Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 2. v. 16-18. des ersten Briefes Petri. [Spaltenumbruch]
nicht allein im Laufe des Christenthums trägewird, sondern auch aus den Sünden der Schwachheit Sünden der Bosheit werden läßt. Würde einer nun die Freyheit auch gar dazu mißbrauchen, daß er der Herrschaft den gehörigen Gehorsam nicht bewiese, und sich dabey auf Chri- stum seinen einigen HErrn bezöge, so würde es vor Menschen so viel unverantwortlicher seyn. 3. Die wahre Freyheit muß sich in ihrem 4. Wer die eitelen Lust-Handlungen des V. 17. Thut Ehre iedermann, habt die Anmerckungen. 1. Die Eigenliebe, nach welcher der Mensch 2. Nichts aber kan einen zu diesem letztern 3. Es muß doch aber dieses werth halten 4. Die geistliche Bruder-Liebe ist zwar 5. Es ist aber leichtlich zu erachten, daß Pe- 6. Zu der Ehrerbietung gegen die Könige 7. Der Furcht GOttes gedencket der 8. Es hält aber die Furcht GOttes allen V. 18. Jhr Knechte seyd unterthan mit aller Anmerckungen. 1. Es geschahe, daß hier der Herr, 2. Es ist unter blossen natürlichen Men- nen-
Cap. 2. v. 16-18. des erſten Briefes Petri. [Spaltenumbruch]
nicht allein im Laufe des Chriſtenthums traͤgewird, ſondern auch aus den Suͤnden der Schwachheit Suͤnden der Bosheit werden laͤßt. Wuͤrde einer nun die Freyheit auch gar dazu mißbrauchen, daß er der Herrſchaft den gehoͤrigen Gehorſam nicht bewieſe, und ſich dabey auf Chri- ſtum ſeinen einigen HErrn bezoͤge, ſo wuͤrde es vor Menſchen ſo viel unverantwortlicher ſeyn. 3. Die wahre Freyheit muß ſich in ihrem 4. Wer die eitelen Luſt-Handlungen des V. 17. Thut Ehre iedermann, habt die Anmerckungen. 1. Die Eigenliebe, nach welcher der Menſch 2. Nichts aber kan einen zu dieſem letztern 3. Es muß doch aber dieſes werth halten 4. Die geiſtliche Bruder-Liebe iſt zwar 5. Es iſt aber leichtlich zu erachten, daß Pe- 6. Zu der Ehrerbietung gegen die Koͤnige 7. Der Furcht GOttes gedencket der 8. Es haͤlt aber die Furcht GOttes allen V. 18. Jhr Knechte ſeyd unterthan mit aller Anmerckungen. 1. Es geſchahe, daß hier der Herr, 2. Es iſt unter bloſſen natuͤrlichen Men- nen-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0545" n="543"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Cap. 2. v. 16-18. des erſten Briefes Petri.</hi></fw><lb/><cb/> nicht allein im Laufe des Chriſtenthums traͤge<lb/> wird, ſondern auch aus den Suͤnden der<lb/> Schwachheit Suͤnden der Bosheit werden laͤßt.<lb/> Wuͤrde einer nun die Freyheit auch gar dazu<lb/> mißbrauchen, daß er der Herrſchaft den gehoͤrigen<lb/> Gehorſam nicht bewieſe, und ſich dabey auf Chri-<lb/> ſtum ſeinen einigen HErrn bezoͤge, ſo wuͤrde es<lb/> vor Menſchen ſo viel unverantwortlicher ſeyn.</p><lb/> <p>3. Die wahre Freyheit muß ſich in ihrem<lb/> rechtmaͤßigen Gebrauche damit <hi rendition="#aq">legitimir</hi>en,<lb/> daß man ſie zu einem ſoviel willigern Dienſte<lb/> GOttes anwende, und ſich damit als einen<lb/><hi rendition="#fr">Knecht GOttes</hi> erweiſe.</p><lb/> <p>4. Wer die eitelen Luſt-Handlungen des<lb/> Spielens, Tantzens, <hi rendition="#aq">Comœdiant</hi>en-Weſens,<lb/> Opern-Haltens, weltlichen Gaſterirens, da<lb/> man ſich mit Eſſen und Trincken uͤberladet, halbe<lb/> Tage bey einander ſitzet, mit eitelen Reden die<lb/> Zeit vertreibet u. ſ. w. fuͤr <hi rendition="#aq">indifferent</hi>e, oder<lb/> Mitteldinge ausgiebt, und meynet, daß ſie zur<lb/> Chriſtlichen Freyheit gehoͤren und mit dem wah-<lb/> ren Chriſtenthum gar wohl beſtehen koͤnnen, der<lb/> gebrauchet die Freyheit zum Deckel der Bosheit,<lb/> und hat ſie entweder noch nie erkannt, und ge-<lb/> habt, oder doch wider verloren und ſie nach und<lb/> nach in eine Frechheit, obgleich ziemlich gemaͤßigte,<lb/> auch ſeinen geiſtlichen Frieden in eine fleiſchliche<lb/> Sicherheit verkehret.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 17.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Thut Ehre iedermann, habt die<lb/> Bruͤder lieb, fuͤrchtet GOtt, ehret den<lb/> Koͤnig</hi> (und alle von ihm beſtellete Obrigkei-<lb/> ten nach V. 14.)</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Die Eigenliebe, nach welcher der Menſch<lb/> ſich gern andern vorziehet, iſt ſo tief eingewurtzelt,<lb/> daß man noͤthig hat, derſelben immer mehr abzu-<lb/> ſterben und ſolches unter andern auch damit zu<lb/> bezeugen, daß man andere lieb und werth<lb/> halte.</p><lb/> <p>2. Nichts aber kan einen zu dieſem letztern<lb/> mehr bewegen, als wenn man einen ieden Men-<lb/> ſchen anſiehet, als ein Geſchoͤpf GOttes, welches<lb/> doch auch ſeiner menſchlichen Natur nach noch in<lb/> gewiſſer Maſſe das Ebenbild GOttes an ſich traͤ-<lb/> get, auch von Chriſto erloͤſet iſt. Wenn aber<lb/> das goͤttliche Ebenbild in ihm, dem guten Anfang<lb/> nach, ſchon wider erneuert iſt, ſo iſt man ſo viel-<lb/> mehr dazu verbunden. Denn wer ſoll den nicht<lb/> lieb und werth halten, welchen GOtt in Chriſto<lb/> ſo lieb hat und ſo werth haͤlt, daß er ihn fuͤr ſein<lb/> Kind erkennet.</p><lb/> <p>3. Es muß doch aber dieſes <hi rendition="#fr">werth halten</hi><lb/> nicht dahin <hi rendition="#aq">extendir</hi>et werden, daß man der<lb/> Welt ihre eitele <hi rendition="#aq">Compliment</hi>en billige, und<lb/> auch einen ieden <hi rendition="#aq">aſoti</hi>ſchen Menſchen bey ſich<lb/> ſelbſt in beſondern Ehren halten wolle. Denn<lb/> ob man gleich auch noch fuͤr ſolchen einige Ehrer-<lb/> bietung aͤuſſerlich behalten muß, zumal wenn er<lb/> ſich im Obrigkeitlichen Stande befindet: ſo muß<lb/> es doch aber, was die wahre Hochachtung betrift,<lb/> alhier heiſſen; <hi rendition="#fr">Wer die Gottloſen nichts ach-<lb/> tet, ſondern ehret die Gottes fuͤrchtigen ‒ ‒<lb/> Wer das thut, der wird wohl bleiben!</hi> Pſ.<lb/><cb/> 15, 4. 5. Man hat hierbey zu <hi rendition="#aq">conferir</hi>en Roͤm.<lb/> 12, 10. Phil. 2, 3. 1 Petr. 5, 5.</p><lb/> <p>4. Die geiſtliche <hi rendition="#fr">Bruder-Liebe</hi> iſt zwar<lb/> von der Art, daß, gleichwie die natuͤrliche allen<lb/> durch die leibliche Geburt eingepflantzet iſt, alſo<lb/> dieſe ſich auch bey allen Kindern GOttes aus dem<lb/> Grunde und durch den Trieb der Wiedergeburt<lb/> befindet. Allein es fehlet oft an der natuͤrlichen<lb/> und uͤbernatuͤrlichen; theils aus eigner Schwach-<lb/> heit, theils der Fehler wegen, welche man bey<lb/> andern findet, und nicht gern ertragen will, oder<lb/> kan. Darum man Urſache hat, ſich oft dazu zu<lb/> erwecken.</p><lb/> <p>5. Es iſt aber leichtlich zu erachten, daß Pe-<lb/> trus mit der <hi rendition="#fr">Bruder-Liebe</hi> auch alle deroſelben<lb/><hi rendition="#fr">Pflichten</hi> fordere, dadurch ſie ſich thaͤtig erwei-<lb/> ſen muß. Nichts mehr kan einen dazu erwecken,<lb/> als wenn man ſich vorſtellet, daß GOtt in dem<lb/> Neben-Chriſten ſein Werck habe, ihn trage, und<lb/> liebe; auch bedencket, was unſer Heyland ſaget:<lb/><hi rendition="#fr">Alles, was ihr wollet, daß euch die Leute<lb/> thun ſollen, das thut ihr ihnen;</hi> das iſt das<lb/> Geſetz und die Propheten. Matth. 7, 12. Man<lb/> ſehe von der <hi rendition="#fr">Bruder-Liebe</hi> Eph. 4, 3. 1 Theſſ.<lb/> 4, 9. 1 Pet. 1, 22. 2 Pet. 1, 7. 1 Joh. 4, 21.<lb/> Hebr. 13, 1.</p><lb/> <p>6. Zu der Ehrerbietung gegen die Koͤnige<lb/> und andere Obrigkeiten wird man am meiſten<lb/> dadurch angetrieben, wenn man erweget, daß ih-<lb/> nen GOtt auch nach ihrem Amte etwas von ſei-<lb/> nem Oberrichterlichen Bilde angehaͤnget, und<lb/> ſie damit <hi rendition="#aq">characteriſir</hi>et habe.</p><lb/> <p>7. Der <hi rendition="#fr">Furcht GOttes</hi> gedencket der<lb/> Apoſtel bey den uͤvrigen Pflichten, als der fuͤr-<lb/> nehmſten, welche andere <hi rendition="#aq">dirigir</hi>en muß. Man<lb/> ſehe auch Spruͤchw. 24, 21.</p><lb/> <p>8. Es haͤlt aber die Furcht GOttes allen<lb/> Dienſt in ſich, welchen wir GOtt nach der erſten<lb/> Tafel des Geſetzes ſchuldig ſind, und alſo den<lb/> Glauben mit der wahren Erkenntniß GOttes,<lb/> auch die Liebe mlt dem Gehorſam gegen ſeine Ge-<lb/> bote u. ſ. w.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 18.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Jhr Knechte ſeyd unterthan mit aller<lb/> Furcht den Herrn, nicht allein den guͤti-<lb/> gen und gelinden, ſondern auch den wun-<lb/> derlichen.</hi> </p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Es geſchahe, daß hier der Herr,<lb/> dort der Knecht, hier die Frau, dort die Magd,<lb/> ſich zu Chriſto durchs Evangelium bekehrete:<lb/> da denn ein Theil an und von dem andern viel<lb/> zutragen hatte: wie es noch heute zu Tage<lb/> auch alſo in der Chriſtenheit gehet unter Bekehr-<lb/> ten und Unbekehrten, die nur den bloſſen Na-<lb/> men der Chriſten haben. Da muß nun derje-<lb/> nige, der von GOtt ergriffen iſt, an ſich ja nichts<lb/> ermangeln laſſen: und inſonderheit muͤſſen<lb/> Dienſtboten ſich ihrer Chriſtlichen Freyheit wi-<lb/> der ihre Herrſchaft nicht mißbrauchen.</p><lb/> <p>2. Es iſt unter bloſſen natuͤrlichen Men-<lb/> ſchen ein groſſer Unterſcheid, da einige ſind guͤti-<lb/> ge, und gelinde, andere wunderliche Koͤpfe von<lb/> unſchlachtiger Art, wie ſie Paulus Phil. 2, 15.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [543/0545]
Cap. 2. v. 16-18. des erſten Briefes Petri.
nicht allein im Laufe des Chriſtenthums traͤge
wird, ſondern auch aus den Suͤnden der
Schwachheit Suͤnden der Bosheit werden laͤßt.
Wuͤrde einer nun die Freyheit auch gar dazu
mißbrauchen, daß er der Herrſchaft den gehoͤrigen
Gehorſam nicht bewieſe, und ſich dabey auf Chri-
ſtum ſeinen einigen HErrn bezoͤge, ſo wuͤrde es
vor Menſchen ſo viel unverantwortlicher ſeyn.
3. Die wahre Freyheit muß ſich in ihrem
rechtmaͤßigen Gebrauche damit legitimiren,
daß man ſie zu einem ſoviel willigern Dienſte
GOttes anwende, und ſich damit als einen
Knecht GOttes erweiſe.
4. Wer die eitelen Luſt-Handlungen des
Spielens, Tantzens, Comœdianten-Weſens,
Opern-Haltens, weltlichen Gaſterirens, da
man ſich mit Eſſen und Trincken uͤberladet, halbe
Tage bey einander ſitzet, mit eitelen Reden die
Zeit vertreibet u. ſ. w. fuͤr indifferente, oder
Mitteldinge ausgiebt, und meynet, daß ſie zur
Chriſtlichen Freyheit gehoͤren und mit dem wah-
ren Chriſtenthum gar wohl beſtehen koͤnnen, der
gebrauchet die Freyheit zum Deckel der Bosheit,
und hat ſie entweder noch nie erkannt, und ge-
habt, oder doch wider verloren und ſie nach und
nach in eine Frechheit, obgleich ziemlich gemaͤßigte,
auch ſeinen geiſtlichen Frieden in eine fleiſchliche
Sicherheit verkehret.
V. 17.
Thut Ehre iedermann, habt die
Bruͤder lieb, fuͤrchtet GOtt, ehret den
Koͤnig (und alle von ihm beſtellete Obrigkei-
ten nach V. 14.)
Anmerckungen.
1. Die Eigenliebe, nach welcher der Menſch
ſich gern andern vorziehet, iſt ſo tief eingewurtzelt,
daß man noͤthig hat, derſelben immer mehr abzu-
ſterben und ſolches unter andern auch damit zu
bezeugen, daß man andere lieb und werth
halte.
2. Nichts aber kan einen zu dieſem letztern
mehr bewegen, als wenn man einen ieden Men-
ſchen anſiehet, als ein Geſchoͤpf GOttes, welches
doch auch ſeiner menſchlichen Natur nach noch in
gewiſſer Maſſe das Ebenbild GOttes an ſich traͤ-
get, auch von Chriſto erloͤſet iſt. Wenn aber
das goͤttliche Ebenbild in ihm, dem guten Anfang
nach, ſchon wider erneuert iſt, ſo iſt man ſo viel-
mehr dazu verbunden. Denn wer ſoll den nicht
lieb und werth halten, welchen GOtt in Chriſto
ſo lieb hat und ſo werth haͤlt, daß er ihn fuͤr ſein
Kind erkennet.
3. Es muß doch aber dieſes werth halten
nicht dahin extendiret werden, daß man der
Welt ihre eitele Complimenten billige, und
auch einen ieden aſotiſchen Menſchen bey ſich
ſelbſt in beſondern Ehren halten wolle. Denn
ob man gleich auch noch fuͤr ſolchen einige Ehrer-
bietung aͤuſſerlich behalten muß, zumal wenn er
ſich im Obrigkeitlichen Stande befindet: ſo muß
es doch aber, was die wahre Hochachtung betrift,
alhier heiſſen; Wer die Gottloſen nichts ach-
tet, ſondern ehret die Gottes fuͤrchtigen ‒ ‒
Wer das thut, der wird wohl bleiben! Pſ.
15, 4. 5. Man hat hierbey zu conferiren Roͤm.
12, 10. Phil. 2, 3. 1 Petr. 5, 5.
4. Die geiſtliche Bruder-Liebe iſt zwar
von der Art, daß, gleichwie die natuͤrliche allen
durch die leibliche Geburt eingepflantzet iſt, alſo
dieſe ſich auch bey allen Kindern GOttes aus dem
Grunde und durch den Trieb der Wiedergeburt
befindet. Allein es fehlet oft an der natuͤrlichen
und uͤbernatuͤrlichen; theils aus eigner Schwach-
heit, theils der Fehler wegen, welche man bey
andern findet, und nicht gern ertragen will, oder
kan. Darum man Urſache hat, ſich oft dazu zu
erwecken.
5. Es iſt aber leichtlich zu erachten, daß Pe-
trus mit der Bruder-Liebe auch alle deroſelben
Pflichten fordere, dadurch ſie ſich thaͤtig erwei-
ſen muß. Nichts mehr kan einen dazu erwecken,
als wenn man ſich vorſtellet, daß GOtt in dem
Neben-Chriſten ſein Werck habe, ihn trage, und
liebe; auch bedencket, was unſer Heyland ſaget:
Alles, was ihr wollet, daß euch die Leute
thun ſollen, das thut ihr ihnen; das iſt das
Geſetz und die Propheten. Matth. 7, 12. Man
ſehe von der Bruder-Liebe Eph. 4, 3. 1 Theſſ.
4, 9. 1 Pet. 1, 22. 2 Pet. 1, 7. 1 Joh. 4, 21.
Hebr. 13, 1.
6. Zu der Ehrerbietung gegen die Koͤnige
und andere Obrigkeiten wird man am meiſten
dadurch angetrieben, wenn man erweget, daß ih-
nen GOtt auch nach ihrem Amte etwas von ſei-
nem Oberrichterlichen Bilde angehaͤnget, und
ſie damit characteriſiret habe.
7. Der Furcht GOttes gedencket der
Apoſtel bey den uͤvrigen Pflichten, als der fuͤr-
nehmſten, welche andere dirigiren muß. Man
ſehe auch Spruͤchw. 24, 21.
8. Es haͤlt aber die Furcht GOttes allen
Dienſt in ſich, welchen wir GOtt nach der erſten
Tafel des Geſetzes ſchuldig ſind, und alſo den
Glauben mit der wahren Erkenntniß GOttes,
auch die Liebe mlt dem Gehorſam gegen ſeine Ge-
bote u. ſ. w.
V. 18.
Jhr Knechte ſeyd unterthan mit aller
Furcht den Herrn, nicht allein den guͤti-
gen und gelinden, ſondern auch den wun-
derlichen.
Anmerckungen.
1. Es geſchahe, daß hier der Herr,
dort der Knecht, hier die Frau, dort die Magd,
ſich zu Chriſto durchs Evangelium bekehrete:
da denn ein Theil an und von dem andern viel
zutragen hatte: wie es noch heute zu Tage
auch alſo in der Chriſtenheit gehet unter Bekehr-
ten und Unbekehrten, die nur den bloſſen Na-
men der Chriſten haben. Da muß nun derje-
nige, der von GOtt ergriffen iſt, an ſich ja nichts
ermangeln laſſen: und inſonderheit muͤſſen
Dienſtboten ſich ihrer Chriſtlichen Freyheit wi-
der ihre Herrſchaft nicht mißbrauchen.
2. Es iſt unter bloſſen natuͤrlichen Men-
ſchen ein groſſer Unterſcheid, da einige ſind guͤti-
ge, und gelinde, andere wunderliche Koͤpfe von
unſchlachtiger Art, wie ſie Paulus Phil. 2, 15.
nen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |