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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Erklärung des Briefes Jacobi.
[Spaltenumbruch] Entschuldigung, als Vertheidigung erfordere,
ist schon vorlängst von den Lehrern unserer Kirche
erinnert worden.

§. III. Die Kirche/ an welche dieser Brief
ist geschrieben worden, ist die, welche aus den
bekehrten Juden, die nicht allein zu Jerusa-
lem, und im gelobten Lande, sondern auch son-
sten hin und wieder zerstreuet waren, bestunde:
wie aus dem Anfange desselben zu ersehen ist.
Denn da dieses Jacobi Amt, wie schon gedacht,
sonderlich auf die Judische Nation ging; so hat
er sich auch derselben in diesem Briefe schriftlich
angenommen. Es ist aber kein Zweifel, daß sich
auch die aus den Heyden Bekehrte denselben ha-
ben zu Nutze machen sollen: wie sie denn auch mit
den gläubigen Juden allenthalben eine vereinig-
te Gemeine ausmachten; und er auch hernach
von solchen Gemeinen, welche nur bloß, oder
doch mehrentheils aus gläubig-gewordenen
Heyden bestanden, ist als ein Apostolischer Brief
angenommen worden. Und solcher gestalt, da
er an keine besondere Kirche gerichtet ist, gehöret
er zu den sieben epistolis catholicis, welche eben
davon ihre Benennung haben: da die übrigen
bekannter massen sind die beyden Petrinischen,
die drey Johanneischen Episteln, und die letztere
des Apostels Judä.

§. IV. Der Ort/ wo, und die Zeit/
wenn
dieser Brief geschrieben, läßt sich nicht ge-
wisse setzen. Doch ist es vermuthlich geschehen
zu Jerusalem, wo sich Jacobus gemeiniglich
aufgehalten hat; und zwar ohngefehr um das
Jahr Christi sechzig, oder doch nicht lange nach-
her. Daß er ziemlich späte muß geschrieben seyn,
läßt sich daraus schliessen, daß er nicht also auf
die Lehre von der Rechtfertigung durch den
Glauben an Christum dringet, wie Paulus;
sondern mit Ernst darauf treibet, daß der
Glaube sich in seinen Früchten recht lebendig und
thätig erweisen müsse. Daraus man nicht ohne
Grund schließt, daß der Brief muß zu einer sol-
chen Zeit geschrieben seyn, da man angefangen
hatte, Pauli Lehre sehr zu mißbrauchen. Wenn
man auch die Oerter c. 4, 4. 5. 6. mit den Stel-
len der Paulinischen Briefe, Röm. 8, 6. 7. Gal.
5, 17. desgleichen mit dem Orte 1 Pet. 5, 5. zu-
sammen hält, so scheinet es, es habe sich Jacobus
auf diese Briefe Pauli und Petri bezogen: wie-
wol er damit auch wol auf einige Oerter des al-
ten Testaments kan gesehen haben.

§. V. Die Veranlassung zu diesem
Briefe ist, wie aus unterschiedlichen darinnen
befindlichen Anzeigungen zu ersehen ist, vielfach
gewesen:

a. Der Mißbrauch des lautern Evangelii
von dem Wege, allein aus Gnaden durch den
Glauben
an Christum selig zu werden. c. 2,
17. u. f. zu welcher Haupt-Ursache auch die
folgende gekommen sind.
b. Die mancherley Leiden, welche hin und
wider über diejenigen, welche rechtschaffen
waren, ergingen. c. 1, 2. 3. 4. 12.
c. Der Mißverstand in der Lehre von der Ver-
suchung,
v. 13-16.
d. Ein unanständiges Ansehen der Person,
[Spaltenumbruch] welche sich hie und da in den Versammlungen
befunden hat. c. 2, 2. u. f.
e. Die ungeprüfete Ubernehmung des Lehr-
Amts,
c. 3, 1. 2.
f. Die herrschenden Zungen-Sünden, c. 3, 10.
u. f.
g. Die daher entstehende Uneinigkeit und die
damit verknüpfte andere Sünden. c. 4.
h. Der Stoltz einiger Reichen. c. 5, 1. u. f.

§. VI. Der Zweck und Jnnhalt/ wel-
cher aus solcher vielfachen Veranlassung leicht-
lich zu erkennen ist: nemlich der Apostel warnet
die aus dem Judenthum zu Christo Bekehrten
vor dem Mißbrauch der Lehre von der durch den
Glauben an Christum zu erlangenden Gerechtig-
keit und Seligkeit: und gleichwie er dabey die
Rechtschaffnen und Gedrückten tröstet, und sie
von der Versuchung recht unterrichtet, und im
guten zu bevestigen suchet: also bestrafet er hin-
gegen die unordentlich Wandelnde, und führet
sie ab von Ansehung der Person, von übereilter
Ubernehmung des Lehr-Amts, von den Zungen-
Sünden, auch andern unanständigen Dingen,
sonderlich vom Zancke, und die Reichen vom
Stoltze und von der Ungerechtigkeit.

§. VII. Die Connexion aller Materien
mit einander ist in diesem Briefe so genaue nicht,
wie in den meisten Paulinischen Briefen. Sie
läßt sich aber an den meisten Orten leichtlich fin-
den, Es ist auch an einer genauern Verbindung
an sich selbst soviel nicht gelegen: wie denn auch
der erste Brief Johannis meist aphoristisch ge-
schrieben ist.

§. VIII. Die darinnen vorkommenden
wichtigsten Materien sind sonderlich fol-
gende:

1. Vom Gebet im Glauben. c. 1, 5. 6. 7. 8.
2. Von der Hinfälligkeit des menschlichen Le-
bens. v. 10. 11. c. 4, 14.
3. Von Erduldung der Anfechtungen, v. 12.
4. Von der Versuchung zu wircklichen Sün-
den. v. 13. 14. 15.
5. Vom Ursprunge guter Gaben. v. 17.
6. Von der Wiedergeburt und von der Kraft
auch Ubung des göttlichen Worts. v. 18. 21.
22. 23. 24. 25.
7. Vom reinen und unbefleckten Gottesdien-
ste v. 27.
8. Von der Barmhertzigkeit. c. 2. v. 13.
9. Von dem Beweise des Glaubens in guten
Wercken v. 17. u. f.
10. Von der Bezähmung der Zunge c. 3, 2. u. f.
11. Vom Unterscheide der wahren und falschen
Weisheit. v. 15. u. f.
12. Von GOttes und der Welt Freundschaft
c. 4, 4.
13. Von dem, wie man in allen Dingen auf den
Willen GOttes sehen soll v. 13. 14. 15.
14. Von der Lehre für die Reichen und Stol-
tzen c. 5, 1. u. f.
15. Von der Geduld v. 7. 8. 9. 10. 11.
16. Von Vermeidung leichtsinniger Eyd-
Schwüre.
17. Von der Kraft des Gebets v. 15. 16. 17. 18.
18. Von

Erklaͤrung des Briefes Jacobi.
[Spaltenumbruch] Entſchuldigung, als Vertheidigung erfordere,
iſt ſchon vorlaͤngſt von den Lehrern unſerer Kirche
erinnert worden.

§. III. Die Kirche/ an welche dieſer Brief
iſt geſchrieben worden, iſt die, welche aus den
bekehrten Juden, die nicht allein zu Jeruſa-
lem, und im gelobten Lande, ſondern auch ſon-
ſten hin und wieder zerſtreuet waren, beſtunde:
wie aus dem Anfange deſſelben zu erſehen iſt.
Denn da dieſes Jacobi Amt, wie ſchon gedacht,
ſonderlich auf die Judiſche Nation ging; ſo hat
er ſich auch derſelben in dieſem Briefe ſchriftlich
angenommen. Es iſt aber kein Zweifel, daß ſich
auch die aus den Heyden Bekehrte denſelben ha-
ben zu Nutze machen ſollen: wie ſie denn auch mit
den glaͤubigen Juden allenthalben eine vereinig-
te Gemeine ausmachten; und er auch hernach
von ſolchen Gemeinen, welche nur bloß, oder
doch mehrentheils aus glaͤubig-gewordenen
Heyden beſtanden, iſt als ein Apoſtoliſcher Brief
angenommen worden. Und ſolcher geſtalt, da
er an keine beſondere Kirche gerichtet iſt, gehoͤret
er zu den ſieben epiſtolis catholicis, welche eben
davon ihre Benennung haben: da die uͤbrigen
bekannter maſſen ſind die beyden Petriniſchen,
die drey Johanneiſchen Epiſteln, und die letztere
des Apoſtels Judaͤ.

§. IV. Der Ort/ wo, und die Zeit/
wenn
dieſer Brief geſchrieben, laͤßt ſich nicht ge-
wiſſe ſetzen. Doch iſt es vermuthlich geſchehen
zu Jeruſalem, wo ſich Jacobus gemeiniglich
aufgehalten hat; und zwar ohngefehr um das
Jahr Chriſti ſechzig, oder doch nicht lange nach-
her. Daß er ziemlich ſpaͤte muß geſchrieben ſeyn,
laͤßt ſich daraus ſchlieſſen, daß er nicht alſo auf
die Lehre von der Rechtfertigung durch den
Glauben an Chriſtum dringet, wie Paulus;
ſondern mit Ernſt darauf treibet, daß der
Glaube ſich in ſeinen Fruͤchten recht lebendig und
thaͤtig erweiſen muͤſſe. Daraus man nicht ohne
Grund ſchließt, daß der Brief muß zu einer ſol-
chen Zeit geſchrieben ſeyn, da man angefangen
hatte, Pauli Lehre ſehr zu mißbrauchen. Wenn
man auch die Oerter c. 4, 4. 5. 6. mit den Stel-
len der Pauliniſchen Briefe, Roͤm. 8, 6. 7. Gal.
5, 17. desgleichen mit dem Orte 1 Pet. 5, 5. zu-
ſammen haͤlt, ſo ſcheinet es, es habe ſich Jacobus
auf dieſe Briefe Pauli und Petri bezogen: wie-
wol er damit auch wol auf einige Oerter des al-
ten Teſtaments kan geſehen haben.

§. V. Die Veranlaſſung zu dieſem
Briefe iſt, wie aus unterſchiedlichen darinnen
befindlichen Anzeigungen zu erſehen iſt, vielfach
geweſen:

a. Der Mißbrauch des lautern Evangelii
von dem Wege, allein aus Gnaden durch den
Glauben
an Chriſtum ſelig zu werden. c. 2,
17. u. f. zu welcher Haupt-Urſache auch die
folgende gekommen ſind.
b. Die mancherley Leiden, welche hin und
wider uͤber diejenigen, welche rechtſchaffen
waren, ergingen. c. 1, 2. 3. 4. 12.
c. Der Mißverſtand in der Lehre von der Ver-
ſuchung,
v. 13-16.
d. Ein unanſtaͤndiges Anſehen der Perſon,
[Spaltenumbruch] welche ſich hie und da in den Verſammlungen
befunden hat. c. 2, 2. u. f.
e. Die ungepruͤfete Ubernehmung des Lehr-
Amts,
c. 3, 1. 2.
f. Die herrſchenden Zungen-Suͤnden, c. 3, 10.
u. f.
g. Die daher entſtehende Uneinigkeit und die
damit verknuͤpfte andere Suͤnden. c. 4.
h. Der Stoltz einiger Reichen. c. 5, 1. u. f.

§. VI. Der Zweck und Jnnhalt/ wel-
cher aus ſolcher vielfachen Veranlaſſung leicht-
lich zu erkennen iſt: nemlich der Apoſtel warnet
die aus dem Judenthum zu Chriſto Bekehrten
vor dem Mißbrauch der Lehre von der durch den
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keit und Seligkeit: und gleichwie er dabey die
Rechtſchaffnen und Gedruͤckten troͤſtet, und ſie
von der Verſuchung recht unterrichtet, und im
guten zu beveſtigen ſuchet: alſo beſtrafet er hin-
gegen die unordentlich Wandelnde, und fuͤhret
ſie ab von Anſehung der Perſon, von uͤbereilter
Ubernehmung des Lehr-Amts, von den Zungen-
Suͤnden, auch andern unanſtaͤndigen Dingen,
ſonderlich vom Zancke, und die Reichen vom
Stoltze und von der Ungerechtigkeit.

§. VII. Die Connexion aller Materien
mit einander iſt in dieſem Briefe ſo genaue nicht,
wie in den meiſten Pauliniſchen Briefen. Sie
laͤßt ſich aber an den meiſten Orten leichtlich fin-
den, Es iſt auch an einer genauern Verbindung
an ſich ſelbſt ſoviel nicht gelegen: wie denn auch
der erſte Brief Johannis meiſt aphoriſtiſch ge-
ſchrieben iſt.

§. VIII. Die darinnen vorkommenden
wichtigſten Materien ſind ſonderlich fol-
gende:

1. Vom Gebet im Glauben. c. 1, 5. 6. 7. 8.
2. Von der Hinfaͤlligkeit des menſchlichen Le-
bens. v. 10. 11. c. 4, 14.
3. Von Erduldung der Anfechtungen, v. 12.
4. Von der Verſuchung zu wircklichen Suͤn-
den. v. 13. 14. 15.
5. Vom Urſprunge guter Gaben. v. 17.
6. Von der Wiedergeburt und von der Kraft
auch Ubung des goͤttlichen Worts. v. 18. 21.
22. 23. 24. 25.
7. Vom reinen und unbefleckten Gottesdien-
ſte v. 27.
8. Von der Barmhertzigkeit. c. 2. v. 13.
9. Von dem Beweiſe des Glaubens in guten
Wercken v. 17. u. f.
10. Von der Bezaͤhmung der Zunge c. 3, 2. u. f.
11. Vom Unterſcheide der wahren und falſchen
Weisheit. v. 15. u. f.
12. Von GOttes und der Welt Freundſchaft
c. 4, 4.
13. Von dem, wie man in allen Dingen auf den
Willen GOttes ſehen ſoll v. 13. 14. 15.
14. Von der Lehre fuͤr die Reichen und Stol-
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15. Von der Geduld v. 7. 8. 9. 10. 11.
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[423/0425] Erklaͤrung des Briefes Jacobi. Entſchuldigung, als Vertheidigung erfordere, iſt ſchon vorlaͤngſt von den Lehrern unſerer Kirche erinnert worden. §. III. Die Kirche/ an welche dieſer Brief iſt geſchrieben worden, iſt die, welche aus den bekehrten Juden, die nicht allein zu Jeruſa- lem, und im gelobten Lande, ſondern auch ſon- ſten hin und wieder zerſtreuet waren, beſtunde: wie aus dem Anfange deſſelben zu erſehen iſt. Denn da dieſes Jacobi Amt, wie ſchon gedacht, ſonderlich auf die Judiſche Nation ging; ſo hat er ſich auch derſelben in dieſem Briefe ſchriftlich angenommen. Es iſt aber kein Zweifel, daß ſich auch die aus den Heyden Bekehrte denſelben ha- ben zu Nutze machen ſollen: wie ſie denn auch mit den glaͤubigen Juden allenthalben eine vereinig- te Gemeine ausmachten; und er auch hernach von ſolchen Gemeinen, welche nur bloß, oder doch mehrentheils aus glaͤubig-gewordenen Heyden beſtanden, iſt als ein Apoſtoliſcher Brief angenommen worden. Und ſolcher geſtalt, da er an keine beſondere Kirche gerichtet iſt, gehoͤret er zu den ſieben epiſtolis catholicis, welche eben davon ihre Benennung haben: da die uͤbrigen bekannter maſſen ſind die beyden Petriniſchen, die drey Johanneiſchen Epiſteln, und die letztere des Apoſtels Judaͤ. §. IV. Der Ort/ wo, und die Zeit/ wenn dieſer Brief geſchrieben, laͤßt ſich nicht ge- wiſſe ſetzen. Doch iſt es vermuthlich geſchehen zu Jeruſalem, wo ſich Jacobus gemeiniglich aufgehalten hat; und zwar ohngefehr um das Jahr Chriſti ſechzig, oder doch nicht lange nach- her. Daß er ziemlich ſpaͤte muß geſchrieben ſeyn, laͤßt ſich daraus ſchlieſſen, daß er nicht alſo auf die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben an Chriſtum dringet, wie Paulus; ſondern mit Ernſt darauf treibet, daß der Glaube ſich in ſeinen Fruͤchten recht lebendig und thaͤtig erweiſen muͤſſe. Daraus man nicht ohne Grund ſchließt, daß der Brief muß zu einer ſol- chen Zeit geſchrieben ſeyn, da man angefangen hatte, Pauli Lehre ſehr zu mißbrauchen. Wenn man auch die Oerter c. 4, 4. 5. 6. mit den Stel- len der Pauliniſchen Briefe, Roͤm. 8, 6. 7. Gal. 5, 17. desgleichen mit dem Orte 1 Pet. 5, 5. zu- ſammen haͤlt, ſo ſcheinet es, es habe ſich Jacobus auf dieſe Briefe Pauli und Petri bezogen: wie- wol er damit auch wol auf einige Oerter des al- ten Teſtaments kan geſehen haben. §. V. Die Veranlaſſung zu dieſem Briefe iſt, wie aus unterſchiedlichen darinnen befindlichen Anzeigungen zu erſehen iſt, vielfach geweſen: a. Der Mißbrauch des lautern Evangelii von dem Wege, allein aus Gnaden durch den Glauben an Chriſtum ſelig zu werden. c. 2, 17. u. f. zu welcher Haupt-Urſache auch die folgende gekommen ſind. b. Die mancherley Leiden, welche hin und wider uͤber diejenigen, welche rechtſchaffen waren, ergingen. c. 1, 2. 3. 4. 12. c. Der Mißverſtand in der Lehre von der Ver- ſuchung, v. 13-16. d. Ein unanſtaͤndiges Anſehen der Perſon, welche ſich hie und da in den Verſammlungen befunden hat. c. 2, 2. u. f. e. Die ungepruͤfete Ubernehmung des Lehr- Amts, c. 3, 1. 2. f. Die herrſchenden Zungen-Suͤnden, c. 3, 10. u. f. g. Die daher entſtehende Uneinigkeit und die damit verknuͤpfte andere Suͤnden. c. 4. h. Der Stoltz einiger Reichen. c. 5, 1. u. f. §. VI. Der Zweck und Jnnhalt/ wel- cher aus ſolcher vielfachen Veranlaſſung leicht- lich zu erkennen iſt: nemlich der Apoſtel warnet die aus dem Judenthum zu Chriſto Bekehrten vor dem Mißbrauch der Lehre von der durch den Glauben an Chriſtum zu erlangenden Gerechtig- keit und Seligkeit: und gleichwie er dabey die Rechtſchaffnen und Gedruͤckten troͤſtet, und ſie von der Verſuchung recht unterrichtet, und im guten zu beveſtigen ſuchet: alſo beſtrafet er hin- gegen die unordentlich Wandelnde, und fuͤhret ſie ab von Anſehung der Perſon, von uͤbereilter Ubernehmung des Lehr-Amts, von den Zungen- Suͤnden, auch andern unanſtaͤndigen Dingen, ſonderlich vom Zancke, und die Reichen vom Stoltze und von der Ungerechtigkeit. §. VII. Die Connexion aller Materien mit einander iſt in dieſem Briefe ſo genaue nicht, wie in den meiſten Pauliniſchen Briefen. Sie laͤßt ſich aber an den meiſten Orten leichtlich fin- den, Es iſt auch an einer genauern Verbindung an ſich ſelbſt ſoviel nicht gelegen: wie denn auch der erſte Brief Johannis meiſt aphoriſtiſch ge- ſchrieben iſt. §. VIII. Die darinnen vorkommenden wichtigſten Materien ſind ſonderlich fol- gende: 1. Vom Gebet im Glauben. c. 1, 5. 6. 7. 8. 2. Von der Hinfaͤlligkeit des menſchlichen Le- bens. v. 10. 11. c. 4, 14. 3. Von Erduldung der Anfechtungen, v. 12. 4. Von der Verſuchung zu wircklichen Suͤn- den. v. 13. 14. 15. 5. Vom Urſprunge guter Gaben. v. 17. 6. Von der Wiedergeburt und von der Kraft auch Ubung des goͤttlichen Worts. v. 18. 21. 22. 23. 24. 25. 7. Vom reinen und unbefleckten Gottesdien- ſte v. 27. 8. Von der Barmhertzigkeit. c. 2. v. 13. 9. Von dem Beweiſe des Glaubens in guten Wercken v. 17. u. f. 10. Von der Bezaͤhmung der Zunge c. 3, 2. u. f. 11. Vom Unterſcheide der wahren und falſchen Weisheit. v. 15. u. f. 12. Von GOttes und der Welt Freundſchaft c. 4, 4. 13. Von dem, wie man in allen Dingen auf den Willen GOttes ſehen ſoll v. 13. 14. 15. 14. Von der Lehre fuͤr die Reichen und Stol- tzen c. 5, 1. u. f. 15. Von der Geduld v. 7. 8. 9. 10. 11. 16. Von Vermeidung leichtſinniger Eyd- Schwuͤre. 17. Von der Kraft des Gebets v. 15. 16. 17. 18. 18. Von

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/425>, abgerufen am 23.11.2024.