Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 11. 12. [Spaltenumbruch]
GOttes ist die Liebe und Gnade, welche GOttin Christo zu dem gantzen menschlichen Geschlech- te zur Widerbringung ihres Heyls und ihrer Seligkeit träget. Da Christus im alten Testa- mente durch die Opfer vorgebildet wurde, so ist den Opfern in Ansehung Christi, als des rechten Versöhn-Opfers [fremdsprachliches Material], osme euooias, ein süsser erqvicklicher und beruhigender Geruch zum öftern zugeschrieben 3 Buch Mos. 1, 6. 13. 17. u. s. f. Weil nun Christus das Ge- genbild davon war; so spricht der himmlische Vater von ihm: Dis ist mein lieber Sohn, en o eudokesa, in welchem ich Wohlgefal- len habe, in welchem ich meine e'ud[fremdsprachliches Material]kian, mein gnädiges Wohlgefallen gegen das mensch- liche Geschlecht erweise Matth. 3, 7. 17, [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. Siehe auch Jes. 42, 1. u. f. Matth. 12, 18. Eph. 1, 5. 6. 9. 11. Welches Wohlgefallen GOttes in Chri- sto, nachdem er war geboren worden, von dem Engel proclamiret wurde Luc. 1, 14. 2. Gleichwie nun GOtt solches sein gnädi- 3. Da nun von GOttes Seiten eine sol- 4. Daß der Apostel durch das Werck des V. 12. Aufdaß an euch (auch in euch en umin, Anmerckung. Die Verherrlichung Christi in den Gläubigen, barung
Erklaͤrung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 11. 12. [Spaltenumbruch]
GOttes iſt die Liebe und Gnade, welche GOttin Chriſto zu dem gantzen menſchlichen Geſchlech- te zur Widerbringung ihres Heyls und ihrer Seligkeit traͤget. Da Chriſtus im alten Teſta- mente durch die Opfer vorgebildet wurde, ſo iſt den Opfern in Anſehung Chriſti, als des rechten Verſoͤhn-Opfers [fremdsprachliches Material], ὀσμή ἐυωὸίας, ein ſuͤſſer erqvicklicher und beruhigender Geruch zum oͤftern zugeſchrieben 3 Buch Moſ. 1, 6. 13. 17. u. ſ. f. Weil nun Chriſtus das Ge- genbild davon war; ſo ſpricht der himmliſche Vater von ihm: Dis iſt mein lieber Sohn, ἐν ῷ ἐυδόκησα, in welchem ich Wohlgefal- len habe, in welchem ich meine ε᾽υδ[fremdsprachliches Material]κίαν, mein gnaͤdiges Wohlgefallen gegen das menſch- liche Geſchlecht erweiſe Matth. 3, 7. 17, [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. Siehe auch Jeſ. 42, 1. u. f. Matth. 12, 18. Eph. 1, 5. 6. 9. 11. Welches Wohlgefallen GOttes in Chri- ſto, nachdem er war geboren worden, von dem Engel proclamiret wurde Luc. 1, 14. 2. Gleichwie nun GOtt ſolches ſein gnaͤdi- 3. Da nun von GOttes Seiten eine ſol- 4. Daß der Apoſtel durch das Werck des V. 12. Aufdaß an euch (auch in euch ἐν ὑμῖν, Anmerckung. Die Verherrlichung Chriſti in den Glaͤubigen, barung
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Erklaͤrung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 11. 12.
GOttes iſt die Liebe und Gnade, welche GOtt
in Chriſto zu dem gantzen menſchlichen Geſchlech-
te zur Widerbringung ihres Heyls und ihrer
Seligkeit traͤget. Da Chriſtus im alten Teſta-
mente durch die Opfer vorgebildet wurde, ſo iſt
den Opfern in Anſehung Chriſti, als des rechten
Verſoͤhn-Opfers _ , ὀσμή ἐυωὸίας,
ein ſuͤſſer erqvicklicher und beruhigender
Geruch zum oͤftern zugeſchrieben 3 Buch Moſ.
1, 6. 13. 17. u. ſ. f. Weil nun Chriſtus das Ge-
genbild davon war; ſo ſpricht der himmliſche
Vater von ihm: Dis iſt mein lieber Sohn,
ἐν ῷ ἐυδόκησα, in welchem ich Wohlgefal-
len habe, in welchem ich meine ε᾽υδ_ κίαν,
mein gnaͤdiges Wohlgefallen gegen das menſch-
liche Geſchlecht erweiſe Matth. 3, 7. 17, _. Siehe
auch Jeſ. 42, 1. u. f. Matth. 12, 18. Eph. 1, 5. 6.
9. 11. Welches Wohlgefallen GOttes in Chri-
ſto, nachdem er war geboren worden, von dem
Engel proclamiret wurde Luc. 1, 14.
2. Gleichwie nun GOtt ſolches ſein gnaͤdi-
ges Wohlgefallen der Application nach darin
anfaͤngt zu beweiſen, wenn er den Menſchen alſo
zur Widergeburt bringet, wie Jacobus davon
ſpricht βουληϑεὶς α᾽πεκύησεν ἡμας, nach ſeinem
gnaͤdigen Willen hat er uns widergeboren
durch das Wort der Wahrheit Cap. 1, 18.
uns auch die Suͤnde vergiebt und zu Kindern an-
nimt, und alſo auch in ſolcher Zueignung der
Verdienten allgemeinen Gnade angenehm ma-
chet in dem Geliebten Eph. 1, 6. und uns ſolcher
geſtalt tuͤchtig und wuͤrdig machet zum Erbtheil
der Heiligen im Licht; und uns verſetzet in das
Reich ſeines Geliebten Sohnes Col. 1, 12. 13. alſo
ſetzet er daſſelbe fort in dem Laufe der Erneuerung,
und bringet es zur Vollendung bey der Einfuͤh-
rung aus dem Reiche der Gnaden in das Reich
der Herrlichkeit. Dahin Pauli Wunſch gehet.
Und ſiehet man aus ſolcher Erfuͤllung und Voll-
endung, wie es darinnen alles auf die Mittheilung
der Guͤte, oder der Heyls-Guͤter in Chriſto, an-
komme.
3. Da nun von GOttes Seiten eine ſol-
che Vollfuͤhrung und Vollendung des angefan-
genen Heyls zu erbitten und zu erwarten iſt; ſo
koͤmmt es auf Seiten des Menſchen auf den Glau-
ben an, womit er ſolches groſſe Gut theils erbittet,
theils auch erwartet, und ſchon nach und nach em-
pfaͤnget. Dannenhero Paulus dabey des
Wercks des Glaubens in der Kraft ge-
dencket: und zwar dergeſtalt, daß es von GOtt,
wie angefangen, alſo auch unterhalten, und hin-
aus gefuͤhret werden muͤſſe. Da denn Paulus
nicht zweifelte, es wuͤrden die Theſſalonicher ſich
in ſolcher Ordnung halten, daß ſolche anerbo-
tene goͤttliche Wirckung bey ihnen koͤnne Platz
behalten. Wie denn dieſes allemal die Pflicht
derer iſt, fuͤr welche zu GOtt gebetet wird, daß
ſie nemlich dahin ſehen, daß der Segen und die
Frucht von ſolcher Fuͤrbitte nicht moͤge verhindert
werden, ſondern Eingang finden.
4. Daß der Apoſtel durch das Werck des
Glaubens nicht verſtehe das Werck, welches aus
dem Glauben, als eine Frucht vom Baume,
koͤmmt; ſondern den Glauben ſelbſt in ſeiner rech-
ten Conſtitution, nach welcher er ſeine rechte
Hypoſtaſin und aller falſchen Einbildung entge-
gen ſtehende Realitaͤt hat Hebr. 3, 14. 11, 1. das
iſt bey den Anmerckungen, uͤber 1 Theſſ. 1, 3. al-
wo er eben dieſe Redens-Art gebrauchet, ſchon
erinnert. Petrus rechnet dazu τὸ ὸοκίμιον, die
rechte Probe 1 Pet. 1, 7. Damit aber Paulus
den ſchon an ſich nachdruͤcklichen Worten von der
Erfuͤllung, oder Vollfuͤhrung des Wercks des
Glaubens in der Kraft, ſo viel mehrern Nachdruck
geben moͤchte, ſo ſetzet er dazu ἐν δυνάμει; damit
er auch dieſes anzeiget, daß zur Vollendung ſoviel
Kraft gehoͤre, als zur Anzuͤndung des Glaubens;
als welchen er der Kraft GOttes mit mehrern
gar nachdruͤcklichen Worten Eph. 1, 19. 20. zu-
ſchreibet, wenn er ſpricht: Zu erkennen, welche
da ſey die uͤberſchwengliche Groͤſſe ſeiner
Kraft an uns, die wir glaͤuben nach der
Wirckung ſeiner maͤchtigen Staͤrcke, wel-
che er gewircket hat in Chriſto, da er ihn
von den Todten auferwecket hat u. ſ. w.
ſo heißt es denn nun recht nach : Pet. 1, 5. Wir
werden aus GOttes Macht durch den
Glauben bewahret zur Seligkeit. Wie
denn der alſo angezuͤndete und unterſtuͤtzte, auch
vermehrete Glaube der Sieg iſt, der die
Welt uͤberwindet. 1 Joh. 5, 4.
V. 12.
Aufdaß an euch (auch in euch ἐν ὑμῖν,
v. 4.) gepreiſet werde der Name unſers
HErrn JEſu Chriſti (daß er heißt und ſich
in der That erweiſet, als unſern HErrn oder Je-
hovah, als unſern JEſum, oder Heyland, und
als unſern Chriſtum, oder Meßiam den Geſalbe-
ten, der nach der menſchlichen Natur zum Mitt-
ler-Amte, und alſo zum Hohen-Prieſter, Koͤnige
und Propheten mit aller Fuͤlle der Gottheit ohne
Maaß geſalbet iſt, und das an ſich vollbrachte
Werck der Erloͤſung an ſeinem gantzen geiſtlichen
Leibe ſo herrlich hinaus fuͤhret) und ihr an ihm
(ἐν _ υτῷ in ihm, ſintemal die Verklaͤrung Chriſti
in euch auch die Verklaͤrung eurer in Chriſto mit
ſich bringet: alſo daß man wird ſagen koͤnnen:
O welch eine groſſe Herrlichkeit iſt es, welche Chri-
ſtus ſeiner Perſon, ſeinem Amte, ſeinem Stande
der Erloͤſung, und darinnen ſeinen Wercken nach
an und in ſeinen Glaͤubigen offenbaret! und
welch eine Herrlichkeit und Seligkeit iſt es nicht,
die die Glaͤubigen in ihm haben!) durch die
Gnade unſers GOttes (als auf welche es im
Wercke der Seligkeit vom Anfang bis zu Ende
eigentlich ankoͤmmt) und des HErrn JEſu
Chriſti (in deſſen Mittler-Amte die Gnade ihren
Grund hat, und aus deſſen Fuͤlle wir nehmen
Gnade um Gnade Joh. 1, 17. Siehe auch
Eph. 1, 6. 13.)
Anmerckung.
Die Verherrlichung Chriſti in den Glaͤubigen,
und der Glaͤubigen in Chriſto wird ſich ſonderlich
im ewigen Leben mit voller Kraft und voller Freu-
de hervorthun, da ſie das Heilig Heilig Hei-
lig mit einem Hallelujah nach dem andern in vol-
len Choͤren mit den Schaaren der heiligen Engel
anſtimmen werden, wie ſonderlich in der Offen-
barung
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