte, auch der Wahrheit ſeiner Lehre. v. 13-18. Von dem Prophetiſchen Worte, wor- auf er die Glaͤubigen gefuͤhret habe. v. 19-Ende. Der andere gehet auf eine Warnung, Erwe- ckung und auf einen Unterricht. Die Warnung geſchiehet vor den falſchen und verfuͤhriſchen Lehrern: welche beſchrieben werden nach ihren Namen, arger Lehre, boͤſem Leben und angerich- teten Schaden, ſonderlich in der Ver- kehrung der wahren Freyheit und in der Verleitung zur fleiſchlichen Sicherheit. C. 2. Die Erweckung zum lautern Sinne wider die Spoͤtter. C. 3, 1-6. Der Unterricht von den letztern Dingen. v. 7-16. mit dem Beſchluſſe v. 17. 18. Eine naͤhere Eintheilung ſehe der Leſer in dem Lateiniſchen Commentario. Das Erſte Capitel, Darinnen Der Apoſtel, nach der Zuſchrift und dem Segens-Gruſſe, die Glaͤubigen gar nachdruͤcklich ermahnet/ die empfangene Gnade des Ev- angelii zu einem heiligen Wandel wohl anzuwenden/ mit der Anzeigung/ daß ſolche Aufmunterung ſeinem Apoſtoliſchen Amte bey ſeinem herannahenden Ende gemaͤß ſey/ und worauf ſie ſich gruͤnde. V. 1. SJmon Petrus, ein Knecht und Apoſtel JEſu Chriſti, denen, die mit uns, (mit mir und den uͤbrigen Apoſteln) eben denſel- ben (auf das theure Blut und Verſoͤhn-Opfer CHriſti gebaueten) theuren Glauben uͤberkommen haben, in der Ge- rechtigkeit, die unſer GOtt giebet, (und daran ſich der Glaube alſo haͤlt, daß er mit hoͤch- ſter Zufriedenheit darinn ruhet) und der Hey- land JEſus Chriſtus. Anmerckungen. 1. Uber die erſten Worte ſehe der Leſer die Einleitung zu dem erſten Brief und was uͤber den erſten Vers erinnert iſt. 2. Das Wort Glaube gehet alhier auf den Glauben des Hertzens, aber alſo, wie er den Grund-Saͤtzen des Evangelii, und alſo den Glaubens-Lehren gemaͤß iſt: ſintemal ohne dieſe jener nicht ſtatt findet; dieſe aber, die Glaubens- Lehren und Geheimniſſe durch jenen, den Glau- ben, zu ihrer rechten Application kommen. 3. Da der wahre Glaube die Glaubens- Leh- E e e e

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/587>, abgerufen am 22.11.2024.