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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Cap. 7. v. 1. 2. an die Hebräer.
[Spaltenumbruch] grossen Volcke machen und will dich segnen,
und dir einen grossen Namen machen und
solt ein Segen seyn. Jch will segnen die
dich segnen
(den dir verheißnen Segen erken-
nen und desselben gern mit theilhaftig seyn wol-
len) und verfluchen (unter dem Fluche der
Sünde liegen lassen) die dich verfluchen (den
dir im Meßia verheissenen Segen verachten und
verwerfen) und in dir (in Ansehung deines
Samens, des Meßiä Gal. 3, 8. 16.) sollen ge-
segnet werden alle Geschlechte auf Erden.

Welche Verheissung hernach noch öfters ist wie-
derhohlet werden. So war auch Abraham
selbst ein Priester GOttes, des Allerhöchsten;
als der in seiner Familie den Gottesdienst, und
darinn sonderlich das gantze auf den Meßiam ge-
richtete Opfer-Wesen dirigirte: dazu war er
auch der Stamm-Vater von dem gantzen
Stamm Levi, und darinnen insonderheit von
dem Geschlecht Aarons und aller Levitischen
Priester, welche dem Volcke den Segen ertheil-
ten. Da nun ein solcher Mann vom Melchise-
dech den Segen empfangen hat, so ist damit
angezeiget worden, wie viel diese Segnung auf
sich gehabt habe und was der Melchisedech bey
derselben für eine hohe Person, nemlich den
Meßiam, müsse repraesentiret haben; und daß
also das im Melchisedech repraesentirte Prie-
sterthum des Meßiä viel höher und wichtiger
seyn müsse, als das Levitische: Dabey denn zu
mercken ist, daß Melchisedech dem Abraham
den Segen nicht ertheilet habe, als ein blosser
Freund, sondern als ein Priester GOttes des
Allerhöchsten,
und also als ein besonders
Vorbild Christi, und daß daher diese Handlung
auch in Ansehung Melchisedechs, als eines Kö-
nigs und Propheten, vieles in sich gehabt habe.
Denn da alle Patriarchialische Segnung vieles
auf sich hatte, und wie recht Prophetisch, also
auch von besonderer grossen Kraft war; wie
man siehet an dem Segen, welchen seinen Kin-
dern ertheilet Noa 1 B. M. 11, 27. Jsaac. 28, 27.
u. f. und Jacob 48, 15. 16. u. f. c. 49. so ist leicht-
lich zu erachten, von welchem besondern Nach-
druck dieser Segen müsse gewesen seyn.

10. Hiezu kam denn noch dieses, daß Abra-
ham, über den guten Vorrath an Brodt und
Wein, dem Melchisedech den Zehenden gab
von allen seinen Gütern, und dieser solchen an-
nahme. Welches gewiß ein grosses gewesen,
und nicht geschehen ist, ohne einen besondern
Antrieb GOttes, und ohne Absehen auf die
Person Christi, welche Melchisedech repraesen-
ti
rte. Denn da sonst der Stamm Levi, und
darinn das Geschlecht der Priester, vom Abra-
ham her kam, und er diesen Stamm auf gewis-
se Art alhier vorstellete, derselbe aber von dem
übrigen Judischen Volcke den Zehenden nahm
4 B. Mos. 18, 26. so hat gedachter Stamm al-
hier in ihrem Stamm-Vater, dem Abraham
dem Melchisedech den Zehnden gegeben, und ihn
damit schon im Abraham für seinen Obern und
Herrn erkannt. Welches alles, nemlich das
bisher vorgestellete, nicht allein den ersten Vers
[Spaltenumbruch] erläutert, sondern auch dem gantzen folgenden
Context ein Licht giebet.

V. 2.

Aufs erste wird er (der Melchisedech,
seinem Hebräischen Namen nach, den er vom Kö-
nigreiche und von der Gerechtigkeit hat) verdol-
metschet
(verteutschet) ein König der Gerech-
tigkeit, hernach
(oder über das in Ansehung
seines in der Hebräischen Sprache vom Frieden
benenneten Königlichen Sitzes, Salem) ein
König des Friedens.

Anmerckungen.

1. Man siehet hieraus, wie Geheimniß
voll die Bücher Mosis sind, daß auch in den
Namen selbst eine geheime Deutung lieget.
Gleichwie nun auch in vielen andern Namen,
ihrer eigentlichen Bedeutung nach, ein geheimes
Absehen wo nicht auf Christum, doch auf gewis-
se zu seinem geistlichen Reiche gehörigen Sachen
liegen mag: also hat man sich dabey doch andern
theils wohl vorzusehen, daß man seinen eigen Ge-
dancken nicht zu sehr nachhange, noch etwas
gleichsam hier und dar zu erzwingen suche, wel-
ches doch in keinen Namen geleget ist.

2. Da nun die vom Heiligen Geiste inten-
dir
te Deutung des Namens Melchisedech auf
Christum gehet, so ist er damit als ein König
bezeichnet. Von dem Königlichen Amte
Christi handeln sonderlich vier Bücher der heili-
gen Schrift, nemlich die Psalmen Davids, der
Prophet Jesaias und Daniel, wie auch die
Offenbarung Johannis. Und ist Christus
ein solcher König, der nicht erst von seinen Un-
terthanen erwehlet und gesetzet wird; sondern
der, dessen Königreich der göttlichen Natur nach
schon von Ewigkeit her ist, und der in der Zeit seine
Unterthanen nach dem Reiche der Natur selbst er-
schaffen hat, nach dem Reiche der Gnaden aber
sie wiedergebieret und gleichsam neue schaffet, ja
also salbet und so hoch würdiget, daß er sie selbst
zu Reichsgenossen machet. Welche Würde sich
sonderlich im Reiche der Herrlichkeit zeigen
wird.

3. Ein König der Gerechtigkeit ist Chri-
stus, nicht allein in Ansehung seiner Person, weil
er nach der göttlichen Natur die selbstständige
und wesentliche Gerechtigkeit GOttes ist,
und daher mit grossem Nachdrucke hin und wie-
der bey den Propheten heisset der Gerechte und
Heilige in Jsrael, von dem wir die Salbung
haben 1 Joh. 2, 26. und weil er nach der mensch-
lichen Natur mit aller Fülle der Gottheit gesal-
bet, und daher im vollkommensten Grad, ja
auf eine unendliche Art gerecht und heilig, und
also schlechterdinge ohne alle Sünde ist, Hebr.
7, 26. Auch ist er ein König der Gerechtigkeit
nicht allein in Ansehung der allergerechtesten
Verwaltung seines Reichs, oder Königlichen
Amts, da sein Scepter ist ein gerades Scepter,
Ps. 45, 7. Hebr. 1, 8. sondern auch in Ansehung
des mit dem Königlichen aufs allergenaueste ver-
bundnen Hohenpriesterlichen Amts, nach wel-
chem er die durch den Sünden-Fall verlorne

Erb-
S s 2

Cap. 7. v. 1. 2. an die Hebraͤer.
[Spaltenumbruch] groſſen Volcke machen und will dich ſegnen,
und dir einen groſſen Namen machen und
ſolt ein Segen ſeyn. Jch will ſegnen die
dich ſegnen
(den dir verheißnen Segen erken-
nen und deſſelben gern mit theilhaftig ſeyn wol-
len) und verfluchen (unter dem Fluche der
Suͤnde liegen laſſen) die dich verfluchen (den
dir im Meßia verheiſſenen Segen verachten und
verwerfen) und in dir (in Anſehung deines
Samens, des Meßiaͤ Gal. 3, 8. 16.) ſollen ge-
ſegnet werden alle Geſchlechte auf Erden.

Welche Verheiſſung hernach noch oͤfters iſt wie-
derhohlet werden. So war auch Abraham
ſelbſt ein Prieſter GOttes, des Allerhoͤchſten;
als der in ſeiner Familie den Gottesdienſt, und
darinn ſonderlich das gantze auf den Meßiam ge-
richtete Opfer-Weſen dirigirte: dazu war er
auch der Stamm-Vater von dem gantzen
Stamm Levi, und darinnen inſonderheit von
dem Geſchlecht Aarons und aller Levitiſchen
Prieſter, welche dem Volcke den Segen ertheil-
ten. Da nun ein ſolcher Mann vom Melchiſe-
dech den Segen empfangen hat, ſo iſt damit
angezeiget worden, wie viel dieſe Segnung auf
ſich gehabt habe und was der Melchiſedech bey
derſelben fuͤr eine hohe Perſon, nemlich den
Meßiam, muͤſſe repræſentiret haben; und daß
alſo das im Melchiſedech repræſentirte Prie-
ſterthum des Meßiaͤ viel hoͤher und wichtiger
ſeyn muͤſſe, als das Levitiſche: Dabey denn zu
mercken iſt, daß Melchiſedech dem Abraham
den Segen nicht ertheilet habe, als ein bloſſer
Freund, ſondern als ein Prieſter GOttes des
Allerhoͤchſten,
und alſo als ein beſonders
Vorbild Chriſti, und daß daher dieſe Handlung
auch in Anſehung Melchiſedechs, als eines Koͤ-
nigs und Propheten, vieles in ſich gehabt habe.
Denn da alle Patriarchialiſche Segnung vieles
auf ſich hatte, und wie recht Prophetiſch, alſo
auch von beſonderer groſſen Kraft war; wie
man ſiehet an dem Segen, welchen ſeinen Kin-
dern ertheilet Noa 1 B. M. 11, 27. Jſaac. 28, 27.
u. f. und Jacob 48, 15. 16. u. f. c. 49. ſo iſt leicht-
lich zu erachten, von welchem beſondern Nach-
druck dieſer Segen muͤſſe geweſen ſeyn.

10. Hiezu kam denn noch dieſes, daß Abra-
ham, uͤber den guten Vorrath an Brodt und
Wein, dem Melchiſedech den Zehenden gab
von allen ſeinen Guͤtern, und dieſer ſolchen an-
nahme. Welches gewiß ein groſſes geweſen,
und nicht geſchehen iſt, ohne einen beſondern
Antrieb GOttes, und ohne Abſehen auf die
Perſon Chriſti, welche Melchiſedech repræſen-
ti
rte. Denn da ſonſt der Stamm Levi, und
darinn das Geſchlecht der Prieſter, vom Abra-
ham her kam, und er dieſen Stamm auf gewiſ-
ſe Art alhier vorſtellete, derſelbe aber von dem
uͤbrigen Judiſchen Volcke den Zehenden nahm
4 B. Moſ. 18, 26. ſo hat gedachter Stamm al-
hier in ihrem Stamm-Vater, dem Abraham
dem Melchiſedech den Zehnden gegeben, und ihn
damit ſchon im Abraham fuͤr ſeinen Obern und
Herrn erkannt. Welches alles, nemlich das
bisher vorgeſtellete, nicht allein den erſten Vers
[Spaltenumbruch] erlaͤutert, ſondern auch dem gantzen folgenden
Context ein Licht giebet.

V. 2.

Aufs erſte wird er (der Melchiſedech,
ſeinem Hebraͤiſchen Namen nach, den er vom Koͤ-
nigreiche und von der Gerechtigkeit hat) verdol-
metſchet
(verteutſchet) ein Koͤnig der Gerech-
tigkeit, hernach
(oder uͤber das in Anſehung
ſeines in der Hebraͤiſchen Sprache vom Frieden
benenneten Koͤniglichen Sitzes, Salem) ein
Koͤnig des Friedens.

Anmerckungen.

1. Man ſiehet hieraus, wie Geheimniß
voll die Buͤcher Moſis ſind, daß auch in den
Namen ſelbſt eine geheime Deutung lieget.
Gleichwie nun auch in vielen andern Namen,
ihrer eigentlichen Bedeutung nach, ein geheimes
Abſehen wo nicht auf Chriſtum, doch auf gewiſ-
ſe zu ſeinem geiſtlichen Reiche gehoͤrigen Sachen
liegen mag: alſo hat man ſich dabey doch andern
theils wohl vorzuſehen, daß man ſeinen eigen Ge-
dancken nicht zu ſehr nachhange, noch etwas
gleichſam hier und dar zu erzwingen ſuche, wel-
ches doch in keinen Namen geleget iſt.

2. Da nun die vom Heiligen Geiſte inten-
dir
te Deutung des Namens Melchiſedech auf
Chriſtum gehet, ſo iſt er damit als ein Koͤnig
bezeichnet. Von dem Koͤniglichen Amte
Chriſti handeln ſonderlich vier Buͤcher der heili-
gen Schrift, nemlich die Pſalmen Davids, der
Prophet Jeſaias und Daniel, wie auch die
Offenbarung Johannis. Und iſt Chriſtus
ein ſolcher Koͤnig, der nicht erſt von ſeinen Un-
terthanen erwehlet und geſetzet wird; ſondern
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ſchon von Ewigkeit her iſt, und der in der Zeit ſeine
Unterthanen nach dem Reiche der Natur ſelbſt er-
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alſo ſalbet und ſo hoch wuͤrdiget, daß er ſie ſelbſt
zu Reichsgenoſſen machet. Welche Wuͤrde ſich
ſonderlich im Reiche der Herrlichkeit zeigen
wird.

3. Ein Koͤnig der Gerechtigkeit iſt Chri-
ſtus, nicht allein in Anſehung ſeiner Perſon, weil
er nach der goͤttlichen Natur die ſelbſtſtaͤndige
und weſentliche Gerechtigkeit GOttes iſt,
und daher mit groſſem Nachdrucke hin und wie-
der bey den Propheten heiſſet der Gerechte und
Heilige in Jſrael, von dem wir die Salbung
haben 1 Joh. 2, 26. und weil er nach der menſch-
lichen Natur mit aller Fuͤlle der Gottheit geſal-
bet, und daher im vollkommenſten Grad, ja
auf eine unendliche Art gerecht und heilig, und
alſo ſchlechterdinge ohne alle Suͤnde iſt, Hebr.
7, 26. Auch iſt er ein Koͤnig der Gerechtigkeit
nicht allein in Anſehung der allergerechteſten
Verwaltung ſeines Reichs, oder Koͤniglichen
Amts, da ſein Scepter iſt ein gerades Scepter,
Pſ. 45, 7. Hebr. 1, 8. ſondern auch in Anſehung
des mit dem Koͤniglichen aufs allergenaueſte ver-
bundnen Hohenprieſterlichen Amts, nach wel-
chem er die durch den Suͤnden-Fall verlorne

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[323/0325] Cap. 7. v. 1. 2. an die Hebraͤer. groſſen Volcke machen und will dich ſegnen, und dir einen groſſen Namen machen und ſolt ein Segen ſeyn. Jch will ſegnen die dich ſegnen (den dir verheißnen Segen erken- nen und deſſelben gern mit theilhaftig ſeyn wol- len) und verfluchen (unter dem Fluche der Suͤnde liegen laſſen) die dich verfluchen (den dir im Meßia verheiſſenen Segen verachten und verwerfen) und in dir (in Anſehung deines Samens, des Meßiaͤ Gal. 3, 8. 16.) ſollen ge- ſegnet werden alle Geſchlechte auf Erden. Welche Verheiſſung hernach noch oͤfters iſt wie- derhohlet werden. So war auch Abraham ſelbſt ein Prieſter GOttes, des Allerhoͤchſten; als der in ſeiner Familie den Gottesdienſt, und darinn ſonderlich das gantze auf den Meßiam ge- richtete Opfer-Weſen dirigirte: dazu war er auch der Stamm-Vater von dem gantzen Stamm Levi, und darinnen inſonderheit von dem Geſchlecht Aarons und aller Levitiſchen Prieſter, welche dem Volcke den Segen ertheil- ten. Da nun ein ſolcher Mann vom Melchiſe- dech den Segen empfangen hat, ſo iſt damit angezeiget worden, wie viel dieſe Segnung auf ſich gehabt habe und was der Melchiſedech bey derſelben fuͤr eine hohe Perſon, nemlich den Meßiam, muͤſſe repræſentiret haben; und daß alſo das im Melchiſedech repræſentirte Prie- ſterthum des Meßiaͤ viel hoͤher und wichtiger ſeyn muͤſſe, als das Levitiſche: Dabey denn zu mercken iſt, daß Melchiſedech dem Abraham den Segen nicht ertheilet habe, als ein bloſſer Freund, ſondern als ein Prieſter GOttes des Allerhoͤchſten, und alſo als ein beſonders Vorbild Chriſti, und daß daher dieſe Handlung auch in Anſehung Melchiſedechs, als eines Koͤ- nigs und Propheten, vieles in ſich gehabt habe. Denn da alle Patriarchialiſche Segnung vieles auf ſich hatte, und wie recht Prophetiſch, alſo auch von beſonderer groſſen Kraft war; wie man ſiehet an dem Segen, welchen ſeinen Kin- dern ertheilet Noa 1 B. M. 11, 27. Jſaac. 28, 27. u. f. und Jacob 48, 15. 16. u. f. c. 49. ſo iſt leicht- lich zu erachten, von welchem beſondern Nach- druck dieſer Segen muͤſſe geweſen ſeyn. 10. Hiezu kam denn noch dieſes, daß Abra- ham, uͤber den guten Vorrath an Brodt und Wein, dem Melchiſedech den Zehenden gab von allen ſeinen Guͤtern, und dieſer ſolchen an- nahme. Welches gewiß ein groſſes geweſen, und nicht geſchehen iſt, ohne einen beſondern Antrieb GOttes, und ohne Abſehen auf die Perſon Chriſti, welche Melchiſedech repræſen- tirte. Denn da ſonſt der Stamm Levi, und darinn das Geſchlecht der Prieſter, vom Abra- ham her kam, und er dieſen Stamm auf gewiſ- ſe Art alhier vorſtellete, derſelbe aber von dem uͤbrigen Judiſchen Volcke den Zehenden nahm 4 B. Moſ. 18, 26. ſo hat gedachter Stamm al- hier in ihrem Stamm-Vater, dem Abraham dem Melchiſedech den Zehnden gegeben, und ihn damit ſchon im Abraham fuͤr ſeinen Obern und Herrn erkannt. Welches alles, nemlich das bisher vorgeſtellete, nicht allein den erſten Vers erlaͤutert, ſondern auch dem gantzen folgenden Context ein Licht giebet. V. 2. Aufs erſte wird er (der Melchiſedech, ſeinem Hebraͤiſchen Namen nach, den er vom Koͤ- nigreiche und von der Gerechtigkeit hat) verdol- metſchet (verteutſchet) ein Koͤnig der Gerech- tigkeit, hernach (oder uͤber das in Anſehung ſeines in der Hebraͤiſchen Sprache vom Frieden benenneten Koͤniglichen Sitzes, Salem) ein Koͤnig des Friedens. Anmerckungen. 1. Man ſiehet hieraus, wie Geheimniß voll die Buͤcher Moſis ſind, daß auch in den Namen ſelbſt eine geheime Deutung lieget. Gleichwie nun auch in vielen andern Namen, ihrer eigentlichen Bedeutung nach, ein geheimes Abſehen wo nicht auf Chriſtum, doch auf gewiſ- ſe zu ſeinem geiſtlichen Reiche gehoͤrigen Sachen liegen mag: alſo hat man ſich dabey doch andern theils wohl vorzuſehen, daß man ſeinen eigen Ge- dancken nicht zu ſehr nachhange, noch etwas gleichſam hier und dar zu erzwingen ſuche, wel- ches doch in keinen Namen geleget iſt. 2. Da nun die vom Heiligen Geiſte inten- dirte Deutung des Namens Melchiſedech auf Chriſtum gehet, ſo iſt er damit als ein Koͤnig bezeichnet. Von dem Koͤniglichen Amte Chriſti handeln ſonderlich vier Buͤcher der heili- gen Schrift, nemlich die Pſalmen Davids, der Prophet Jeſaias und Daniel, wie auch die Offenbarung Johannis. Und iſt Chriſtus ein ſolcher Koͤnig, der nicht erſt von ſeinen Un- terthanen erwehlet und geſetzet wird; ſondern der, deſſen Koͤnigreich der goͤttlichen Natur nach ſchon von Ewigkeit her iſt, und der in der Zeit ſeine Unterthanen nach dem Reiche der Natur ſelbſt er- ſchaffen hat, nach dem Reiche der Gnaden aber ſie wiedergebieret und gleichſam neue ſchaffet, ja alſo ſalbet und ſo hoch wuͤrdiget, daß er ſie ſelbſt zu Reichsgenoſſen machet. Welche Wuͤrde ſich ſonderlich im Reiche der Herrlichkeit zeigen wird. 3. Ein Koͤnig der Gerechtigkeit iſt Chri- ſtus, nicht allein in Anſehung ſeiner Perſon, weil er nach der goͤttlichen Natur die ſelbſtſtaͤndige und weſentliche Gerechtigkeit GOttes iſt, und daher mit groſſem Nachdrucke hin und wie- der bey den Propheten heiſſet der Gerechte und Heilige in Jſrael, von dem wir die Salbung haben 1 Joh. 2, 26. und weil er nach der menſch- lichen Natur mit aller Fuͤlle der Gottheit geſal- bet, und daher im vollkommenſten Grad, ja auf eine unendliche Art gerecht und heilig, und alſo ſchlechterdinge ohne alle Suͤnde iſt, Hebr. 7, 26. Auch iſt er ein Koͤnig der Gerechtigkeit nicht allein in Anſehung der allergerechteſten Verwaltung ſeines Reichs, oder Koͤniglichen Amts, da ſein Scepter iſt ein gerades Scepter, Pſ. 45, 7. Hebr. 1, 8. ſondern auch in Anſehung des mit dem Koͤniglichen aufs allergenaueſte ver- bundnen Hohenprieſterlichen Amts, nach wel- chem er die durch den Suͤnden-Fall verlorne Erb- S s 2

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/325>, abgerufen am 20.05.2024.